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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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Wirklichkeit hatte ich Angst. Denn wenn du es versuchst, hätte ich es auch versuchen müssen. Und du hast mich gebeten, für dich Modell zu stehen, und das musste ich dir ausschlagen, obwohl du mir gerade etwas zugestanden hattest … da fühlte ich mich in die Enge getrieben. Oder zum Scheitern verurteilt. Aber ich will nicht diejenige sein, die es kaputt macht.« Sie blinzelte heftig gegen die aufsteigenden Tränen an, doch sie liefen ihr trotzdem über die Wangen. Sebastian wischte sie fort.
    »Du machst es nicht kaputt, Regina.«
    »Vielleicht nicht kaputt. Aber ich begrenze es.«
    »Jeder hat seine Grenzen. Haben wir darüber nicht von Anfang an geredet?«
    Sie nickte.
    Er legte ihr den Arm um die Schulter und eine Weile saßen sie schweigend da. »Regina?«, fragte er leise.
    »Ja?«
    »Was ist in den Taschen?«
    »Ach das, ja. Deshalb bin ich ja hier. Ich habe es mir anders überlegt: Ich will, dass du mich fotografierst.«
    Sebastian sah sie an, als wäre das Ganze ein Witz, und er würde noch auf die Pointe warten. Doch als er merkte, dass es ihr ernst war, schüttelte er langsam den Kopf.
    »Ich weiß das zu würdigen, Regina. Aber auch ich habe viel nachgedacht seit unserer letzten Unterhaltung. Erinnerst du dich, was ich dir über BDSM und die Fotografie erzählt habe – was beide gemeinsam haben?«
    »Ich denke schon«, sagte sie.
    »Ich sagte dir, dass man niemanden zwingen kann, eine echte Sub zu sein, und genauso wenig kann man jemanden zwingen, sich vor der Kamera zu fügen. Die Ergebnisse sind schrecklich. Und sich selber zwingen kann man auch nicht.«
    Sie erkannte, dass er sie aus der Verantwortung nahm. Sie hatte die Möglichkeit, einen Rückzieher zu machen, und sie konnten dennoch eine körperliche Beziehung haben, so lange es eben hielt, und damit hätte es sich. Er würde sie nicht mehr bitten, für ihn Modell zu stehen. Ihr stand es frei, ihre eigenen Grenzen zu setzen.
    »Ich zwinge mich nicht. Ich will es.«
    Er sah sie zweifelnd an. »Seit wann?«
    Sie ging zu einer der Sporttaschen, holte das Bettie-Page-Buch heraus und brachte es zum Sofa.
    »Du hast mir das hier gegeben«, sagte sie und schlug es auf.
    »Ja, ich erinnere mich.«
    Sie blätterte zum hinteren Teil des Buches und fand die Fotos, die ihr gefielen.
    »Ich könnte mir etwas in dieser Art vorstellen.«
    Sebastian nahm ihr das Buch ab und legte es auf seinen Schoß. Er blickte auf die Seite, schüttelte aber den Kopf.
    »Ich kann keinen fremden Stil kopieren«, meinte er. »So funktioniert das nicht.«
    »Ich meine nicht die Art der Fotos. Ich meine die Art, wie sie auf den Fotos ist.« Regina wusste nicht, warum sie es so schlecht erklären konnte. Sie blätterte schnell zu einem anderen Teil des Buches und zeigte ihm ein Foto, auf dem Bettie an Holzbalken gefesselt war. »Aber nicht solche Fotos. So etwas will ich nicht.«
    »Du willst dich als Dom fotografieren lassen?«, fragte er. Sie nickte. Er schien es zu überdenken. »Aber so sehe ich dich nicht. Das bist du nicht. Es wäre nicht authentisch.«
    »Hast du nicht gesagt, ich müsste mich – wie war das gleich – entfalten?«, fragte sie lächelnd.
    Er sah sie an, ganz ernst. Eine Minute verstrich. Regina hielt seinem Blick Stand. Und dann noch eine Minute.
    »Ich denke darüber nach«, sagte er. »Aber du musst mich davon überzeugen, dass du diese Rolle glaubwürdig darstellen kannst. Lass uns mal sehen, was du in diesen Taschen hast.«

37
    Ein leichter Schlenker aus dem Handgelenk konnte darüber entscheiden, ob man jemanden antippte oder verletzte.
    Sagte zumindest Sebastian.
    Regina stand in seinem Schlafzimmer in ihren hohen schwarzen Stiefeln und der eng geschnürten Korsage, die Arme bis zu den Ellbogen in schwarzen Lederhandschuhen. Sie hielt die Reitgerte in der Hand und fühlte sich mächtig – obwohl sie nur ein Kissen auspeitschte.
    Sie schlug erneut zu.
    »Die Spitze sollte nicht zuerst aufkommen. Wenn du jemanden mit der Spitze schlägst, entstehen Striemen, selbst wenn die Haut unverletzt bleibt«, erklärte Sebastian. Er saß ihr gegenüber auf einem hohen Lehnstuhl und leitete sie an wie der Francis Ford Coppola des Sadomaso.
    Er kam zu ihr und nahm ihr die Gerte ab. »Ist das Nylon oder Fiberglas?«, erkundigte er sich.
    »Keine Ahnung.«
    »Okay, versuch es noch einmal.« Er ging zurück zu seinem Stuhl.
    Sie hob den Arm und schlug mit der Gerte auf das Kissen.
    »Besser«, kommentierte er. »Und denk daran, dass die Wucht des Aufpralls mehr

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