Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)
Geschichten über Magie gehört, die versiegte. Davon, dass eine der Schwestern so unvollkommen war, den Tod eines Unschuldigen zu verursachen.
Sarah war in vielen Dingen geschickt, und alles, was sie anpackte, gelang ihr. Kate besaß wahre Magie und konnte denen, die seiner bedurften, gewaltigen Frieden bringen, und sie erwies ungeheuren Mut, wenn die Elemente außer Kontrolle gerieten. Libby rettete immer wieder Leben. Hannahs Gabe war mächtig, und sie verausgabte sich rückhaltlos für ihre Schwestern. Joleys Stimme besaß Magie, und sie war in der Lage, ihre Gabe zum Guten zu nutzen. Elle war die mächtigste von allen, denn sie
trug sämtliche Gaben in sich, und doch war sie bescheiden und zuverlässig und stets hilfsbereit. Nur Abigail war unvollkommen. Sie hatte einen Knacks abgekriegt und war unfähig, die Macht der Wahrheit zu handhaben. Unfähig, die Stimme, die ihr gegeben worden war, einzusetzen. Unfähig, reine Magie hervorzubringen. Aufgrund ihrer Schwäche war ihre Gabe beschädigt und außer Kontrolle geraten und richtete Verheerungen unter denjenigen an, die sich in ihrer Umgebung aufhielten.
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7.
A bigail.« Carols Stimme war sanft. »Du darfst so etwas nicht in dir einschließen. Wenn du deiner Familie nicht vertraust und weißt, dass sie dich immer lieben und dir durch die schlimmsten Zeiten deines Lebens helfen wird, dann wirst du niemals fähig sein, einem Menschen zu trauen.«
»Es ist keine Frage des Vertrauens, Tante Carol«, erklärte Abbey. »Es wird nur alles so viel wahrer, wenn ich darüber rede. Ich fühle mich immer von allen anderen abgesondert.«
»Abbey«, sagte Sarah, »das Leben ist dazu da, gelebt zu werden. Wer sein Leben lebt, strauchelt zwangsläufig ab und zu.«
»Aber doch nicht ständig!« Abigail sprang auf und lief im Zimmer umher. »Ich bin so schrecklich aufbrausend, und als Teenager habe ich nicht davor zurückgescheut, meine Gabe einzusetzen, um mich zu rächen. Das hat keine von euch getan.«
Joley hob langsam ihre Hand und ließ sich dabei tiefer in den Sessel gleiten. Hannah folgte ihrem Beispiel, doch sie wirkte nicht im Mindesten reumütig. Sarah zuckte die Achseln, hob ihre Hand und sah Elle finster an, die albern lächelte und mehrere Finger in die Luft streckte. Carol warf ihren Kopf zurück und schwenkte genüsslich ihren Arm.
»Das ist doch nicht euer Ernst!«, sagte Abigail schockiert. »Wir sind keine Engel«, hob Sarah hervor. »Und schon gar nicht Hannah und Joley.« Sie bedachte beide mit einem strengen Blick.
»Als ob ich zuließe, dass diese Mädchen ungestraft gemein zu
mir oder zu einer von euch sind«, sagte Hannah und rümpfte abfällig die Nase. »Einmal hat sich Sylvia Fredrickson vor Anita Monroe damit gebrüstet, sie könnte jeden Jungen in der ganzen Stadt haben. Jonas Harrington übrigens auch.«
»Jonas?« Alle waren plötzlich hellwach.
Hannah nickte und stemmte ihre Arme in die Hüften. »Ich war wirklich sauer auf sie, weil sie so über ihn geredet hat. Er war zu der Zeit im College, kam aber so oft wie möglich nach Hause. Erinnert ihr euch noch daran, als seine Mutter so krank war? Sylvia hat behauptet, in der kommenden Nacht würde sie hingehen und sich durch sein Schlafzimmerfenster ins Haus schleichen.«
»Und was hast du getan, Hannah?«, fragte Abigail, denn diese Frage konnte sie sich nicht verkneifen.
»Nicht viel. Ich habe lediglich ein bisschen Leben in die Fauna gebracht. Sämtliche Reptilien im Umkreis haben sich auf dem Hof hinter dem Haus und insbesondere in Jonas’ Zimmer eingefunden. Es war ein ganz schönes Gedränge. Sylvia kann sehr laut schreien«, fügte Hannah voller Genugtuung hinzu. »Aber eine Lehre hat sie nicht daraus gezogen. Und Jonas, dieser Trottel, hatte den Verdacht, ich könnte es getan haben, um ihm seine fiesen Bemerkungen vom Nachmittag heimzuzahlen, als wir uns getroffen hatten und er mich ein goldiges kleines Barbiepüppchen genannt hat.«
Kate und Libby sahen einander viel sagend an. »Also, ich finde das ziemlich ungerecht«, sagte Kate. »Ich bin sogar richtig neidisch, weil ich meine Gabe nie anders verwenden konnte als dafür, Gutes zu tun. In der Schule gab es ein paar Leute, die nicht besonders nett waren, und denen ich gern etwas Böses angetan hätte.«
»Ich auch«, stimmte Libby ihr zu. »Ihr hattet alle euren Spaß, nur wir nicht.«
»Keine Sorge«, sagte Hannah. Sie, Joley und Elle lächelten selbstzufrieden. »Wir haben auf euch aufgepasst. Eure jüngeren
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