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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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zitiert. Er konnte nicht sagen warum, doch dieser Kreuzfang schien eine b e sondere Verbindung zu eben jenem Gott zu haben.
                  Elisabeth hatte mehr als zwei Tage an diesem verfluchten Ort überlebt und das grenzte an ein Wunder. Sie hatte gekämpft, durchgeha l ten und auf Raimund gewartet. Verflucht sollte er sein, wenn er jetzt nicht alles in Bewegung setzen würde, um sie zu heilen.  Doch dafür würde es nicht nur Medizin und Kräuter benötigen, sondern vor allem starke Magie oder zumindest einen festen Glauben. Wer wusste schon, was das Richtige war und wo überhaupt der Unte r schied lag!
                  Gemeinsam mit Martin von Kreuzfang und seinen eigenen Männern machte sich Ra i mund auf den Weg nach St. Nimmerlein zu Bruder Bonifazius. Martin von Kreuzfang hatte sich ber eit erklärt zu helfen, denn ein Mann mit solch unerschütterlichem Glauben hatte ve r mutlich die beste Chance, das böse Gift der Satanisten aus ihrem Kö r per zu verbannen. Der König musste also warten und wurde per Boten darüber verständigt . D ie Rettung Elisabeths ging b e vor und der Pakt würde noch früh genug eingelöst werden müssen . 
     
    Fast ein ganzer Tagesritt stand bevor. Ein Tag, der Raimund in seiner Länge grausamer e r schien als je einer zuvor. Die Angst, Elisabeth zu verlieren, trieb ihn stumm voran. Er blickte nicht rechts und nicht links, vergoss leise Tränen und betete im Stillen. Erst als sie eine ku r ze Pa u se einlegten, nahm sich Martin von Kreuzfang ein Herz und redete mit ihm.
                  „Es ist erstaunlich, wie Ihr diese Frau liebt. Ihr liebt sie doch, oder?“, sagte er mit aufricht i ger Bewunderung und blickte dabei auf die bewusstlose Frau, die notdürftig unter einer schattigen Linde aufgebahrt worden war.
                  „Wieso findet Ihr das erstaunlich?“, fragte Raimund, denn für ihn war diese Liebe so inte n siv und klar, dass sie zu einem selbstverständlichen Teil von ihm geworden war. „Aber um Eurer Fr a ge zu beantworten: Ja, i ch liebe sie! So sehr, dass ich es kaum ertragen kann.“
                  „Solch ein e Liebe ist selten, mein Freund “, antwortete Kreuzfang und warf ihm einen mi t fühlenden Blick zu. Er wusste, dass intensive Gefühle nicht ausschließlich Wonnen brachte n , sondern auch Leid und Kummer . Trotzdem war die Menschheit ganz verrückt nach Liebe. Für ein paar wenige Momente würden die meisten Jahre ihres Lebens verschenken. Und das zu Recht! Kreuzfang verehrte und respektierte das Le ben, sowie die Liebe. Für einen M o ment hielt er den Blick des Herzogs gefangen, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die kleine, gelbe Wiesenblume neben sich. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er sanft über die Bl ü tenblätter und blickte dabei a b wesend in die Ferne. Raimund beobachtete ihn und wurde das Gefühl nicht los, dass selbst diese Blume von der strahlenden Aura des Tem p lers angezogen wurde. Sie wirkte wie ein eigenständiges Lebewesen mit Gedanken und Gefühlen, streckte sich se i nen liebkosenden Fingern entgegen und schien plötzlich noch mehr Energie in sich zu bergen. Zumindest glänzten ihre Blütenblätter scheinbar stärker in diesem wu n derbaren Gelb . Genau diese Farbe verzauberte Raimund mit ihrer fröhlichen und belebenden Ausstrahlung. So, als würde die Blume ihm ein wenig ihrer Leben s freude übertragen.
                  „Wohl eines d er kostbarsten Geschenke Gottes “, sagte Martin leise und meinte damit s o wohl die Blume, wie auch die Liebe zwischen seinem Freund und Elisabeth. Raimund erfasste den Vergleich instinktiv und vermutete, dass in jedem Detail, in jeder noch so kleinen Kle i nigkeit viel Liebe stecken konnte, sofern man nur gewillt war, sie zu entdecken. Diese Vorste l lung war neu für ihn und hatte e t was Be glückendes, Beruhigendes.
                  „Obwohl ... Gefühle in solch einer Intensität manchmal m ehr Fluch als Segen sein können “, flüsterte Martin und Raimund blickte ihn erstaunt an. Er wusste, dass die Liebe zu Elisabeth gemeint war, doch als keuscher Templer konnte der Mann darüber wohl kaum etwas wissen.
                  „Woher könnt Ihr das so gut verstehen?“, fragte er daher ohne Umschweife.
                  „Nun, ich kenne diese Liebe ... allerdings teile ich sie nicht mit einem anderen Me n schen “, antwortete Martin mit einem Lächeln und Raimund horchte

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