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Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition)

Titel: Zeit der Skorpione: Laura Gottberg ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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machte ihn wahnsinnig.
    «Sie haben Signor Hardenberg nicht zufällig ein Stück mitgenommen – ich meine, nach Ihrem gemeinsamen Mittagessen. Eigentlich liegt es ja nahe …»
    «Ich habe ihn nicht mitgenommen. Meine Aussage zu diesem Thema kennen Sie. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.»
    «Auch nicht, wenn ich Ihnen sage, dass Hardenbergs Freundin Sie belastet?» Guerrini bluffte.
    Er blufft, dachte Massimo, der auf einmal wieder denken konnte. Ich kenne diese Frau gar nicht. Habe sie einmal in München gesehen. Aber vielleicht war das Hardenbergs Frau. Ist auch egal.
    «Verlassen Sie mein Haus!», sagte er langsam und öffnete die Augen. «Sorgen Sie dafür, dass ich mit meiner Sekretärin sprechen kann. Ich habe eine Bank zu führen und lehne es ab, mir Ihre lächerlichen Beschuldigungen anzuhören! Raus!»

    Guerrini bemerkte die schmalen Lippen des Bankers, den kalten Ausdruck seiner Augen, die Verachtung in seinen Worten, seiner Stimme. Der ziehende Schmerz rund um seine Schussverletzung meldete sich wieder, und gleichzeitig tauchte das Gesicht des Mannes vor ihm auf, der vor ein paar Jahren seine Versetzung nach Siena durchgesetzt hatte. Ein Gesicht voller Verachtung und zuletzt voller höhnischer Genugtuung, weil Guerrini es nicht schaffte, genügend Beweise zusammenzutragen, um ihn vor Gericht zu bringen. Er war kein Banker gewesen, sondern Politiker und Unternehmer, der Geschäfte mit der Mafia machte, vermutlich immer noch.
    Guerrini versuchte seine aufsteigende Wut zu kontrollieren, halbwegs ruhig zu bleiben.
    «Ich könnte hier stehen bleiben, solange ich möchte, Dottor Massimo. Sie scheinen den Ernst Ihrer Situation noch immer nicht zu begreifen. Jemand, der unter Hausarrest steht, kann Polizisten nicht hinauswerfen. Er kann sie beleidigen und respektlos behandeln, aber das nützt nichts … es schadet eher. Wenn wir jetzt trotzdem gehen, dann hängt das mit unserer Arbeit zusammen.»

    Sie gingen. Guerrini beherrschte sich mühsam und trat nicht gegen das riesige Terrakottagefäß, in dem ein ebenfalls riesiger Oleanderbaum wuchs. An seiner Stelle tat es Tommasini. Der Pflanzenkübel rührte sich nicht, nur die Blätter des Oleanders erzitterten leise, und der Sergente verzog schmerzlich das Gesicht.
    «Es lohnt sich nicht», sagte Guerrini.
    «Nein, es lohnt sich nicht», erwiderte Tommasini und bewegte vorsichtig seinen rechten Fuß.
    «Haben Sie sich verletzt, Sergente?» Einer der jungen Carabinieri, die zu Massimos Bewachung eingeteilt waren, näherte sich besorgt.
    «Nein, ich hab mir nur den Zeh gebrochen.»
    «Vero?»
    «Ach, Quatsch!»
    «Scusi … Der sagt nichts, der Banker, was?»
    «Nein, er sagt nichts», antwortete Guerrini. «Wir müssen noch mit dem Bauern reden, der für Massimo arbeitet. Rieti heißt er, glaube ich. Wo finden wir den?»
    «Der weiß auch nichts, Commissario. Er ist gerade da und gießt die kleinen Zypressen, die er vor zwei Jahren gepflanzt hat. Ich hab mich mit ihm unterhalten … so nebenher. Wir haben eine geraucht und ein bisschen geredet, während mein Kollege auf Massimo aufgepasst hat.»
    «Und worüber habt ihr geredet?»
    «Na, über den Toten, der an der Mauer vergraben war. Rieti kommt nicht drüber weg, dass da jemand auf dem Grundstück war, ohne dass er es gemerkt hat. Er fühlt sich sehr verantwortlich für dieses Anwesen.»
    «Worüber noch?»
    «Darüber, dass es in diesem Frühjahr zu lange kalt und nass war und dass jetzt garantiert eine Hitzewelle kommt und wieder alles vertrocknet.»
    «Bene.»
    «Rieti hat gesagt, dass es in diesem Jahr besonders viele Wildschweine geben wird, weil es im Herbst besonders viele Kastanien und Eicheln gegeben hat.»
    «Noch was?»
    «Das ist alles. Er ist da unten.» Der Carabiniere wies mit ausgestrecktem Arm auf eine imaginäre Stelle hinter dem Haus.
    «Grazie.» Guerrini nickte dem jungen Mann zu und schaute dann auf seine Armbanduhr. Es war bereits nach sechs, die Farben der Wälder und Hügel wurden dunkler, und die Luft kühlte schnell ab.
    «Wir reden ein anderes Mal mit Rieti. Es gibt noch ein paar wichtige Termine heute Abend. Passen Sie gut auf Massimo auf. Und reden Sie nur weiter mit Rieti. Vielleicht fällt ihm doch noch was Brauchbares ein.»
    Der Commissario hob eine Hand und deutete einen militärischen Gruß an, dann wandte er sich um und ging entschlossen zum Dienstwagen zurück. Nach kurzem Zögern folgte auch Tommasini.
    «Ich fahre», sagte Guerrini, «zur Schonung deines Zehs.»
    «So

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