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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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antwortete Bink. »Er verwandelt sich in ein mundanisches Wesen – und versteht das alles nicht.«
    »Meinst du etwa, daß ich mich auch in eine mundanische Frau verwandeln werde?« fragte sie, keineswegs unerfreut.
    »Ich glaube schon. Es gibt ja eigentlich auch kaum Unterschiede zwischen einer Nymphe und –«
    »Gewöhnlich lassen sie die Leute in Ruhe«, fuhr sie beunruhigt fort. Bevor Bink etwas sagen konnte, fügte sie hinzu: »Es sind ziemlich scheue Drachen.«
    Ach so. Eine typisch nymphische Gedankenfolge. Bink behielt seine Hand am Schwertgriff. »Dies ist aber eine ungewöhnliche Situation.«
    Tatsächlich griff die Schlange mit aufgesperrtem Maul an. Obwohl sie für einen Landdrachen relativ klein war, war sie immer noch ein beachtliches Tier. Ihr Kopf war etwas größer als Binks, und ihr Körper war sehnig und kräftig. Bink hatte nicht genügend Armfreiheit, um mit seinem Schwert voll ausholen zu können, deshalb hielt er es vorgestreckt.
    Die Schlange biß nach der Klinge, was sehr dumm von ihr war, denn die verzauberte Klinge würde ihr mit großer Wahrscheinlichkeit das Maul zerreißen. Die Zähne schnappten zu – und die Klinge wurde Bink aus der Hand gerissen.
    Da fiel es ihm wieder ein: Ohne Magie war der Zauber des Schwerts auch verschwunden. Er mußte es selbst zur Wirkung bringen, und zwar ganz und gar allein. Die Schlange schleuderte das Schwert beiseite und riß wieder das Maul auf. Ihre Unterlippe blutete. Die Klinge hatte sie also leicht verletzt, doch nun stand Bink dem Ungeheuer mit leeren Händen gegenüber.
    Der Kopf stieß vor. Bink tänzelte zurück. Doch als der Vorstoß der Schlange ihn verfehlte und ihr Kopf sich senkte, hieb er ihr mit der Faust darauf. Das Ding zischte vor Wut und Verblüffung, als sein kinnloses Kinn gegen den Boden prallte. Doch Bink hatte bereits seinen Fuß auf den Schlangennacken gestemmt und hielt ihn unten. Mit scharrenden Beinen versuchte die Schlange sich loszureißen, doch Bink hatte sie säuberlich und sicher festgenagelt.
    »Mein Schwert!« rief er. Hastig reichte Juwel es ihm, mit der Spitze zuerst. Bink griff bereits danach, als er es merkte. Beim Zurückweichen hätte er beinahe das Gleichgewicht und auch die Kontrolle über seinen Gegner verloren. »Andersrum!« fauchte er.
    »Ach so.« Sie hatte nicht daran gedacht, daß er das Schwert am Griff packen mußte. Sie verstand überhaupt nichts von Waffen. Vorsichtig ergriff sie das Schwert an der Klinge und hielt es ihm entgegen.
    Doch als er es packte, gelang es der Schlange, sich loszureißen. Bink sprang mit erhobenem Schwert einen Schritt zurück.
    Das Ding hatte genug. Es wich unbeholfen zurück und verschwand seitlich in einem Loch. »Du bist aber tapfer!« sagte Juwel.
    »Ich war dumm, mich von ihr entwaffnen zu lassen«, knurrte er. Er war überhaupt nicht stolz auf diese Begegnung. Er hatte durch und durch tapsig reagiert und überhaupt nicht elegant. Es war einfach ein dummes, sinnloses Handgemenge gewesen. »Gehen wir, bevor ich noch einen schlimmeren Fehler begehe. Ich habe dich aus deinem Heim verschleppt und werde dich auch wieder heil zurückbringen, bevor ich dich verlasse. Das ist nur recht und billig.«
    »Recht und billig«, wiederholte sie leise.
    »Stimmt irgendwas nicht?«
    »Was soll ich denn machen, ohne Magie?« fragte sie wütend. »Jetzt wird nichts mehr klappen!«
    Bink dachte nach. »Du hast recht. Ich habe dir deinen ganzen Lebensinhalt genommen. Ich nehme dich wohl besser an die Oberfläche mit.«
    Sie sah ihn erfreut an, doch dann verdüsterte sich ihre Miene wieder. »Nein, das hat keinen Zweck.«
    »Ist schon in Ordnung. Ich hab’ dir ja gesagt, daß der Trank nicht mehr wirkt. Ich liebe dich nicht und werde dich auch nicht belästigen. Du kannst dich in einem der Dörfer niederlassen oder vielleicht auch im Palast des Königs arbeiten. Ohne Magie wird es zwar nicht mehr besonders sein, aber schlimmer als hier unten kann es auch nicht werden.«
    »Wer weiß«, murmelte sie.
    Sie schritten weiter. Juwel kannte das Labyrinth der Höhlen recht gut, nachdem sie einmal aus den Dämonentiefen hervorgekommen waren, und führte sie stetig, wenn auch mit Umwegen, nach oben. Abgesehen von der unmittelbaren Umgebung des Dämonen war nicht viel zerstört, doch die Magie war überall verschwunden, so daß alle Wesen verrückt spielten. Ratten versuchten, ihn mit ihrer Nagemagie zu treffen, und als es ihnen nicht gelang, versuchten sie es mitihren Zähnen. Da sie ebensowenig

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