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Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Baumann
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vergleichen, ob den Puppenspiel-Profis auf der anderen Salzachseite eine
ähnlich beeindruckende Szene gelungen war, wie den Straßenkünstlern auf dieser Seite.
    Einen Aspekt,
der ihm jetzt auffiel, hatte Professor Peterfels bei seinem Vortrag übersehen. Die
Handlung der Zauberflöte glich in vielen Zügen auch einer polizeilichen Ermittlung.
Tamino und Papageno machten sich auf den Weg, um das Rätsel von Paminas Versteck
zu lösen. Und wie in jeder Ermittlung stießen sie dabei auf ganz unterschiedliche
Aussagen. Es war schwer, Betrug und Wahrheit auseinander zu halten. Dem armen Papageno
wird in einer Szene ganz übel mitgespielt. Er glaubt sich einer steinalten Frau
gegenüber, ehe sich herausstellt, dass dieses Wesen ein bildhübsches Mädchen ist,
im Alter von 18 Jahren und 2 Minuten, wie sie exakt angibt. Und während der
Vogelfänger nach dieser Papagena greifen möchte, wird sie ihm wieder von unsichtbaren
Kräften entzogen.
     
    Silberglöckchen,
Zauberflöten …
     
    Ja, Merana hätte auch gerne solche
Zauberdinge bei seiner Arbeit. Er war auf die Hilfsmittel und Laboreinrichtungen
von Thomas Brunner und dessen Truppe angewiesen. Und er würde darüber hinaus vor
Freude zu singen beginnen, wenn ihm auch d rei Knäblein, jung, schön, hold und
vor allem weise voranschwebten, um ihm den Weg zur Lösung des Rätsels zu
zeigen. Er spürte ein nervöses Klopfen an seinem Oberarm. »Sie sind doch der Polizist
von der Mordkommission?« Eine kleine, leicht verwuzelte Frau stand neben ihm. Mit
einem Besen in der Hand hätte sie gute Figur bei einer Halloween-Party gemacht.
    »Ich habe
Sie gestern im Fernsehen gesehen.« Sie meinte wahrscheinlich den Bericht von der
Pressekonferenz, bei der Merana auf Wunsch des Polizeipräsidenten ein paar Worte
gesagt hatte.
    »Was kann
ich für Sie tun?«
    »Ich habe
die Frau Todorova kennen gelernt. Ich habe sie nach der Generalprobe abgepasst,
um ein Autogramm zu bekommen. Da, sehen Sie.«
    Sie wühlte
in ihrer riesigen Handtasche und brachte schließlich eine Karte zum Vorschein, auf
der Anabella Todorova im Kostüm der Königin der Nacht abgebildet war. »Dabei sind
wir auch ein bissl ins Reden gekommen, die Frau Todorova und ich. Ich habe ihr erzählt,
welche Skandale sich hier in der Stadt im Namen Mozarts abspielen. Sie hat mir zugesagt,
sich darum zu kümmern.«
    »Was meinen
Sie? Welche Skandale?«
    »Das wissen
Sie gar nicht?« Die Frau wurde lauter. »Allerhöchste Zeit, dass die Polizei einmal
einschreitet. Folgen Sie mir, dann zeige ich es Ihnen!« Sie stopfte die Autogrammkarte
zurück in die Tasche, drehte auf den halbhohen Absätzen ihrer Schuhe um wie ein
zackiger Feldwebel und stapfte voraus. Es blieb Merana nichts anderes übrig, als
der resoluten Dame zu folgen. Er musste dazuschauen, dass er mithielt, denn die
kleine Frau legte in rasanten Trippelschritten ein Tempo an den Tag, das man ihr
kaum zugetraut hätte. Sie blickte sich erst nach Merana um, als sie nach dem Residenzplatz
in die Goldgasse eingebogen waren.
    »Da sehen
Sie es! Ein Skandal!«
    Sie standen
vor einem kleinen Geschäft, das Souvenirs, Reiseführer und Artikel des täglichen
Gebrauchs verkaufte. Seifen, Kämme, bunte Halstücher.
    »Hier müssen
Sie schauen!« Ihr Finger stach gegen die Scheibe, wies auf einen Artikel in der
Mitte der Auslage. Jetzt neu! stand auf einem großen Schild! Mozart-WC-Enten mit Originalmusik! Auf einem kleinen Podest waren drei kleine gelbe Plastikenten
postiert, die man offenbar mittels eines Drahtbügels am Rand der Toilettenmuschel
befestigen konnte. Merana wusste nicht, was er davon halten sollte. War das ein
Scherz? Die Ladentür ging auf und drei Japaner kamen heraus, gefolgt von zwei Frauen,
die ihrem Reden nach Einheimische waren. Alle Personen hielten kleine Kartons in
den Händen, auf denen ähnliche Enten wie im Schaufenster abgebildet waren. Offenbar
kein Scherz.
    »Jetzt gehen
Sie schon rein und verhaften Sie die ganze Bande!« Die kleine Frau wollte ihn ins
Geschäft schieben.
    »Moment!«
Er versuchte die Dame zu beruhigen. »Da liegt ja offenbar nichts Ungesetzliches
vor!«
    »Das ist
doch völlig wurscht! Eine Sauerei liegt vor! Die bis zum Himmel stinkt!
    Wissen Sie,
was passiert, wenn man die Enten ins Klo hängt und die Spülung zieht? Da fangen
die Viecher zu singen an:
     
    Das klinget
so herrlich, das klinget so schön!
    Tralla lalala
trallalalala!«
     
    Merana musste sich zurückhalten,
um nicht auf der Stelle einen Lachanfall zu

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