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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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mir gemacht habt, edle Herren. Oder vielmehr, ich war es.« Er streckte sein Kinn vor. »Diese Zeit draußen in der Welt unter richtigen Männern war außerordentlich erhellend für mich. Ich bin nicht mehr der Junge, den Ihr manipulieren und betrügen könnt, meine Lords. Und das werdet Ihr sehr bald feststellen.« Er wandte sich an Jola, als hätte er die Autorität dazu, und befahl dem Maat: »Bring sie nach unten in Gewahrsam. Und mach es ihnen nicht übermäßig bequem.«
    »Nein.« Wintrow war zurückgekommen und hob den Befehl kurzerhand und ohne jede Entschuldigung auf. »Binde sie ans Schiffshaus, Jola. Ich möchte, dass sie für ihre Flotte deutlich zu sehen sind. Möglicherweise entmutigt das ja einige der Bogen-und Katapultschützen, die uns sicherlich schon erwarten, wenn wir versuchen auszubrechen.« Er warf seiner Schwester einen kurzen Seitenblick zu, aber sie erkannte ihn kaum. Das Leid hatte sich in seine Gesichtszüge eingegraben und vereiste seinen Blick. Er versuchte, freundlicher weiterzusprechen, aber es klang trotzdem wie ein Befehl.
    »Malta, du bist sicherer in der Kapitänskajüte. Reyn, bringst du sie dorthin? Den Satrapen natürlich auch.«
    Malta warf dem sinkenden jamaillianischen Schiff einen letzten Blick zu. Sie wartete nicht, bis die Adligen als lebender Schutzschild festgebunden wurden. Es ist Krieg, sagte sie sich entschlossen. Wintrow tut, was er kann, um uns alle zu retten.
    Wenn die Adligen starben, dann deshalb, weil ihre eigenen Leute auf sie schossen. Den Tod hatten sie in dem Moment in Kauf genommen, als sie sich gegen den Satrapen verschworen.
    Dennoch empfand Malta keine Befriedigung dabei. Verbittert dachte sie daran, wie viele Bingtowner, Sklaven, einfache Kaufleute sowie Händler für den Ehrgeiz dieser Männer gestorben waren. Hätte ihr Plan Erfolg gezeitigt, wäre Bingtown selbst schließlich gefallen und irgendwann auch die Regenwildnis. Vielleicht wurde es Zeit, dass diese Leute merkten, wie es sich anfühlte, einer Gefahr gegenüberzustehen, vor der es kein Entrinnen gab.
    Von der Mastspitze des Paragon aus hatte Althea einen vollständigen Überblick über das Gefecht. Sie hatte Brashen gesagt, sie wolle auf den Mast klettern, um einen Ausweg aus ihrer Lage zu suchen. Er hatte es geglaubt und nicht geahnt, dass sie vor dem durchdringenden Blick von Paragons blauen Augen und Brashens besitzergreifender Berührung floh. Diese Kombination hatte sie plötzlich mit Unbehagen erfüllt. Brashen war es nicht aufgefallen. Er hatte Semoy beauftragt, Paragons reduzierte Mannschaft bei der Verteidigung zu führen, und selbst das Ruder übernommen. Althea war das Herz schwer geworden, als sie sah, wie viele Seeleute gestorben waren und wie viele Wunden die Überlebenden davongetragen hatten.
    Ambers verätztes Gesicht und verbrannte Kopfhaut und Clefs Brandwunden, die sich immer noch pellten, erschütterten sie.
    Sie schämte sich eigenartigerweise dafür, dass sie die Gefahr nicht geteilt hatte, die sie durchlebt hatten.
    Von ihrem Beobachtungspunkt blickte sie auf die Szenerie aus Untergang und Kampf hinab. Sie sah, wie Mannschaften ihre Schiffe aufgaben, die von der Seeschlange beschädigt worden waren, und andere, die mit herabstürzender Takelage und Verwundeten zu kämpfen hatten. Aber die Schiffe der jamaillianischen Flotte, die noch in der Lage dazu waren, schienen den Kampf fortsetzen zu wollen. So wie sie es sah, würde es keine einfache Flucht werden. Die Motley hatte ein Schiff gerammt, das versucht hatte, sie abzudrängen. Jetzt schwammen die beiden Schiffe nebeneinander. Ihre Takelung hatte sich verheddert, und auf beiden Decks tobte ein blutiger Kampf. Althea vermutete, dass beide Schiffe dem Untergang geweiht waren, ganz gleich, wer von ihnen gewann. Die Marietta hätte durch einen Spalt schlüpfen und entkommen können, aber Sorcor hielt sie zurück und versuchte, der Motley zu helfen. Eine Pfeilsalve nach der anderen wurde abgefeuert, während ihr eigenes kleines Katapult Steine auf die anderen Schiffe schleuderte, in dem vergeblichen Versuch, sie zurückzuschlagen.
    Es war ein sehr ungleicher Kampf, und er wurde immer schlimmer. Jetzt, da die Viviace und der Paragon zur Flucht ansetzten, hielt nur der Wunsch, ihre Katapulte einsetzen zu können, die Jamaillianer davon ab, die beiden Schiffe noch enger einzukesseln. Die weiße Schlange, die neben dem Paragon durch das Wasser schoss, hielt einige Schiffe auf Abstand, während andere von den Auswirkungen der

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