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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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Im Gegenteil: Du erhältst quasi drei Monate intensive Betreuung und Lebenserfahrung in einer Art Zeitraffer .“ Warum hatte sie das nicht gleich gesagt? Drei Monate in drei Stunden klang en fantastisch und wie ein Geschenk, wobei das mit der ve r minderten Lebensdauer nicht ganz so prickelnd wirkte . Immerhin würde ich in nur drei Stunden sagenhafte drei M o nate älter werden .
                  „ Puuuhhh , wenn das stimmt, dann fäll t mir aber ein Stein vom Herzen “, mein te ich de n noch, weil ich damit immerhin die a lltäglichen Verpflichtungen aus dem Kopf bekam . Die neuerliche Frage nach einer Heimreisemöglichkeit konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen .
                  „Hanna, gibt es wirklich keine Möglichkeit zur Umkehr? Ich meine, selbst wenn ich nur ein paar Stunden fort sein sollte, so möchte ich doch lieber wieder zurück.“
                  „Nein! Das geht nicht. Nur wenn du stirbst, kehrst du zurück … was aber an deinem phys i schen Zustand nichts mehr ändern könnte. Du wärst auch in deiner Zeit tot.“
                  Wie bitte? An dem Brocken würgte ich dann wieder gehörig. Kaum hatte ich mich von einer a u ßergewöhnlichen Anforderung nach der anderen erholt, kam schon der nächste Hammer.
                  „Sterben? Du meinst ich kann während diesem Lebensseminar auch sterben?“, fragte ich entrüstet und überspannte damit offenbar den Bogen von Hannas Geduld.
                  „Ja, natürlich kannst du hier sterben! Was glaubst du denn ?“, brauste sie auf. „Du lebst hier schließlich drei Monate! Und so wie du in deiner Welt aufpassen musst, nicht unter die Räder zu kommen, musst du auch hier Acht geben. All das hier ist real, mein Kind, selbst wenn es in einer a nderen Zeitdimension spielt. “ Sie sagte es forsch, weil ich so naiv wirkte, aber zugleich auch so locker dahin, als wären drei Monate im finsteren Mittelalter vergleic h bar mit meiner Zeit , wo es zwar Jugendbanden, Räuber und idiotische Autofahrer gab, aber nie wir k lich ein Kampf ums nackte Überleben.
                  What the fuck ... stöhnte ich innerlich , als Hanna mich erneut scharf an blickte. Mit t lerweile war ich überzeugt, dass sie meine Gedanken lesen konnte .
                  „Der Anfang ist für jeden schwer. Letztendlich war es deine Herzensentscheidung, obwohl du sie vielleicht nicht einmal verbal ausgesprochen hast. Nun trage d ie Verantwortung dafür und sieh zu, was du daraus machen kannst ! Vielleicht erkennst du ja die Chance die dahi n ter steckt.“ Die Strenge in ihrer Stimme war nicht zu überhören und auch wenn ein Teil me i nes Verstandes immer noch ihr und ihrer Tochter Schuld zuschieben wollte, so wusste ein and e rer Teil, – und der saß vermutlich in meinem Herzen – dass das hier mein Weg war. A llmä h lich hatte ich ja auch genug gejammert.
                  „ Also gut“, begann ich und atmete tief durch. „ Welches Jahr schreiben wi r denn übe r haupt?“ Es war ein Anfang – mein Anfang – und dafür erntete ich ein Lächeln von ihr .
                  „Wir schreiben das Jahr 1212. Und wir befinden uns in einer kleinen Provinz des großen, deutschen Reich es . Weit abgelegen und daher nicht sonderlich gefährlich für uns. Es ist die Zeit der Ritter, Mythen und Sagen ... und es ist wirklich f aszinierend! Wenn du dich erst ei n mal eingelebt hast, wirst du es genießen können . Das verspreche ich dir !“ Sie war richtig e u phorisch, doch ich dachte nur an sagenhafte a chthundert Jahre und versank mehr und mehr in meinem riesigen Stuhl. Ausgerechnet im tiefen Mittelalter! Und das mir , wo ich eine histor i sche Niete war und nichts von diesem geschichtlichen Abschnitt wusste !
                  „Und wie geht es jetzt weiter? “, fragte ich kleinlaut jene Frage, die ich schon vor einer kle i nen Ewigkeit gestellt hatte. Seitdem hatte sich meine Einstellung mehrmals gedreht, Purze l bäume geschlagen und sich letztendlich der Situation ergeben. „ Werden sich die Leute hier in diesem Haus nicht fragen wer ich bin, was ich hier mache und was du mit mir zu tun hast? Und dann ist da noch meine Größe ...“, begann ich und Hanna sah mich fragend an. „Ich meine ich bin übe r durchschnittlich groß, selbst in meiner Zeit. Werde ich mit 1,80 Metern im Mittelalter nicht wie ein Alien wirken? Alle werden mich hassen,

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