Zauberhafte Versuchung
Lippen zu reizen und zu verwöhnen, als er mit einem Finger in sie eindrang. Lust durchströmte Esme, und ihr Körper bebte vor Erregung. In ihrem Schoß sammelte sich heiße Glut, die wie ein Lavastrom explodierte und ihren ganzen Körper erfüllte. Von der Macht dieses Gefühls überwältigt, warf Esme den Kopf zurück und stöhnte laut auf.
Noch bevor die Ekstase abgeklungen war, drang Fielding mit einem harten Stoß in sie ein. In der Hitze ihrer Lust spürte Esme nichts mehr von dem Schmerz, den sie beim ersten Mal empfunden hatte. Ihr Körper bebte noch vor Leidenschaft, als Fielding sie mit seinen kraftvollen Bewegungen erneut erregte.
Die Muskeln an seinem Nacken spannten sich an, und leise, keuchende Laute entrangen sich seiner Kehle. Ein letzter, tiefer Stoß, und er schloss in lustvoller Ekstase die Augen und warf den Kopf zurück. Sein Höhepunkt führte auch Esme auf einen Gipfel überwältigender Süße, und sie bewegten sich miteinander, bis die Glut ihrer Leidenschaft in wohlige Ermattung überging.
»Ich liebe dich, Fielding«, flüsterte Esme.
Fielding erstarrte und rollte sich von ihr herunter. Sofort drang die kühle Luft an ihren nackten Körper und ließ sie frösteln. Und dann waren es seine Worte, deren Kälte sie bis ins Mark traf
»Nein«, sagte er. »Du darfst mich nicht lieben.«
Esmes Augen funkelten vor Zorn, als sie sich aufsetzte und das Kopfkissen an ihre Brust drückte. »Was soll das heißen, ich darf dich nicht lieben? Ich bin eine erwachsene Frau und kann tun und lassen, was ich will.«
Fielding stand auf und zog seine Hose an. Ihm war klar, dass er sich wie ein verdammter Schuft verhielt, denn eigentlich war er nur gekommen, um mit Esme über die Aufhebung des Fluchs zu sprechen. Er hatte einfach den Kopf verloren, als er sie in der Badewanne gesehen und nur noch an das hatte denken können, was seine Mutter ihm eröffnet hatte. Dass er Davids Sohn war. Der Sohn des Raben. Er hatte nur noch eines gewollt - das alles zu vergessen und sich in Esmes Licht zu verlieren.
Und nun bildete sie sich ein, in ihn verliebt zu sein. Verliebt in einen Mann, der er nie sein könnte, weil er nicht besser als der Rabe war. Sie waren aus demselben Holz geschnitzt; in seinen Adern floss das Blut des Raben.
Esme sah sehr klein und verletzlich aus, als sie in dem großen Bett saß und das Kissen an ihre Brust drückte. Ihr noch feuchtes Haar floss ihr in weichen Wellen bis auf die Schultern. Gott, sie war so schön, so zart und so zerbrechlich! Aber Fielding wusste, dass er nie der Mann sein könnte, den sie in ihm sehen wollte, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte.
Er hatte glauben wollen, dass es möglich wäre, aber die Enthüllungen seiner Mutter hatten alles zerstört. Wie könnte er eine Familie gründen und ein guter Ehemann sein, wenn weder sein Erzeuger noch der Mann, der ihn aufgezogen hatte, seine Mutter hatten glücklich machen können? Er musste das hier sofort beenden, bevor er noch mehr tat, als Esme nur das Herz zu brechen.
»Ich liebe dich nicht«, log er und spürte, wie sich ihm das Herz in der Brust zusammenkrampfte.
Esme zwang sich, die Tränen zu verdrängen, die in ihre Augen traten. »Warum bist du heute Morgen hergekommen?«, fragte sie mit spröder Stimme.
Fielding räusperte sich und hoffte, Esme würde ihm nicht anhören, wie verzweifelt er war. »In dem Tagebuch steht etwas Falsches. Über die Armreifen und die Flüche.« Das war keineswegs das, was er ihr sagen wollte. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als ihr die Wahrheit über seine Herkunft zu erzählen, doch er hatte zu große Angst vor ihrer Reaktion. Der Gedanke war ihm ja selbst zuwider. Esme mit ihrem Wissenschaftlerethos würde sich davon abgestoßen fühlen, dass er der Sohn des Raben war - und davon, dass sie mit dem Sohn des Teufels geschlafen hatte.
Esme zog die Augenbrauen zusammen, als sie auf den goldenen Reif an ihrem Arm schaute. »Aber ich trage dieses Ding, und du kannst bezeugen, dass ich es nicht abnehmen kann.«
»Ja, das ist es auch nicht, was ich meinte«, sagte er.
Sie zog sich die Bettdecke bis zum Kinn hoch, um noch mehr Distanz zwischen sie zu bringen. »Sag, was du zu sagen hast, und lass mich dann bitte mit dem letzten Rest von Würde allein, der mir noch geblieben ist.«
Er wollte einen Schritt auf sie zugehen, hielt aber wieder inne. »Ich habe Waters gestern Nacht gefunden.«
»Ist er hier?«, fragte sie.
»Nein.« Fielding schüttelte den Kopf. »Aber mir ist
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