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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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gewaltig“, gab Sean zu. Dabei ging es ihm sogar um mehr, aber das brauchte Rafe nicht zu wissen. Er wollte einen Weg finden, um gegen das selige Andenken des engelsgleichen Steven anzukommen. Irgendwie musste er Melinda dazu bringen, nicht nur ständig an ihn zu denken. Und dazu musste er wissen, gegen wen er da überhaupt antrat.
    „Eigentlich wollte ich dir das gar nicht sagen“, bekannte Rafe, „aber Lucas hat mir eine Tausend-Dollar-Wette angeboten, dass du diese hirnrissige Ehe nicht durchhältst.“
    Sean fühlte sich beleidigt. „Hoffentlich hast du die Wette angenommen. Leichter hast du noch nie einen Riesen verdient.“
    „Natürlich, ich bin doch nicht blöd“, erwiderte Rafe lächelnd. „Im Gegensatz zu unserem Bruder. Denn ich weiß ganz genau, dass du immer zu deinem Wort stehst. Außerdem hast du den Großteil der Starrköpfigkeit geerbt, die unser Vater zu vergeben hatte.“
    „Danke. Falls das ein Kompliment war.“ Ben King war gelinde gesagt eine schillernde Persönlichkeit, daher war ein Vergleich mit ihm immer eine zwiespältige Angelegenheit. Doch auf jeden Fall tat es Sean gut, dass wenigstens einer seiner Brüder Vertrauen in ihn hatte. „Du kannst Lucas ausrichten, dass ich tapfer ausharre, bis die zwei Monate um sind.“
    „Wird gemacht. Er wird es zwar immer noch nicht glauben, aber das ist sein Problem. Und jetzt sei so gut und erzähl mir, was dein Problem ist.“
    „Wenn ich einen Beichtvater brauche, sage ich dir schon Bescheid.“
    „Jetzt sei nicht gleich so gereizt. Ich will dir doch nur helfen.“
    „Kannst du aber leider nicht, Rafe.“ Für Seans Problem, für sein unerfülltes Verlangen und die daraus resultierende schlechte Laune, gab es nur eine Lösung. Er musste Melinda ins Bett bekommen. Musste sie nackt vor sich haben, unter sich, über sich, sie streicheln und liebkosen und …
    „Sean?“
    „Was?“ Wie aus einem Traum erwacht, blickte er Rafe an. „Warum schreist du denn so?“
    „Du warst eben völlig weggetreten. Möchtest du mir vielleicht verraten, woran du gerade gedacht hast?“
    „Nein. Möchtest du mit mir vielleicht über dein Privatleben mit Katie reden?“
    „Hast recht, privat ist privat. Also zurück zum Geschäftlichen.“ Er überflog noch einmal die Liste. „Schaufellader, Gabelstapler, alles klar. Sonst noch was?“
    „Nein, das wär’s. Ach so, Moment, warte mal. Ich hätte da doch noch was. Einen kleinen privaten Extrawunsch.“
    „Ja?“ Rafe hörte sich Seans Wunsch an und dachte einen Moment nach. Dann lächelte er und versprach: „Geht in Ordnung, wird erledigt.“
    „Wunderbar, ich danke dir.“ Sean legte die Füße auf den Schreibtisch. „Das Schiff legt also morgen ab?“
    „Ja, und Mitte kommender Woche sollte es auf Tesoro eintreffen.“ Rafe lächelte. „Die andere Lieferung für dich geht heute noch raus. Per Overnight-Kurier.“
    „Super. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen.“
    „Gut, wir reden dann in ein paar Tagen wieder. Und Sean …“ Rafe legte eine kurze Kunstpause ein. „Wenn irgendwas ist – wir sind nur einen Flug weit entfernt.“
    „Danke“, sagte Sean, und es kam von Herzen. Egal wie sehr er sich manchmal über seine Brüder ärgerte, es war gut zu wissen, dass sie ihm immer beistehen würden. Auch wenn Lucas so dumm gewesen war, gegen ihn zu wetten. „Falls irgendwas ist, gebe ich dir Bescheid.“
    Sean beendete die Verbindung, klappte seinen Laptop zu und sah aus dem Fenster. Der Ozean lockte. Der strahlende Sonnenschein, die frische Luft. Wenn er nicht bald aus dem Hotel kam, würde er noch durchdrehen.
    Aber einen Tag konnte er noch warten.
    Bis seine Lieferung eingetroffen war. Dann würde er zur Tat schreiten.

8. KAPITEL
    Der Tag war ideal für einen Bootsausflug.
    Melinda hatte ihr Haar zusammengebunden. Sie trug ein knallrotes Shirt und weiße Shorts. Turnschuhe mit Gummisohlen verhinderten, dass sie an Deck ausrutschte. Entspannt ließ sie den Blick schweifen. Zu ihrer Linken lag die Insel, in allen anderen Richtungen war nur der unendliche Ozean zu sehen. In der Ferne am Horizont zogen Gewitterwolken auf; wahrscheinlich würde es später noch einen Sturm geben. Aber noch war das Wetter äußerst angenehm; die Sonne schien freundlich, und die frische Meeresbrise sorgte für Abkühlung.
    Sie blickte zu Sean hinüber, der auf der Kommandobrücke stand. Mit beiden Händen hielt er das Steuerrad fest und blickte konzentriert auf die See hinaus. Er hatte alles unter Kontrolle,

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