Zauber einer Karibiknacht
das werde ich nicht tun“, erwiderte er und ignorierte ihre Befreiungsversuche. „Mal sehen, was fehlt denn noch zum Nacktbaden? Hm, nackt bist du schon, also – aha. Das Baden.“
Mit diesen Worten ließ er sie fallen.
Als sie die Wasseroberfläche berührte, schrie sie kurz auf, tauchte unter und kam wieder hoch. „Du mieser, hinterhältiger …“
Nun sprang er ihr hinterher. Das Wasser war angenehm kühl.
„Du bist so was von gemein“, rief sie und spritzte ihm Wasser ins Gesicht.
Er griff nach ihr, zog sie an sich und gab ihr einen Kuss, um ihre Schimpftirade zu beenden. Das schien ihr zu gefallen, denn sie schlang ihm zärtlich die Arme um den Hals, während sie gleichzeitig mit den Füßen paddelte, um oben zu bleiben.
Schließlich zog er seinen Kopf wieder zurück, sah ihr tief in die Augen und flüsterte: „Weißt du, was als Einziges auf der Welt besser ist als Sex? Nasser Sex.“
Sie küsste ihn auf die Wange und flüsterte zurück: „Das musst du mir erst beweisen.“
Sean lächelte. „Nichts macht mir mehr Spaß, als einen Zweifler zu überzeugen.“
Gemeinsam mit ihr schwamm er so nah ans Ufer, dass sie stehen konnten, das Wasser ihr aber immer noch bis zu den Brüsten reichte. Dann begann er ihren nassen Körper zu streicheln, bis sie lustvoll aufseufzte.
Er liebkoste sie zwischen den Schenkeln, und sie drängte sich ihm entgegen, öffnete sich für ihn. Genussvoll schloss sie die Augen, während er in sie eindrang. Sein Herz schlug schneller, als er beobachtete, wie sie sich der Lust hingab. Als sie in höchster Erregung seinen Namen schrie, küsste er sie und nahm ihr Seufzen und Stöhnen in sich auf.
So kann’s gehen, dachte er, bevor auch er sich völlig in der Ekstase verlor, jetzt bin ich in meiner eigenen Falle gefangen.
„So, hier hast du dir also die Brandwunde zugefügt?“, fragte Sean, als er und Melinda eine Stunde später im Hotelflur vor einer kleineren Suite standen. „Spielst du da drinnen heimlich mit Feuer?“
Lächelnd schüttelte Melinda den Kopf. Merkwürdigerweise fühlte sie sich gleichzeitig erschöpft und aufgedreht. Der Tag auf dem Wasser war wunderschön gewesen. Wenn kein Sturm aufgezogen wäre, wären sie sicher noch länger geblieben.
„Manchmal spiele ich schon mit dem Feuer“, erwiderte sie vielsagend, „aber nicht da drinnen.“ Sie öffnete die Tür.
Hierhin hatte sie noch nie jemanden mitgenommen; es war ihr ganz persönliches kleines Reich. Sean war der erste Besucher überhaupt. Nicht einmal Steven war hier gewesen. Allerdings hatte er auch nie Interesse daran gezeigt. Eigentlich hatte er sich nie für das interessiert, was sie tat. Das fiel ihr erst jetzt richtig auf. Unangenehm auf.
Warum sah sie Steven plötzlich in einem anderen, in einem schlechteren Licht? Er war doch der Mann gewesen, den sie hatte heiraten wollen! Wenn sie an den Tag zurückdachte, den sie gerade mit Sean verbracht hatte, bekam sie plötzlich Schuldgefühle. Kopfschüttelnd schaltete sie das Licht an und ließ Sean eintreten.
Erstaunt sah er sich in der kleinen Suite um. Ein großer Arbeitstisch, Edelsteine, verschiedene Metalle …
„Was ist das denn alles?“
„Ich bin nebenher Schmuckdesignerin“, erklärte sie und schloss die Tür.
„Aha“, erwiderte er lachend. „Das hätte ich mir fast gedacht.“
Sie zeigte Sean einige bereits fertiggestellte Stücke. „Am liebsten arbeite ich mit Gold und Sterlingsilber. Hier, diese Kette habe ich für Kathy gemacht. Sie soll sie zum Geburtstag bekommen.“
„Sie ist wunderschön.“
„Oh, vielen Dank.“ Sie spürte, dass er das Lob wirklich ernst meinte. „Und diese Teile hier habe ich für den Juwelierladen in der Stadt gefertigt. Ich lasse sie da verkaufen.“
„Du lässt sie …“ Er ergriff ihre Hand und betrachtete prüfend den Ring, den er ihr zur Hochzeit geschenkt hatte. „Dann habe ich dir also einen Ring gekauft, den du selber gefertigt hast“, kommentierte er lachend.
„Ja, das stimmt, aber damit hast du mir sogar eine ganz besondere Freude gemacht. Denn du hast ihn gekauft, weil er dir gefallen hat.“
„Er ist ja auch außergewöhnlich schön.“
„Zu deinem guten Geschmack kann man dich nur beglückwünschen“, kommentierte sie verschmitzt lächelnd.
„Ja, einen guten Geschmack habe ich wirklich.“
Interessiert sah er sich in der Suite um. „Deine Arbeit ist wirklich herausragend, Melinda. Aber du verkaufst die Stücke viel zu billig. Du bist eine Künstlerin, du
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