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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sagte Belgarath. »Habt Ihr je von Zandramas gehört?«
    »Der Hexe? Von der hat jeder gehört!«
    »Ich glaube, sie war Euer funkelnder Passagier. Und Zandramas ist eine überzeugte Anhängerin der Ansicht, daß nur Tote nichts weitererzählen können. Wir wissen von wenigstens drei Schiffen, die sie mit Mann und Maus versenkt hat, und von mehreren Personen, die sie den Löwen zum Fraß vorwarf. Ich nehme an, daß Euch der Nebel gerettet hat. Hätte sie Euch sehen können, wärt Ihr jetzt nicht hier.«
    Käpt’n Kadian schluckte schwer.
    »Braucht ihr noch mehr?« fragte Silk.
    »Nein«, antwortete Belgarath, »ich glaube, wir wissen jetzt alles Wichtige.« Er blickte den Kapitän an. »Habt Dank, Kadian. Könntet Ihr uns vielleicht noch eine Karte des Küstenstücks zeichnen, wo Ihr Eure Passagiere abgesetzt habt?«
    »Ja, natürlich«, versicherte ihm Kadian düster. »Habt Ihr vor, die Hexe zu verfolgen?«
    »Das ist tatsächlich unsere Absicht.«
    »Wenn Ihr sie verbrennt, dann gebt noch ein paar Scheite extra dazu, im Gedenken an meinen Bootsmann und seine Ruderer.«
    »Darauf habt Ihr mein Wort, Kapitän«, sagte Garion.
    »Grüne Scheite«, fügte Kadian hinzu. »Die brennen langsamer.«
    »Wir werden daran denken.«
    Silk stand auf und gab dem Kapitän einen Lederbeutel.
    Kadian ließ ihn auf dem Handteller hüpfen, und er klimperte. »Ihr seid sehr großzügig, Eure Hoheit«, bedankte er sich und stand ebenfalls auf.
    »Habt Ihr Feder und Tinte zur Hand, damit ich Euch die Karte zeichnen kann?«
    »Gleich da drüben auf dem Tisch.« Silk deutete.
    Der Kapitän durchquerte das Gemach.
    »Wo sind Tante Pol und die anderen?« erkundigte sich Garion.
    »Sie ziehen sich um«, antwortete Silk. »Ich ließ sofort unserem Schiff Bescheid geben, nachdem einer von Vetters Männern mit Kapitän Kadian ankam.« Er musterte Garion besorgt. »Fehlt dir was? Du siehst gar nicht gut aus.«
    »Ich bekam eine schlechte Nachricht.«
    Silk blickte Belgarath fragend an.
    »Wir haben das Ashabiner Orakel gefunden«, erklärte der alte Mann knapp. »Torak hinterließ auf der letzten Seite eine Botschaft für Garion.
    Sie war nicht erfreulich. Wir erzählen dir darüber auf dem Schiff.«
    Kapitän Kadian kehrte mit einem Pergament zurück. Er deutete auf seine Karte. »Das ist Selda. Südlich davon liegt eine Landspitze, und der Strand, von dem ich euch erzählte, befindet sich wiederum südlich davon.
    Wegen des Nebels kann ich euch nicht genau einzeichnen, wo die Hexe an Land gegangen ist, aber die Stelle, die ich mit dem X markiert habe, dürfte zumindest ganz in der Nähe sein.«
    »Noch einmal danke, Kapitän«, sagte Silk.
    »Es war mir eine Ehre, Eure Hoheit. Und Waidmanns Heil!« Kadian drehte sich um und verließ das Gemach mit dem wiegenden Gang des Seemanns, der wenig Zeit an Land verbringt.
    Kurze Zeit danach schlossen sich ihnen Polgara und die anderen an.
    Ce’Nedra und Sammet trugen beide einfache graue Gewänder, ähnlich Polgaras üblicher Reisekleidung. Grau stand Ce’Nedra nicht, wie Garion bemerkte, es betonte die Blässe ihrer Haut. Die einzige Farbe an ihr war das üppige kupferfarbene Haar.
    Durnik und die anderen Männer – ausgenommen Toth, der wie üblich nur seine ungebleichte Decke und das Lendentuch trug – waren in ähnlich unauffälligem Braun gekleidet wie Silk.
    »Nun, Vater«, fragte Polgara als sie eintrat. »Habt ihr gefunden, was wir wollten?«
    Er nickte. »Aber das hat Zeit, bis wir auf dem Schiff sind. Wir haben erledigt, wozu wir nach Melcene kamen, und wir können uns darüber an Bord unterhalten.« Er ging ihnen voraus durch die Tür und die Treppe hinunter.
    Es war ein silbriger Abend mit vollem Mond, der früh aufgegangen war und die Straßen von Melcene mit seinem bleichen Schein übergoß. Kerzen glühten golden hinter den Fenstern der Häuser, an denen sie vorbeikamen, und Hunderte von Laternen blinkten an den Masten der Schiffe im Hafen. Garion ritt schweigend. Seine schwermütigen Gedanken beschäftigten sich immer noch mit der schrecklichen Botschaft, die Torak ihm vor Tausenden von Jahren zurückgelassen hatte.
    Sie gingen rasch an Bord und begaben sich sogleich in die enge Achter-kajüte.
    »Also gut«, sagte Belgarath, nachdem Durnik die Tür geschlossen hatte.
    »Wir fanden das Orakel und auch den Ort, wo der Sardion bis ungefähr zur Zeit der Schlacht von Vo Mimbre aufbewahrt wurde.«
    »Das war eine lohnende Reise, nicht wahr?« bemerkte Silk. »Ist Senji wirklich so

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