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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Hotelbau weichen sollten.
    Steven hätte darüber wahrscheinlich nur gelacht. Oft hatte er sie damit aufgezogen, dass ihr Herz zu sehr an seiner Ansicht nach unwichtigen Dingen hing. Das hatte ihr an ihm eigentlich weniger gut gefallen …
    „Ich glaube, das wird nicht nötig sein.“
    Das war Seans Stimme gewesen. Überrascht sah sie ihn an, und er erwiderte ihren Blick. „Wir bauen einfach um die Bäume herum. Wäre doch jammerschade, sie zu fällen, oder?“
    „Stimmt schon“, erwiderte Tomin und bemerkte nicht einmal, dass Sean völlig auf Melinda konzentriert war. „Aber ich muss Sie warnen, das wird teuer. Wenn wir die Bäume berücksichtigen, müssen die Baupläne noch mal geändert werden.“
    Sean zuckte achtlos die Schultern. „Manchmal zahlt es sich aus, wenn man ein bisschen mehr Herzblut in eine Sache steckt.“
    Melinda errötete. Meinte er damit wirklich nur die Bäume – oder auch sie? In den vergangenen Tagen war er wirklich zauberhaft gewesen. Sie hatte ihn auf der Insel herumgeführt und den Einheimischen vorgestellt. Als sie Kathy und ihre Kinder besucht hatten, waren sie begeistert von ihm gewesen. Hinter seinem Rücken hatte Kathy ihrer Freundin Melinda lächelnd das Daumen-Hoch-Zeichen gezeigt. Jeder auf der Insel mochte ihn. Jeden Nachmittag spielte er mit ihrem Großvater Schach, und die Hotelangestellten vergötterten ihn geradezu.
    Und zu Melinda war er noch liebenswürdiger. Immer wieder berührte er sie, nahm ihre Hand, legte ihr den Arm um die Schulter, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Und jede Berührung ließ sie mehr für ihn entflammen.
    Und jetzt sogar das!
    Er würde die Bäume retten. Für sie. Sie wusste genau, dass er in diesem Moment an dasselbe dachte wie sie – an die Szene, als er sie auf den Baum gehoben hatte. An diesen verspielten Augenblick voller Ausgelassenheit, Humor und Wärme.
    Nein, so richtig wurde sie aus Sean King nicht schlau, und das beunruhigte sie ein wenig. Anfangs hatte es sich um eine rein geschäftliche Abmachung gehandelt. Jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher. Sie hatte einen Fremden geheiratet, an dem sie immer mehr Facetten entdeckte. Zwar hatte sie vorher Nachforschungen über ihn angestellt, doch sein wahres Wesen lernte sie erst jetzt kennen. Er war rücksichtsvoll, großherzig, schlichtweg liebenswürdig.
    Ihre Blicke trafen sich, und wieder schenkte er ihr dieses Lächeln, das sie so lieb gewonnen hatte. Viel zu sehr eigentlich. Melinda wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte.
    Sekunden später durchbrach Sean die Innigkeit ihres Blicks, als er sich wieder an Tomin wandte. „Wir müssen noch über die Baumaschinen reden. Was haben Sie da, was brauchen wir noch? Meine Brüder wollen morgen ein Frachtschiff mit Ausrüstung losschicken. Noch kann ich Extrawünsche äußern.“
    Tomin kratzte sich am Kinn. „Mit größeren Maschinen geht die Arbeit schneller. Es gibt einiges, was uns helfen würde.“
    Beim folgenden Gespräch hörte Melinda nur halb zu. Ihre Gedanken kreisten um etwas anderes.
    „Wir brauchen mindestens zwei große Schaufellader“, informierte Sean seinen Bruder Rafe am Nachmittag in der Videokonferenz. „Die Baufirma hier hat eine Planierraupe und einen Gabelstapler, aber wir brauchen zusätzlich noch einen Flachbagger. Und ein Gabelstapler mehr könnte auch nicht schaden. Das alles zusätzlich zu den besprochenen Geräten und Maschinen.“
    „Geht klar.“ Rafe machte sich kurz Notizen und blickte dann wieder in die Webcam. „Ich habe mich übrigens vor Bewerbern für den Job kaum retten können. Alle sind ganz scharf darauf, auf einer Karibikinsel zu arbeiten. Und wie läuft es sonst so bei dir?“
    „Nicht übel“, antwortete Sean knapp und lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück.
    Die Hotelsuite, die er sich übergangsweise als Büro eingerichtet hatte, war luftig und geräumig, aber langsam bekam er das Gefühl, dass er jeden wachen Moment im Stanford-Hotel verbrachte. Wenn er sich nicht im Büro aufhielt, dann im Restaurant oder an der Bar. Oder, was noch schlimmer war, in der Suite, die er mit Melinda teilte. Wo er auf dieser furchtbaren, viel zu kurzen Couch zu schlafen versuchte, während er sich fragte, was sie wohl im Bett anhatte.
    Wie erbärmlich war das denn?
    „Ja, man sieht dir an, wie gut du dich fühlst“, gab Rafe zurück. „Ich glaube jedes Wort.“
    Sean lächelte schief. Sarkasmus. Dafür waren die Kings bekannt.
    „Na ja, mit der Arbeit läuft es gut. Alles

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