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Zauber einer Winternacht

Zauber einer Winternacht

Titel: Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geworden ist.«
    »Ich habe meine gerade aufgefrischt, als der Schneesturm losbrach.«
    »Gut für Sie.« Er wies auf den Jeep. »Mit Ihrem Allrad kommen Sie ja einigermaßen durch. Mit dem, was wir in den letzten Tagen eingeschleppt haben, könnten wir einen Autofriedhof füllen. Übrigens ist ungefähr ’ne Viertelmeile von hier ein 84er Chevy in das Schutzgitter geschleudert. Vom Fahrer ist nichts zu sehen. Vielleicht hat er sich im Schneesturm verirrt.«
    »Meine Frau«, sagte Gabriel. Laura stand in der Tür und riss die Augen auf. »Sie hatte Angst, dass mir etwas passiert sein könnte, und wollte mir entgegenfahren.« Gabriel zog grinsend eine Zigarette aus der Packung. »Hätte mich fast gerammt. Wie die Dinge lagen, dachte ich mir, es sei das Beste, den Wagen stehen zu lassen und hier auf günstigeres Wetter zu warten. Bin noch nicht dazu gekommen, mir den Schaden genauer anzusehen.«
    »Hab in den letzten Tagen welche gesehen, die’s schlimmer erwischt hat. Ist sie verletzt worden?«
    »Nein. Aber die Sache hat uns beide um zehn Jahre altern lassen.«
    »Kann ich mir vorstellen. Fürchte, wir werden das Fahrzeug abschleppen lassen müssen, Mr. Bradley.« Er sah zur Hütte hinüber. Seine Stimme klang beiläufig, aber Gabriel spürte, dass er wachsam war. »Ihre Frau, sagen Sie?«
    »Das stimmt.«
    »Der Wagen ist auf eine Malone zugelassen, Laura Malone.«
    »Der Mädchenname meiner Frau«, erwiderte Gabriel ungerührt.
    Aus einem Impuls heraus schob Laura die Tür auf. »Gabriel?«
    Die beiden Männer drehten sich zu ihr um. Der Polizist zog sich die Mütze vom Kopf. Gabriel runzelte die Stirn.
    »Tut mir leid, euch zu unterbrechen«, sie lächelte, »aber ich dachte mir, der Officer würde vielleicht einen heißen Kaffee mögen.«
    Der Beamte setzte die Mütze wieder auf. »Klingt äußerst verlockend, Ma’am, und ich danke Ihnen. Aber ich muss weiter. Das mit Ihrem Wagen tut mir leid.«
    »War meine eigene Schuld. Können Sie uns sagen, wann die Straße wieder frei ist?«
    »Ihr Mann müsste es in ein oder zwei Tagen in die Stadt schaffen«, erwiderte Beecham. »Ihnen würde ich eine Fahrt allerdings nicht empfehlen, Ma’am. Jedenfalls vorläufig nicht.«
    »Nein.« Sie lächelte ihn an und verschränkte fröstelnd die Arme vor der Brust. »Schätze, ich werde wohl noch eine Weile bleiben, wo ich bin.«
    »Dann werde ich mal wieder.« Beecham bestieg sein Schneemobil. »Haben Sie ’ne Kurzwelle, Mr. Bradley?«
    »Nein.«
    »Wäre vielleicht keine schlechte Idee, sich eine zu holen, wenn Sie das nächste Mal in der Stadt sind. Die sind einfach zuverlässiger als das Telefon. Wann kommt Ihr Baby?«
    Gabriel starrte ihn einen Moment lang an. »Ihr Baby« hatte er gesagt. »In vier oder fünf Wochen.«
    »Na, dann haben Sie ja noch ’ne Menge Zeit.« Grinsend startete Beecham den Motor. »Ihr Erstes?«
    »Ja«, murmelte Gabriel. »Das ist es.«
    »Tolle Sache. Hab selbst zwei Mädchen. Das letzte wollte unbedingt an Thanksgiving geboren werden. Hatte gerade erst zwei Bissen Pumpkin Pie gehabt, als ich auch schon ins Krankenhaus fahren musste. Meine Frau behauptet steif und fest, dass es an der Füllung lag, die meine Mutter gemacht hat.« Er hob eine Hand und seine Stimme. »Geben Sie auf sich acht, Mrs. Bradley.«
    Sie sahen ihm nach, als das Schneemobil den Weg entlangtuckerte. Und dann waren sie plötzlich wieder allein.
    Gabriel räusperte sich und stieg die Stufen zur Hütte hinauf. Laura gab ihm wortlos den Weg frei und schloss die Tür hinter ihnen. Sie wartete, bis er auf dem Kaminsockel saß und sich die Stiefel aufschnürte.
    »Danke.«
    »Wofür denn?«
    »Dafür, dass du ihm gesagt hast, ich sei deine Frau.«
    Stirnrunzelnd streifte er sich einen Stiefel vom Fuß. »Dachte mir, auf die Art gibt es weniger Komplikationen.«
    »Für mich«, stimmte Laura ihm zu. »Nicht für dich.«
    Schulterzuckend stand er auf, um in die Küche zu gehen. »Gibt’s noch Kaffee?«
    »Ja.« Sie hörte, wie er die Glaskanne an den Becher hielt, wie die Flüssigkeit hineinströmte. Er hatte für sie gelogen, sie beschützt, und sie hatte bisher nur genommen, nicht gegeben. »Gabriel.« Sie hoffte inständig, dass ihr Instinkt sie nicht trog, und ging zur Küchentür.
    »Was zum Teufel ist das denn?« Er hielt die Pfanne in der Hand, in der sie die Milch erhitzt hatte.
    Ihre Anspannung legte sich für einen Moment. »Heiße Schokolade. Man muss nur fest genug daran glauben.«
    »Es sieht aus wie … Ist ja auch

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