Zeitreise ins Leben (German Edition)
und wusste, dass er mir nur half, um mehr Vergnügen an seinem Vorhaben zu haben . Sein Kö r per drängte sich b e reits wieder näher an mich, rollte über mich hinweg und kam auf meinem Rücken zu liegen. Seine Hand krallte sich erneut in meine m Haar und riss meinen Kopf nach hi n ten. Mit einem letzten Blick prüfte er, ob ich etwas von mir geben würde und trat dann meine Beine auseinander. Seine Hand blieb in meinem Haar und ich lag he u lend unter ihm, konnte nicht einmal mehr schlucken, weil er meinen Kopf so weit nach hinten bog .
Mich rettete weder eine Ohnmacht, noch mein geliebter Raimund . Als Friedrich mich nahm, heu l te ich auf wie ein verletztes Kind. Es tat weh – er tat mir weh, denn er gab sich alle Mühe, seine Wut nicht zu zügeln. Wie ein Verrückter hämmerte er in mich hinein , biss in meinen R ü cken und quetschte mein Fleisch. Es war pure Gewalt und wohl das Schlimmste, was ich je mit einem Mann erlebte . An dieser Verletzung und Erniedrigung wü r de ich zerbrechen , so l eer und verschwindend fühlte ich mich innerlich , während mein Körper die reinste Qual durchlebte. Es war eine Auf lösung im Schmerz und Friedrich nicht mehr bei Sinnen . Wie ein Berserker vollstreckte er sein Urteil und fluchte dabei auf mich und mein Verbrechen , wä h rend er sein Tempo steigerte und m it einem heiseren Schrei zum Höhepunkt kam . Wie zum Hohn blieb er noch in mir, bewegte sich langsam weiter und verteilte seinen grässlichen, männlichen Triumph.
Der körperliche Schmerz ließ allmählich nach, doch das eigentliche Leid begann zu wac h sen, uferte aus und verschlang mich förmlich. Der Teufel selbst war es, der auf mir ritt und w ie ein glühender Höllenhund über mich her fiel , mich zerstückelte und meine Seele fraß . Ich war in der Hölle, seufzte hysterisch und hatte keine Kontrolle über meinen Körper oder seine Zuckungen. Das schwarze Etwas hatte mich in seinen Fängen, verbiss sich in meine Eing e weide, zerrte und zog, riss große Stücke aus mir heraus. Ich ertrank in einer pechschwarzen, zähen Kloake, spürte nichts mehr, verlor jede Zeit und wusste, dass ich endgültig den Ve r stand ve r loren hatte.
Etwas berührte mich an der Schulter, zart, wie ein sanfter Hauch. W irklich spüren konnte ich die streichelnde Hand erst, als ich leise, tröstende Worte an meinem Ohr vernahm. Fürsorge und Zärtlichkeit drangen wie durch einen Nebel zu mir und erinnerten mich an die wunde r bare Hand aus meinen Träumen. Raimund? Hatte er mich doch noch gerettet? Nach schier endlos la n ger Zeit schöpfte ich erstmals wieder Hoffnung, fühlte einen Funken Leben in mir . Wie eine Ertrinkende klammerte ich mich an diese Hand, ließ sie nicht mehr los und erkan n te doch mit Verwunderung, dass sie nicht zu Raimund gehörte , sondern zu Friedrich . S eine besänftigenden Worte waren es, die mich aus der teuflischen Finsternis nun her ausholten. Da stieß mich dieser Mann in das schlimmste Unheil, das man sich nur vorstellen konnte und dann befreite er mich wieder daraus ? Ich kannte mich gar nicht mehr aus, doch seine Zär t lichkeit ging weiter. Es war ein Rätsel, aber genau sein Verhalten schenkte mir die Rettung , die ich zum Überleben brauchte . Selbst als er mich in den Arm nahm und meinen Kopf an seine Brust legte, konnte ich nichts anderes denken oder fühlen, als dass ich nicht aufgeben wollte. Fest drückte er mich an sich und tröstete mich mit ungeheurer Hing a be. Auch jetzt dauerte es ein wenig , bis diese Zärtlichkeit zu mir durchdrang, mich wärmte und mir auf m a gische Weise Leben spendete. Wie paralysiert ließ ich es geschehen, nahm es auf und weinte endlich me i nen Kummer und meinen Schmerz aus meinem Körper heraus . Ich schmiegte mich in seine Umarmung und ließ mich von ihm wiegen und trösten, wie ein kleines Kind. Ich war ausschließlich mit mir und meinem Elend beschäftigt und hatte gar keine Chance seine eig e nen Tränen zu bemerken. Doch mein Instinkt sagte mir, dass auch er litt und wir uns in einer Situation befanden, die unbegreiflich und nicht geplant war. Etwas zw i schen uns hatte sich schlagartig und bedingungslos verändert . E ng umschlungen lagen wir in der Mitte des Bettes und wirkten plötzlich wie ein Liebespaar nach einer leidenschaftlichen Nacht. Die Hi n gabe, mit der unsere Seelen sich gegenseitig trösteten, war so unvorhergesehen und überwä l tigend, dass wir beide nicht aus dem
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