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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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keine zwei Schritte in den Raum getan, als ein Licht aufflackerte.
    »Guten Abend, Mr. Grey. Ich habe mich schon gefragt, wann Sie uns einen Besuch abstatten würden.«
    Esme wusste, dass Fielding hinter der Abendgesellschaft steckte, die der Marquis so überraschend gab. Fielding versuchte, sie zu beschäftigen, während er selbst zu einem Abenteuer loszog. Als Ehrengast des Abends hatte sie sich in das Unvermeidliche zu fügen. Seine hinterhältige Methode, sie zum Daheimbleiben zu zwingen, war empörend, auch wenn er vermutlich nur versuchte, sie zu beschützen. Doch was sollte sie mit Dinnerpartys und gesellschaftlichen Verpflichtungen? Solche Dinge hatten sie noch nie interessiert, schon vor dem Debakel mit dem Duke of Devonshire nicht. Und ausgerechnet jetzt an einer Gesellschaft teilzunehmen, da sie Opfer eines Fluches war und es so aussah, als sei das Schicksal der gesamten Welt bedroht, erschien ihr sogar noch viel nutzloser.
    Aber sie musste teilnehmen, ob sie wollte oder nicht, und daher zog sie ihr neues Kleid an und ließ sich von Annette frisieren. Obwohl das Mädchen sein Bestes getan hatte, Esme zu überreden, sich die Haare aufstecken zu lassen, hatte Esme dies abgelehnt und den Sieg davongetragen. Eine festliche Gesellschaft war kein Ort, um ihre Tätowierungen zur Schau zu stellen. Sie hatte Annette allerdings gestattet, ihre Frisur mit einer Nadel mit zwei Federn zu schmücken, die perfekt zu dem Blau ihres Kleides passten.
    Thea begegnete ihr auf der Treppe, als sie zum Speisesaal hinunterging.
    »Ist das nicht eine wunderbare Überraschung?«, sagte Thea. »Und du siehst bezaubernd aus, Esme. Einfach hinreißend.«
    Esme musste zugeben, dass sie sich heute Abend wirklich ganz besonders hübsch fühlte. Sie konnte sich nicht erinnern, je ein schöneres Kleid besessen zu haben. Der Marquis hatte dafür gesorgt, dass sie und Thea nicht nur neue Kleider für diesen Abend, sondern auch alle nötigen Accessoires dazu erhielten. Esmes Kleid aus zartblauem Satin mit der feinen weißen Filetarbeit passte wunderbar zu ihrer hellen Haut. Der eckige Ausschnitt bedeckte die Schriftzeichen auf ihrer linken Brust und war mit Perlen und einer Girlande winziger blauer Blumen bestickt. Das enge Mieder und der weite Rock betonten Esmes schmale Taille, und all dem gaben die ellbogenlangen weißen Satinhandschuhe, die sie trug, den letzten Schliff.
    »Danke«, sagte Esme, während sie mit Thea die Treppe hinunterging.
    Im Salon, der an den Speisesaal angrenzte, wimmelte es von Bediensteten und zu früh erschienenen Gästen. Seit ihrer Ankunft in Lord Lindbergs Stadthaus hatte Esme diesen Raum nicht mehr betreten. Grüne Tapeten bedeckten die Wände, deren dunkler Ton durch die cremefarbenen Stuckreliefs und zwei großen Säulen noch hervorgehoben wurde. Das wahre Glanzstück des Salons war jedoch der große Kronleuchter, dessen Kristallgehänge wie Brillantketten funkelten.
    Trotz der Umstände - und gegen ihren Willen - regte sich Freude in Esme. Der festliche Anblick ließ sie an ihre kindlichen Träume zurückdenken, in denen sie in festlich dekorierten Ballsälen und bei romantischer Musik von elegant gekleideten Verehrern umschwärmt worden war. Es waren Bilder, die sie lange vergessen hatte, bis Fielding diese Fantasien wieder zum Leben erweckt und den Wunsch nach mehr in ihr heraufbeschworen hatte.
    Aber mehr als das konnte sie nicht haben, sagte sich Esme. Schon gar nicht mit dem Mann, den sie begehrte. Er hielt sie für eine Träumerin und hatte sie nie als etwas anderes gesehen.
    »Da sind Sie ja«, hörte Esme den Marquis sagen, der mit einem älteren Herrn auf sie und Thea zukam. »Ich möchte Ihnen jemand vorstellen.«
    »Albert?«, flüsterte Thea, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie dem hochgewachsenen, grauhaarigen Mann entgegensah. Fragend richtete sie den Blick auf Esme. »Wie ...?«
    Esme sagte nichts, aber ihr Herz geriet ein wenig aus dem Rhythmus, als sie stumm zuschaute, wie sich das Paar nach über zwanzig Jahren der Trennung umarmte.
    »Meine süße Thea«, murmelte Albert. »Du bist noch genauso hübsch wie früher.«
    Theas burgunderrotes Kleid wurde von einem Jabot aus cremefarbener Spitze verziert, die sich an den dreiviertellangen Ärmeln wiederholte und auch unter dem nicht ganz knöchellangen Rock hervorschaute. Annette hatte Theas Haar zu einer aparten Lockenfrisur aufgesteckt, die sie mindestens zehn Jahre jünger wirken ließ.
    Aber nichts von alledem betonte ihre

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