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Zauber einer Karibiknacht

Zauber einer Karibiknacht

Titel: Zauber einer Karibiknacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Wein.
    „Übrigens habe ich gestern mit meinen Brüdern gesprochen“, wechselte Sean das Thema. „Der Frachter mit der Ausrüstung und unseren Leuten kommt nächste Woche. Dann können die Bauarbeiten beginnen.“
    „Sehr schön.“ Walter nickte versonnen. „Viele Leute auf Tesoro freuen sich schon darauf.“
    „Und du, Walter?“, fragte Sean leise. „Wie stehst du zu der Sache?“
    Der alte Herr dachte einen Augenblick nach. Dann lächelte er. „Ich freue mich auch. Schließlich muss es auch mal was Neues geben. Das hält einen alten Mann jung.“
    „Ach, du wirst doch immer jung bleiben, Großvater.“ Voller Zuneigung und Zärtlichkeit ergriff Melinda seine Hand.
    Walter zwinkerte Sean zu. „Das geht einem runter wie Öl. Meine Kleine weiß immer, wie sie mich glücklich machen kann. Kein Wunder, dass ich sie so liebe.“ Als er ihr einen Kuss auf den Handrücken geben wollte, bemerkte er die kleine Brandnarbe. „Du musst besser auf dich aufpassen, Corazon.“
    „Corazon?“, fragte Sean. „So heißt doch auch deine Jacht.“
    „Ja, das ist Spanisch und bedeutet Herz. Das ist Melinda für mich. Mein Herz.“ Liebevoll sah er sie an. „Und wenn sie unvorsichtig ist, bereitet sie mir Sorgen.“
    „Mir auch“, sagte Sean.
    Melinda zog eine Augenbraue hoch. „He, so weit kommt’s noch, dass ihr euch gegen mich verbündet.“
    „So ist das eben, wenn man eine Familie hat“, kommentierte Sean.
    „Hm.“
    „Hat sie dir ihr Arbeitszimmer gezeigt?“, fragte Walter.
    „Ja, heute Nachmittag. Sie fertigt unglaublich schöne Sachen.“
    „Ein nettes Hobby“, merkte Walter an.
    Melinda verdrehte die Augen, und Sean verkniff sich ein Lächeln. Komisch, sosehr der alte Herr seine Enkelin liebte – was wirklich in ihrem Herzen vorging, schien er nicht zu wissen. Sonst hätte er ihre künstlerische Tätigkeit, ihr Herzblut, nicht leichthin als Hobby abgetan. Aber weder Walter noch Melinda schien das sonderlich zu stören.
    „Übrigens“, sagte Walter, „die Leute von deinem Bautrupp müssen ja irgendwo übernachten. Ich hätte da noch ein weiteres Hotel, gar nicht weit von hier. Es ist nicht besonders luxuriös, aber ich glaube, sie werden zufrieden sein.“
    „Bestimmt besser als die Unterkünfte, die sie sonst gewohnt sind“, erwiderte Sean. „Melinda hat mir übrigens erzählt, dass du ursprünglich mal auf dem Land ein Haus bauen wolltest?“
    „Ja, das stimmt.“ Der alte Herr lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trank einen Schluck Kaffee. „Aber als meine Frau und Melindas Eltern bei diesem Unfall ums Leben gekommen sind, habe ich mich entschlossen, im Hotel zu bleiben. Wenn man ein Kind alleine großzieht, braucht man Hilfe.“ Er blickte zu Melinda hinüber, und sie lächelte ihn an. „Alle hier haben sie wie eine Prinzessin behandelt.“
    „Kein Wunder. Man muss sie einfach gernhaben.“
    Walter lächelte stolz. „Freut mich, dass du in ihr genau das siehst, was ich in ihr sehe.“
    Und sogar noch eine Menge mehr, dachte Sean. Das beunruhigte ihn. Er hatte Melinda verführen wollen, aber allmählich kam auch er sich verführt vor. Dem musste er einen Riegel vorschieben. Sonst konnte das Ende dieser Ehe auf Zeit ganz schön problematisch werden.
    „Noch mehr Lobhudelei kann ich nicht ertragen“, verkündete Melinda verschämt und erhob sich. „Ich gehe jetzt mal nach oben. Aber benehmt euch, ihr beiden, hört ihr?“
    „Du siehst tatsächlich etwas erschöpft aus“, kommentierte ihr Großvater. „Vielleicht hast du zu viel Sonne abbekommen.“
    Sie warf Sean einen verschwörerischen Blick zu. „Ja, das ist es wohl. Zu viel Sonne.“
    Und jede Menge Sex, dachte Sean.
    Als sie gegangen war, lehnte Walter sich zu ihm hinüber. „Sie ist wirklich ein Goldstück, nicht wahr?“
    „Ja, das ist sie.“ Nachdenklich musterte Sean den alten Herrn. „Aber sie weiß nicht, dass dein Hotel in Schwierigkeiten ist, oder?“
    Überrascht blickte Walter ihn an. Dann seufzte er. „Du alter Fuchs, du. Wie hast du das rausgefunden?“
    „Viele kleine Dinge“, antwortete Sean. „Farbe, die abblättert, Gardinen, die schon bessere Zeiten gesehen haben. Und die Bar ist unterbesetzt. Wenn Reparaturen verschoben werden, wenn an Personal gespart wird, dann hat das meistens einen Grund.“
    Walter nickte traurig. „Ja, du hast recht. Und richtig, Melinda weiß nichts davon. Jetzt, wo du mir auf die Schliche gekommen bist, möchte ich dich bitten, das für dich zu behalten.“
    Sean konnte

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