Zeit der Träume
all die Dinge zeigte, die ich mir so sehr wünsche. Als ich mit Dana und Zoe dort oben war, stellte ich fest, dass es das Haus aus meinem Traum war. Und das Atelier, das Künstleratelier, war im obersten Stockwerk. Der Speicher. Dort musste ich meine Entscheidung treffen, wie in den Bildern. Zuerst dachte ich, wir müssten alles durchsuchen, was dort oben lag, und wir würden etwas finden, das auf die Hinweise passt. Aber es war mehr als das, und doch weniger.«
Sie schloss die Augen und seufzte.
»Du bist müde. Ruh dich aus, bis wir da sind. Wir können später noch reden.«
»Nein. Ich bin okay. Es war so seltsam, Flynn, als ich dort hinaufkam und mir alles klar wurde. Mein Haus - in der Realität und im Traum. Und wie er versuchte, mich wieder in den Traum gleiten zu lassen. Ich ließ ihn in dem Glauben, es sei ihm gelungen. Ich dachte über den Hinweis nach und sah das Bild in meinem Kopf. Ich wusste, wie ich es malen musste, ich kannte jeden Pinselstrich. Das dritte Bild aus der Serie.«
»In der Welt, die er für mich schuf, gab es den Schlüssel nicht«, sagte sie und wandte sich Flynn zu. »Aber in meiner würde er da sein, wenn ich den Mut hätte, sie zu erschaffen. Ich musste nur die Schönheit darin sehen und sie zur Wirklichkeit machen. Er gab mir die Macht, den Schlüssel in die Illusion hineinzubringen.«
Um ihn mit Liebe zu schmieden, dachte sie.
»Ich wette, das kostet ihn den Arsch.«
Sie lachte. »Ja, das ist ein netter Nebeneffekt. Ich habe dich gehört.«
»Was?«
»Ich habe gehört, wie du mich gerufen hast. Euch alle, aber vor allem dich. Ich konnte dir nicht antworten. Es tut mir Leid, weil ich weiß, dass du Angst um mich hattest, aber ich durfte ihn ja nicht wissen lassen, dass ich dich gehört habe.«
Er legte seine Hand über ihre. »Ich konnte nicht zu dir. Ich wusste erst, was Angst ist, als ich dich nicht erreichen konnte.«
»Zuerst glaubte ich, das sei nur wieder einer seiner Tricks. Ich fürchtete, wenn ich mich umdrehen und dich sehen würde, würde ich zusammenbrechen. Deine armen Hände.« Sie presste ihre Lippen sanft auf die wunden Knöchel. »Mein Held. Meine Helden«, korrigierte sie sich und drehte sich nach Moe um.
Sie hielt seine Hand immer noch fest, als sie durch die Tore von Warrior’s Peak fuhren.
Rowena trat heraus, die Arme über einem flammend roten Pullover verschränkt. Malory sah, dass Tränen in ihren Augen glänzten, als sie durch das Portal auf sie zukam.
»Sie sind heil und gesund?« Sie berührte Malorys Wange, und die Kälte, die Malory noch umfangen hielt, wich einer wohligen Wärme.
»Ja, mir geht es gut. Ich habe...«
»Warten Sie. Ihre Hände.« Sie legte ihre Handflächen auf Flynns Hände und betrachtete sie. »Das gibt eine Narbe«, sagte sie. »Dort, unter dem dritten Knöchel an Ihrer linken Hand. Ein Symbol, Flynn. Herold und Krieger.«
Sie trat ans Auto und öffnete die hintere Tür, sodass Moe herausspringen und sie schwanzwedelnd und mit Küsschen begrüßen konnte. »Ah, da ist ja der Tapfere und Brave.« Sie umarmte den Hund und hockte sich hin, um aufmerksam seinem Bellen und Knurren zu lauschen. »Ja, das war wirklich ein Abenteuer.« Dann stand sie auf, ließ jedoch die Hand auf Moes Kopf liegen, während sie Dana und Zoe anlächelte, die zwischenzeitlich neben sie getreten waren. »Ihr alle habt ein Abenteuer erlebt. Bitte, kommt herein.«
Das musste man Moe nicht zwei Mal sagen. Er raste auf den Eingang zu, wo Pitte stand. Pitte zog die Augenbraue hoch, als der Hund über den Fußboden in der Diele schlitterte, dann wandte er sich Rowena zu.
Sie lachte nur und hakte sich bei Flynn ein. »Ich habe ein Geschenk für den mutigen und loyalen Moe, wenn Sie es erlauben.«
»Ja, klar. Hören Sie, wir schätzen Ihre Gastfreundschaft, aber Malory ist ziemlich erschöpft, deshalb...«
»Mir geht es gut, wirklich.«
»Wir halten euch nicht lange auf.« Pitte geleitete sie in das Zimmer, in dem das Porträt hing. »Wir stehen in Ihrer Schuld, mehr als wir Ihnen je zurückzahlen können. Was Sie getan haben, werden wir nie vergessen, ganz gleich, was die Zukunft bringt.« Er hob Malorys Gesicht mit einem Finger an und küsste sie auf die Lippen.
Zoe gab Dana einen Schubs. »Ich glaube, wir werden hier übergangen!«
Pitte warf ihnen einen Blick zu und grinste charmant. »Meine Frau ist ein eifersüchtiges Geschöpf.«
»Überhaupt nicht«, widersprach Rowena. Sie nahm ein buntes gewebtes Hundehalsband vom Tisch. »Diese
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