Zauber-Suche
schlimmeren Opfer begegnen können, nachdem er das Liebeselixier getrunken hatte!
Dann kamen sie an eine Stelle, an der der Fluß in einen See strömte. »Das ist der Wohnort der Dämonen, die das vergiftete Wasser trinken und benutzen können«, warnte Juwel sie. »Mich kennen sie, aber ihr beide müßt erst eine Erlaubnis einholen, durch ihr Gebiet zu ziehen. Sie mögen keine Eindringlinge.«
Bink spürte, wie Chester hinter ihm offenbar nach Bogen und Schwert griff. Sie hatten schon Ärger mit Ungeheuern gehabt. Auf Ärger mit Dämonen konnten sie verzichten!
Die Höhlenwände waren hier behauen in Form von Steingebäuden mit geraden Kanten und Straßen dazwischen, ganz wie eine Stadt. Bink hatte noch nie eine echte Stadt gesehen, er kannte sie nur aus Bildern. Die frühen Besiedler von Xanth hatten Städte errichtet, doch als die Bevölkerung abnahm, waren sie nach und nach verschwunden.
Bink und Chester stiegen ab und gingen neben dem Wurm die Straße entlang. Kurz darauf kam ein magischer Wagen angerollt. Er glich einer von Ungeheuern gezogenen Kutsche, doch die Ungeheuer fehlten. Die Räder bestanden aus dicken federnden Gummiringen, und die Karosserie schien aus Metall zu sein. Aus dem Inneren des Gefährts war ein Schnurren zu hören. Wahrscheinlich saß dort ein kleines Ungeheuer, das die Pedale trat, um die Räder in Gang zu halten.
»Wo ist das Feuer?« fragte der Dämon aus der Kutsche. Er war von blauer Farbe, und sein Kopf war oben rund und flach wie eine Untertasse.
»Hier, Blaustahl«, sagte Juwel und legte eine Hand auf ihren Busen. »Würdest du meinen Freunden eine Eintrittskarte geben? Sie suchen nach der Quelle der Magie.«
»Nach der Quelle der Magie!« rief eine andere Stimme. Jetzt sah Bink, daß in dem Gefährt noch ein zweiter Dämon saß. Er war von kupferner Tönung. »Das ist was für den Chef.«
»Also gut, Kupfer«, willigte Juwel ein. Offenbar kannte sie diese Dämonen so gut, daß sie mit ihnen tändeln konnte. Bink spürte, wie ihn die gelbe Eifersucht übermannen wollte.
Juwel führte sie zu einem Gebäude, das die Markierung DISTRIKTSTATION trug, wo sie den Wurm parkte. »Ich muß bei dem Schaufler bleiben und ihm ein Lied vorsingen«, sagte sie. »Geht ruhig hinein und sprecht mit dem Chef. Ich werde hier warten.«
Nun fürchtete Bink, daß sie nicht warten, sondern fliehen würde, um sie an die Dämonen zu verraten. Auf diese Weise könnte sie sich allen Nachstellungen entziehen. Doch er mußte ihr vertrauen. Immerhin liebte er sie ja.
Der Dämon im Inneren des Gebäudes saß hinter einem breiten Schreibtisch über ein Buch gebeugt. Als sie eintraten, hob er den Blick. »Ach ja! Das Schicksal wollte es wohl, daß wir uns wiedersehen«, sagte er.
»Beauregard!« rief Bink erstaunt.
»Natürlich werde ich euch die Genehmigung erteilen«, sagte der Dämon. »Schließlich wart ihr an meiner Befreiung beteiligt, wenn man die Spielregeln genau nimmt, und ich fühlte mich euch auf höchst undämonische Weise verpflichtet. Aber ihr müßt mir erlauben, meine Gäste zu sein, wie ihr es mit mir im Heim des Ogers getan habt. Ihr bedürft noch mancher Ratschläge, bevor ihr eure Suche fortsetzen könnt.«
»Äh, da draußen wartet eine Nymphe.« warf Bink ein.
Beauregard schüttelte den Kopf. »Du bist aber wirklich ziemlich durcheinander, Bink. Erst verlierst du die Flasche und jetzt auch noch dein Herz. Aber mach dir keine Sorgen, wir werden die Nymphe mit einladen. Der Schaufler kann sich in unserem Motorenpark vergnügen, das wird ihm gut gefallen. Wir kennen Juwel gut. Genau genommen hättest du in deinem Unglück gar nicht mehr Glück haben können.«
Schließlich kam auch Juwel, um ihnen beim Abendessen Gesellschaft zu leisten. Die Mahlzeit des Dämonen glich der der Nymphe, mit dem Unterschied allerdings, daß sie von winzigen magischen Wesen hergestellt wurde, die »Hefe« und »Bakterien« genannt wurden. Einiges glich frischem Brei, während andere Speisen gerösteten Schweinshaxen ähnelten.
Danach begaben sie sich in Beauregards Unterschlupf, wo ein zahmer Feuerdrache fröhlich vor sich hin flackerte. »Und jetzt werden wir euch ein ausgezeichnetes Nachtlager zuweisen«, sagte der Dämon.
»Wir wollen in keiner Weise eurer Suche hinderlich sein. Allerdings –«
»Was weißt du, was wir nicht wissen?« fragte Bink besorgt.
»Ich weiß um die Natur von Dämonen«, erwiderte Beauregard.
»Oh, wir wollen euch aber gar nicht stören! Wir machen uns sofort
Weitere Kostenlose Bücher