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Zeitenzauber - Völler, E: Zeitenzauber

Zeitenzauber - Völler, E: Zeitenzauber

Titel: Zeitenzauber - Völler, E: Zeitenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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ich auf zu denken und erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft.
    Möglicherweise wären wir als Nächstes zusammen auf das Bett gesunken, aber dann hörten wir Monna Faustina von unten rufen: »Wünscht Ihr noch zu speisen? Ich habe frische Salami gekauft! Davon könnte ich Euch ein Stück zum Vorzugspreis abgeben!«
    Sebastiano löste sich zögernd von mir und schrie über die Schulter nach unten: »Wir versorgen uns selbst, vielen Dank! Außerdem reisen wir gleich ab!«
    Ich atmete tief aus. Meine Knie fühlten sich zittrig an. »Das sind die schönsten Worte, die du je zu mir gesagt hast.«
    Er grinste. »Wirklich? Und ich dachte, es wären die Worte gewesen, mit denen ich dir Komplimente über dein güldenes Haar machte.«
    Ich musste lachen, obwohl mir immer noch die Knie von dem Kuss zitterten. Eilig zog ich mir die am wenigsten verdreckte Gamurra über das Unterkleid und schlüpfte in meine Schuhe. Den Versuch, mich zu kämmen, gab ich rasch auf. Mein Haar war einfach zu verzottelt. Morgen früh würde ich es mindestens fünf Mal waschen und hinterher eine doppelte Ladung Conditioner drüberkippen. Und dann ganz schnell vergessen, in welchem Zustand es die letzten Wochen gewesen war. »So, fertig«, sagte ich. »Meinetwegen können wir los!« Ein wenig unsicher sah ich ihn an. »Du kommst doch mit, oder?«
    »Natürlich. Ich habe dich hergebracht und bringe dich auch wieder zurück.«
    Ich war erleichtert. »Dann ist ja alles in Ordnung.«
    Tatsächlich war ich fest entschlossen, das zu glauben. Einstweilen weigerte ich mich, darüber nachzudenken, wie es nach meiner Rückkehr mit mir und Sebastiano weitergehen würde. Das würde sich schon irgendwie ergeben. Ganz bestimmt. Aber vorher gab es wichtigere Dinge zu erledigen. Zum Beispiel duschen. Und mit Mama und Papa im Hotel frühstücken. Toast mit Nutella, Brötchen mit Marmelade, Kakao. Orangensaft. Und hinterher Schokolade und Eis, bis mir schlecht davon wurde!
    Sebastiano sah sich in der Dachkammer um. »Das ganze Zeug lassen wir hier liegen, du wirst es nicht mehr brauchen.«
    »Oh. Warte.« Eilig kramte ich die Maske aus meiner Kiste. »Die nehme ich mit.« Ich schob sie in meine Gürteltasche, wo ich auch meine restlichen paar Münzen und die kleine Heiligenfigur von Jacopo aufbewahrte.
    »Du wirst sie auf der Rückreise verlieren«, gab Sebastiano zu bedenken.
    »Dann kriegt sie wenigstens Alvise nicht in die Finger.«
    »Wie kommst du jetzt darauf?«
    »Er wollte wissen, wo ich sie habe.«
    Sebastiano fuhr zu mir herum. »Was? Du hast ihn gesehen? Wann?«
    Ich lauschte nach unten, dann erzählte ich im Flüsterton von meiner Begegnung mit Alvise und Dorotea an der Baustelle des Palazzo Tassini.
    Stumm hörte Sebastiano zu. Sein Gesichtsausdruck wurde dabei immer finsterer. Als ich geendet hatte, schaute er so grimmig drein, dass ich mich fast vor ihm fürchtete.
    »Der Kerl wird sich noch wünschen, nicht geboren zu sein«, sagte Sebastiano. »Dafür werde ich höchstpersönlich sorgen.« Seine Stimme klang gelassen, aber gleichzeitig war eine tödliche Entschlossenheit herauszuhören. Wäre Alvise jetzt zufällig in der Nähe gewesen, hätte es garantiert einen Kampf zwischen den beiden gegeben.
    Der Gedanke ängstigte mich, denn schließlich hatte Sebastiano erst neulich Bekanntschaft mit Alvises Dolch gemacht. Auf der anderen Seite machte es mich irgendwie an, dass er sich Alvise meinetwegen vorknöpfen wollte. Die Bezeichnung Beschützer gewann eine ganz neue, reale Bedeutung für mich.
    Auf jeden Fall hatte ich jetzt keine Angst mehr und darüber war ich froh. Und natürlich darüber, dass es nun endlich nach Hause ging.
    Monna Faustina erwartete uns mit anklagender Miene und erklärte, dass wir eigentlich für die nächste Woche noch Miete zu zahlen hätten, denn unser Aufbruch käme für sie sehr überraschend.
    »Ich hätte mich um neue Mieter bemüht, wenn ich gewusst hätte, dass Ihr jetzt schon auszieht!«
    »Wir zahlen einen Tag zusätzlich, aber nur aus reiner Höflichkeit«, teilte ich ihr mit. »Und dafür wollen wir noch ein ordentliches Stück Käse. Von dem frischen Käse, nicht dem von letzter Woche. Mit Brot natürlich.« Ich bemerkte Sebastianos erstaunten Blick und räusperte mich. »Ich hatte kein Abendessen.«
    »Ihr wollt mich ruinieren!«, jammerte Monna Faustina, doch das hinderte sie nicht daran, uns das Gewünschte herzurichten und anschließend mit flinkem Griff die Münzen einzusacken, die Sebastiano ihr

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