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Zeitenlos

Zeitenlos

Titel: Zeitenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelena Shorts
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abzulenken. »Haben Sie eigentlich Kinder, Dr. Lawrence?«
    Sein Gesichtsausdruck wechselte von Sympathie für Wes zu Traurigkeit. »Ich hatte einen Sohn. Er ist vor einigen Jahren gestorben.«
    »Oh, das tut mir leid.«
    Er nickte nur. Mama rettete mich aus meiner misslichen Lage und bat mich, ihr die Schüssel mit den Kartoffeln zu reichen. Den Rest der Mahlzeit plauderten wir über Unverfängliches.
    Nach dem Essen ging ich in die Küche, um Mama beim Aufräumen zu helfen, aber Tom war schon da. Ich bot meine Dienste trotzdem an. »Kann ich helfen?«
    Ohne sich von der Spüle wegzudrehen, antwortete sie: »Nein, Liebling, das schaff ich schon. Danke. Unterhalte du nur deinen Gast.«
    Tom lächelte mich an. Ich nickte und ging zurück zu Wes. Er saß im Wohnzimmer auf dem Sofa und wartete auf mich.
    »Mann«, sagte ich. »Das war echt freakig!« Ich ließ mich neben ihn aufs Sofa fallen.
    »Stimmt«, meinte er und legte einen Arm um meine Schulter.
    »Verheiratet?«, fragte ich.
    Er grinste. »Nein.«
    »Aber Tom hat gesagt …«
    »Ich musste den Leuten doch irgendeine Erklärung für mein plötzliches Verschwinden geben.«
    »Oh!« Das leuchtete mir ein. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter. »Hattest du wirklich einen englischen Akzent?«
    »Ja, ich komme aus London, schon vergessen?«
    »Und, was ist damit passiert?«
    »Ich kann ja nicht ewig als Engländer durchgehen, und über die Jahre habe ich mich amerikanisiert. Außerdem muss ich mich so weit wie möglich distanzieren, und zwar von …« Er suchte nach Worten.
    »Von dir selbst?«
    Er lächelte.
    »Kann ich den Akzent irgendwann mal hören?«, fragte ich.
    »Wann immer du willst.«
    »Aber nicht, wenn Tom in der Nähe ist«, korrigierte ich ihn, woraufhin er grinste. »Glaubst du, dass er misstrauisch geworden ist?«, flüsterte ich.
    »Ich denke nicht«, antwortete Wes. »Er war aufmerksam, aber ich habe nicht gespürt, dass ihn meine Gegenwart gestört hat.«
    Ich stutzte wegen der Art und Weise, wie er gespürt aussprach. »Wieso? Woher weißt du das?«, fragte ich.
    »Ich kann Schwingungen von Menschen ziemlich gut einschätzen.«
    »Schwingungen? So wie ein Gefühl?«
    »Ja. Ich nehme die Energie wahr, die Menschen ausstrahlen, und er war begeistert, sonst nichts. Ich glaube, dass er deine Mutter gern hat.«
    »Also ist er gut für sie?«
    Er dachte einen Moment über die Frage nach. »Als ich ihn kannte, war er ein guter Freund, und er scheint immer noch okay zu sein. Nur bei dieser Geschichte mit seinem Sohn bin ich mir nicht ganz sicher.«
    »Was meinst du?«
    »Ich weiß nicht genau. Als du ihn danach fragtest, schlug sein Herz schneller.«
    »Hm. Ich wette, dass das bei dir ähnlich war, als er anfing, über dich zu reden.«
    Er lachte.
    »Kannst du hören, worüber sie sich jetzt unterhalten?«, wollte ich wissen.
    Er lehnte den Kopf zurück und lauschte. »Ja.«
    »Worum geht es?«
    »Sie mögen mich«, antwortete er grinsend.
    »Gut«, sagte ich. »Zu dumm, dass wir nicht länger hier bleiben.«
    »Warum?«
    »Weil ich keine heiklen Wortwechsel mehr zwischen dir und deinem alte n Freund riskieren kann. Und ich habe auch keine Lust, ihn und meine Mutter zusammen zu sehen, falls du weißt, was ich meine.«
    »Klingt gut«, stimmte er zu, bevor er sich herunterbeugte, um mich sanft zu küssen. Natürlich wollte ich ein bisschen mehr. Nachdem wir eine Weile verstohlen rumgeknutscht hatten, schmiegte ich mich dicht an ihn und überlegte währenddessen, wie ich anderswo mehr Zeit mit ihm verbringen konnte.

Kapitel 11
    Neujahr
    N ach dem Weihnachtsessen wurde es zunehmend einfacher, Zeit mit Wes zu verbringen, ohne dass meine Mutter ständig Fragen stellte. Dass sie jetzt selbst ein Privatleben hatte, trug natürlich ebenfalls dazu bei. Sie hatte anderes zu tun, als sich um das Liebesleben ihrer achtzehnjährigen Tochter zu kümmern.
    Glücklicherweise stellte sich heraus, dass Mama und Tom Silvester über Nacht weg sein würden, was mir noch mehr Freiheit gab. Der Abend sollte etwas ganz Besonderes werden, und weil ich sichergehen wollte, dass wir auch wirklich allein waren, beschloss ich, bei Wes zu übernachten. Die weitere Planung übernahm Wes als Überraschung für mich. Er hatte mich lediglich gebeten, ein nettes Kleid anzuziehen, was ich natürlich nicht besaß. Also musste ich losziehen und mir eins kaufen. Nicht ganz einfach, wenn man nicht weiß, wo man den Abend verbringen wird. Irgendwo hatte ich gelesen, dass das »kleine

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