Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
immer einer, der für Geld dem Teufel seine Seele verkauft. Schön blöd, sag ich da.«
Ash schlürfte den herrlichen eiscremigen Bodensatz seines Milchshakes auf, grinste George zu, der gerade dasselbe tat, und beugte sich über den Tisch. »Das ist ja ein Ding … dass Dewberry’s Dinners hier dreht.«
»Hm, allerdings!«
Mit zusammengekniffenen Augen besah sich Ella das Plakat. Nicht dass sie wirklich daran interessiert wäre, natürlich nicht, aber es war doch ganz schön aufregend, dass eine hochkarätige Fernsehshow direkt vor ihrer Haustür stattfinden sollte …
Sie kicherte leise. Sie dachte schon wie die Dorfbewohner, die ganz aus dem Häuschen waren, dass sie »ins Fernsehen« kamen. Aber Dewberry’s Dinners war ihre – wie auch Polls und Ashs – absolute Lieblingsshow, und es war doch echt cool, dass sie hier in der Gegend drehten.
»Wir könnten vielleicht sogar einen auf Groupies machen und am Veranstaltungsort herumlungern, um einen Blick auf Gabby und Tom Dewberry zu erhaschen – ach, das würde Poll gefallen, meinst du nicht?«
Ash nickte. »Ich schätze, ihr würde alles gefallen, was mit Dewberry’s Dinners zu tun hat. Wem nicht? Hör mal, ich passe auf George auf – geh doch mal rüber und sieh nach, was im Kleingedruckten steht und ob sie nur hier nach, ähm, Opfern suchen. Dann können wir Poll davon erzählen, wenn wir zurückkommen.«
Ella schob ihren Stuhl zurück. Die schrecklichen Dewberrys zu Gesicht zu bekommen würde Poll wahrscheinlich wirklich sehr glücklich machen. Und hätte Poll es nicht mehr als alle anderen, die Ella kannte, verdient, glücklich zu sein?
Ella schlängelte sich durch das voll besetzte Café und warf einen eingehenderen Blick auf das Plakat.
Gabby und Tom Dewberry sahen riesengroß mit funkelnden Zähnen und leuchtenden Augen auf sie herab und wirkten für alle Welt wie das glücklichste Paar, das sich je, ähm, gepaart hatte. Sie sahen beide sehr gut aus, musste Ella zugeben. Und freundlich. Erneut fragte sie sich, wie viel von dem Gestichel und Genörgel auf dem Bildschirm einfach nur Show war.
»Sie lieben gutes Essen? Sie lieben Hausmannskost? Sie wohnen im Umkreis von sieben Kilometern um dieses Plakat? Worauf warten Sie dann noch? Kochen Sie in Ihrem eigenen Zuhause für uns und das ganze Land« ,sülzten Tom und Gabby einhellig in einer sternchengesprenkelten Sprechblase. »Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen und Ihnen dabei zuzusehen, wie Sie extra für uns live im Fernsehen Ihre Lieblingsgerichte zubereiten. Wenn Sie uns mit Ihrer Kochkunst begeistern, können wir Ihr Leben nachhaltig verändern. Verpassen Sie nicht die Feinschmecker-Chance Ihres Lebens! Auf bald in Ihrer eigenen Küche!«
Die Bewerbungsfrist endete bereits in zwei Wochen. Es waren eine Londoner Telefonnummer und die Internetadresse einer Webseite mit näheren Informationen angegeben.
Ella wusste, dass sie nichts weiter damit anfangen würde, wusste aber auch, dass Poll es ihr nie verzeihen würde, wenn sie nicht wenigstens die Kontaktadresse notierte, damit sie herausfinden könnten, wer das unglückliche hiesige Opfer der Dewberrys sein würde, und so schrieb sie sich rasch die Einzelheiten auf.
»Ihr habt doch wohl nicht etwa vor, da mitzumachen, was?«, fragte Patsy hinter ihrem Tresen. »Bei allem, was die junge Poll sowieso schon am Hals hat! Du willst dich doch bestimmt nicht im Fernsehen zum Trottel machen? Gott bewahre, dass ihr diese ganzen Filmleute überall in Hideaway rumwuseln lasst – da braucht man doch Beleuchtung und Elektrik und Kameras und was noch alles. So was wollt ihr doch um Himmels willen nicht auf euch nehmen? Schon gar nicht, wenn ihr sowieso schon das Haus voller Gauner und Tunichtgute habt!«
»Nein, nein.« Ella schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Aber Poll ist ein großer Fan, und es wird sie interessieren, dass die Sendung hier in der Gegend aufgenommen wird. Ich habe weiß Gott nicht vor, mich zu bewerben – ich notiere mir die Daten nur zur Information.«
»Pass mal schön auf, dass es dabei bleibt«, empfahl Topsy Turvey unheilschwanger. »Wir kennen Poll besser als du. Das Mädel hat es nicht leicht gehabt. Aber die halbe Zeit macht sie sich mit ihren Schnapsideen selbst das Leben schwer. Sie hat schon genug Ärger gehabt. Da kann sie es garantiert nicht brauchen, dass ihr sie noch zu neuen bekloppten Projekten anstiftet.«
»Würde mir im Traum nicht einfallen«, sagte Ella erheitert, steckte die Telefonnummer in
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