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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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die beiden umlegt? Es ist nämlich eine Heidenarbeit, die sich der oder die Täter da gemacht haben.«
    »Da ist was dran«, stimmte Lenz ihm zu.
    »Und außerdem …«, wollte Hain seinen Gedanken weiterspinnen, wurde jedoch vom Klingeln des Telefons auf dem Schreibtisch unterbrochen.
    »Ja, Hain«, meldete er sich kurz angebunden und lauschte ein paar Sekunden, ohne ein Wort zu sagen.
    »Danke, Herr Doktor«, beendete er das Gespräch und legte den Hörer auf.
    »Lass mich raten«, orakelte Lenz. »Wasserpfeifen-Nobby ist mit dem gleichen Zeugs lahmgelegt worden wie Wolfram Humpe.«
    »Genau. Dr. Franz ist sich absolut sicher.«
    »Dann haben wir es also mit einer Serie zu tun. Und wir haben den Hinweis eines ehemaligen Kollegen, wer als Täter infrage kommen könnte.«
    »RW«, wandte Hain sich an Gecks, »hat sich die Drohung des Russen damals nur gegen Schneider und Humpe gerichtet, oder müssen wir aufpassen, dass nicht noch mehr Polizisten auf Eisenbahnschienen ihren letzten Atemzug nehmen?«
    »Darüber habe ich auch gerade nachgedacht, Thilo, aber ich habe keine Antwort darauf. Und ich wüsste auch niemanden, den wir fragen könnten.«
    »Ich aber«, mischte Lenz sich ein und griff zum Telefon.
     
    *
     
    Eine Viertelstunde später stürmte Uwe Wagner ins Zimmer. Der Pressesprecher, der für sein unglaubliches Gedächtnis gerühmt wurde, machte ein missmutiges Gesicht.
    »Die Sportschau habe ich verpasst, weil ich mit meiner Frau durch ein Möbelhaus streifen musste. Kein Problem, dachte ich, gibt ja noch das Sportstudio. Und in genau dem Moment, in dem es losgehen sollte, klingelt mein Telefon. Scheint irgendwie nicht mein Tag zu sein.«
    Lenz stand auf und umarmte seinen Freund.
    »Danke, dass du trotzdem gekommen bist.«
    »Bitte. Aber ich haue sofort wieder ab, wenn es nicht die von dir angekündigte sensationelle Wendung im Fall unserer toten Kollegen gibt.«
    »Na, dann setz dich mal lieber«, forderte Lenz ihn auf.
    Die nächsten Minuten hörte der Pressemann mit immer größer werdenden Augen den Ausführungen des Hauptkommissars zu, der ihn ausführlich über ihre Erkenntnisse der vergangenen acht Stunden informierte.
    »Wie heißt das Zeug genau, mit dem sie umgebracht wurden?«, fragte Wagner fassungslos, nachdem Lenz geendet hatte.
    »Rocuronium«, mischte Hain sich ein.
    »Nie gehört.«
    »Damit hat unsereins halt nie was zu tun. Vermutlich kann jeder Anästhesist die chemische Formel im Schlaf runterbeten, aber wir eben nicht.«
    »Worum ich ganz und gar nicht böse bin.«
    »Was für uns viel wichtiger ist«, mischte Lenz sich ein, »ist die Frage, ob du dich an die Sache von damals mit dem Russen erinnern kannst?«
    Wagner nickte.
    »Klar kann ich mich an ihn erinnern. Und ich erinnere mich natürlich auch daran, dass er die Kollegen mit dem Tod bedroht hat.«
    Er legte eine Kunstpause ein.
    »Woran ich mich natürlich auch erinnere, ist die Tatsache, dass er, damals zumindest, ein ziemlich brutaler, zu wirklich jeder kriminellen Handlung fähiger ehemaliger GRU-Offizier mit Speznas-Ausbildung gewesen ist.«
    »Was heißt denn das jetzt wieder?«, wollte Rolf-Werner Gecks wissen.
    »Die Jungs, die diese Speznas-Ausbildung genossen haben, sind von der ganz wilden Sorte. Nahkampf, Waffentechnik, Terrorismusbekämpfung, das ganze Arsenal.«
    »Und was bedeutet GRU?«
    »Das ist der militärische Nachrichtendienst der ehemaligen UdSSR und jetzigen Russischen Föderation. Wird auch als das alles sehende Auge des russischen Militärs bezeichnet.«
    Lenz machte eine anerkennende Geste.
    »Ich bin immer wieder erstaunt, was für ein wandelndes Lexikon du bist, Uwe.«
    Wagner winkte ab.
    »Wenn ich es nicht wäre, könnte ich jetzt gemütlich vor dem Fernseher sitzen und mir die Bundesligaspiele anschauen. Also, so toll ist das auch wieder nicht.«
    »Weißt du, was aus dem Russen geworden ist, nachdem er aus dem Knast entlassen wurde?«
    »Vielleicht solltet ihr zuerst fragen, was ihm im Knast so alles widerfahren ist.«
    »Sag bloß, du weißt auch darüber etwas?«
    »Allerdings. Ihr könnt euch doch bestimmt an den Fall dieses russischen Versicherungsmaklers erinnern, der uns vor ein paar Jahren beschäftigt hat?«
    Alle nickten.
    »Boris Blochin, wenn ich mich nicht irre«, kramte Hain ganz tief in seinen bösesten Erinnerungen. »Wegen dem habe ich ganz schön was abbekommen«, fuhr er unter Hinweis auf eine Schussverletzung fort, die er seinerzeit erlitten hatte.
    »Aber wenn du damals nicht

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