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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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süßer gewesen. Schut z bedürftiger vielleicht, aber das auch nur in sehr geringem Maße. Aber egal! Eine Verjüngung, Verkleinerung und – ja, ich musste es zugeben – auch eine Verschönerung, waren schon ungemein praktisch für ein ne u es Leben im 13ten Jah r hundert .
                  Hanna lachte.
                  „Die Anpassung an diese Zeit ist einfach bis zu einem gewissen Grad notwendig, Elis a beth! Sonst könntest du ja nicht einmal unsere Sprache verstehen, geschweige denn lesen oder schre i ben. Du bist in dieser Zeit übrigens die absolute Ausnahme, weil du als Frau lesen und schreiben kannst.“ Damit klopfte sie mir stolz auf die Schultern und begutachtete mich, als wäre ich ein Meisterwerk geworden , geschaffen durch ihre Hand. Ich aber war nachhaltig b e eindruckt von meiner fantastischen Wandlung und von der Tatsache, dass Elisabeth 1:1 in dieser Zeit viel zu groß gewesen wäre und zudem kein Wort der verschnörkelten Sprache ve r standen hä t te.
                  „Lissi, Lissi! Eine Frau und so viele Gedanken! Du gefällst mir immer besser! Wie es scheint, bist du ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch ... das merke ich schon daran, dass sich alle deine Gedanken in deinem Gesicht spiegeln. Lediglich als Spionin hättest du wohl nicht ger a de lange zu leben. Es wird mir aber eine Freude sein, drei Monate gemeinsam mit dir zu a r beiten.“
                  Arbeiten? Ich denke da mehr an viel Freizeit! Und Spionin? Wäre das als Arbeit etwa auch zur Wahl gestanden? Meine Gedanken standen nicht still und mit leichtem Stirnrunzeln mischte sich Hanna ein.
                  „Und die Kraft die in dir steckt! Kindchen, Kindchen, hoffentlich bringt uns die nicht in Te u fels Küche.“ Doch diesen Kummer konnte ich nicht mit ihr teilen. Von Stärke und mag i scher Kraft spürte ich rein gar nichts. Mit Charaktereigenschaften wie Wut und Zorn konnte ich etwas anfangen, aber mit magischer Kraft weniger. Selbst nach all dem Hokuspokus hier.
                  „Nun, Elisabeth, Wut alleine macht deine Stärke nun wirklich nicht aus. Vielmehr hemmt sie sogar einen Teil der magischen Kraft “, antwortete Hanna wie selbstverständlich auf meine Gedanken. Damit war dann endgültig klar, dass diese Hexe in meinem Kopf lesen konnte. „Aber da kommst du sowieso selbst noch dahinter. So und nun – husch, husch – zurück in dein Zimmer !“
     
    Nichts war mehr so, wie es vorher war. Die Situation war verwirrend und beängstigend, aber sie war auch im höchsten Maße aufregend und erregend. Die Frage ob Sanatorium, Klap s mühle oder sonst was stellte sich längst nicht mehr, denn ich wusste die Wahrheit und die lautete: ZEITREISE in die Vergangenheit! M it roten Backen saß ich auf meinem Bett und lauschte der wunderbaren R u he. Hier gab es keine surrenden Computer, keinen Gestank von Autos oder wütendes Ge brüll von Passanten – nur liebliche n Vogelgesang und den Duft von gesunder Natur. Ich war total au f gewühlt, fühlte mich kribbelig und irgendwie lebendiger als in den letzten fünf Jahren. Es war ein Abenteuer, eine magische Reise und, wie ich nun mei n te, auch eine Chance. Hier konnte ich einen Neuanfang starten, mein Leben überdenken und womöglich einen völlig neuen Weg einschlagen. Kein Fernsehen und Radio, keine noch so neuzeitliche Ablenkung, kein Übermaß und keinen Stumpfsinn ! Wenn nicht hier, wo sonst würde ich wohl die Möglichkeit fi n den , die wahren Wichtigkeiten und Werte für mein Leben zu finden? Drei Monate des Lernens, Sammelns und der Hingabe an eine Zeit, die ich ledi g lich aus Filmen und Büchern kannte. Ja, ich wollte das! Ich wollte es wirklich und fühlte mich seit langer Zeit einmal wieder glücklich und vo l ler Hoffnung. 
     
    Gertrude war eine dralle, sympathische Person.
                  „Morjen Maam! Jut jeschlafen?“, rief sie in fast unverständlichem Dialekt .
                  „Dankeschön, ja! Tante Hanna möchte mit mir frühstücken und so wie sie es gesagt hat, sol l ten wir uns eher sputen, um sie nicht warten zu lassen.“
                  „ Tante … a ch ja “, meinte Gertrude A ugen zwinkernd und schien bereits alles über mich zu wissen. „Nun jut, Frau Elisabeth, dann werden wir uns eben sputen. Hier habe ich ein paar hübsche Sachen für Euch. Ich hoffe es passt so halbwejs. Es ischt halt nit leicht, so kurzfri s tig Passendes zu

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