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Zeit der Träume

Zeit der Träume

Titel: Zeit der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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studierte das Gemälde gründlich.
    »Ein Schlüssel, in der rechten Ecke des Himmels. Er sieht aus wie ein Vogel, bis man ihn genauer betrachtet. Dort, auf dem Ast des Baumes, fast von Früchten und Blättern verborgen, ist ein zweiter. Und der dritte, kaum sichtbar unter der Oberfläche des Teiches. In den Bäumen ist ein Schatten, in der Form eines Mannes oder vielleicht auch einer Frau. Ein Hinweis auf etwas Dunkles, das sie beobachtet. Ein weiterer Schatten, der gerade unter die Silberfliesen gleitet. Eine Schlange. Ah, und hier im Hintergrund.«
    Sie verlor sich in der Betrachtung des Bildes. »Da ist ein Paar - ein Mann und eine Frau, die sich umarmen. Die Frau trägt die purpurfarbene Robe, die einen gewissen Rang symbolisiert. Der Mann ist wie ein Soldat, ein Krieger, gekleidet. Im Baum über ihnen sitzt ein Rabe, der Vorbote drohenden Unheils. Der Himmel ist hier auch dunkler, mit Blitzen. Eine Bedrohung, von der die Schwestern nichts ahnen. Sie blicken nach vorne. Ihre Kronen glitzern in dem Sonnenlicht, das den ganzen vorderen Bereich erhellt. Es ist eine freundliche, liebevolle Atmosphäre um sie, und die weiße Taube hier, am Ufer des Teiches, ist ihre Reinheit. Jede trägt ein Amulett, in gleicher Form und Größe, und der Edelstein in der Mitte strahlt in der Farbe des jeweiligen Kleides. Sie sind eine Einheit und doch Individuen. Es ist ein großartiges Werk. Man kann sie beinahe atmen sehen.«
    »Sie beobachten genau.« Pitte berührte Rowenas Arm, während er Malory zunickte. »Es ist das beste Bild unserer Sammlung.«
    »Und trotzdem haben Sie unsere Frage noch nicht beantwortet«, warf Dana ein.
    »Magie konnte den Zauber nicht brechen, der die Seelen der Töchter des Königs in einem Glaskasten einschloss. Zauberer wurden gerufen, Hexenmeister und Hexen aus aller Welt. Aber der Fluch konnte nicht gelöst werden. Also wurde ein weiterer Zaubervers ausgesprochen. Auf dieser Welt werden in jeder Generation drei Frauen geboren. Sie kommen an einem Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt zusammen. Es sind keine Schwestern, es sind keine Göttinnen, sondern sterbliche Frauen. Und nur sie können die unschuldigen Seelen befreien.«
    »Und wir sollen Ihnen glauben, dass wir diese Frauen sind?« Dana zog die Augenbrauen hoch. In ihrer Kehle prickelte es, aber wie Lachen fühlte es sich nicht an. »Dass wir nur zufällig so aussehen wie die Frauen auf diesem Bild?«
    »Nichts geschieht zufällig. Und ob Sie es glauben oder nicht, ändert nur wenig.« Pitte hob die Arme und streckte die Hände aus. »Sie sind erwählt, und ich habe die Aufgabe, es Ihnen zu sagen.«
    »Nun, Sie haben es uns gesagt, also...«
    »Und Ihnen dieses Angebot zu machen«, fuhr er fort, bevor Dana ihren Satz zu Ende bringen konnte. »Jede von Ihnen wird nacheinander eine Mondphase zur Verfügung haben, um einen der drei Schlüssel zu finden. Wenn es der Ersten innerhalb der achtundzwanzig Tage nicht gelingt, ist die Angelegenheit erledigt. Hat die Erste Erfolg, beginnt die Zeit der Zweiten. Wenn jedoch die Zweite innerhalb dieser Zeitspanne versagt, ist die Sache beendet. Erst wenn alle drei Schlüssel hierher gebracht wurden, bevor die dritte Mondphase vorüber ist, bekommen Sie eine Belohnung.«
    »Was für eine Belohnung?«, fragte Zoe.
    »Jede von Ihnen erhält eine Million Dollar.«
    »Ich fasse es nicht«, schnaubte Dana. Dann musterte sie ihre beiden Gefährtinnen. »Also wirklich, meine Lieben. Das ist doch Betrug. Es ist leicht für ihn, verbal mit Geld um sich zu werfen, während wir drei Schlüsseln hinterherjagen, die es überhaupt nicht gibt.«
    »Und wenn es sie doch gibt?« Zoes Augen glitzerten. »Möchtest du dann nicht auch eine Chance haben, sie zu finden? Für so viel Geld?«
    »Was für eine Chance? Die Welt ist groß. Wie willst du da einen kleinen goldenen Schlüssel finden?«
    »Jede von Ihnen erhält zu ihrer Zeit einen Hinweis.« Rowena wies auf eine kleine Truhe. »Das können wir jedoch nur tun, wenn alle einwilligen. Sie wollen vielleicht zusammenarbeiten, ja, wir hoffen sogar, dass Sie es möchten. Sie müssen jedoch alle einverstanden sein. Wenn nur eine ablehnt, dann klappt es nicht. Wenn alle die Herausforderung und die Bedingungen annehmen, erstatten wir jeder von Ihnen zehntausend Dollar. Die bleiben Ihnen, gleichgültig, ob Sie Erfolg haben oder nicht.«
    »Warten Sie.« Malory hob die Hand und setzte ihre Brille ab. »Warten Sie«, wiederholte sie. »Wollen Sie damit sagen, dass jede von uns zehn

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