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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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die A u gen. Sein Herz raste und alles in ihm schrie nach Gottes Hilfe und Gerechtigkeit. Er rannte blindwütig weiter, stieß Tür um Tür auf . M it Schwert, Faust oder Füßen hämmerte er so la n ge auf sie ein, bis sie aufsprangen und seine Hände und Füße unter der Rüstung blutig g e schl a gen waren. Dann aber, als er schon nicht mehr daran glaubte, entdeckte er sie in einem der hi n tersten Kerker. Blass und starr lag ihr nackter Körper am Boden und wirkte tot . Ihr Anblick versetzte ihm einen Hieb in den Magen, ließ seine Seele vor Kummer laut schreien. Er stürzte vorwärts und verfluchte Gott und alles, was ihm heilig war , während er b enommen vor der Toten auf die Knie fiel . Sie war über und über mit Blut beschmiert, ihre Augen g e schlossen und ihr Mund zu einem allerletzten, grausigen Schrei verzerrt. Er war zu spät g e kommen! Elisabeth war tot! Alle möglichen Qualen dieser Höllenbrut hatte sie auf sich ne h men müssen und war daran letztendlich z erbrochen. Tränen liefen ihm übers Gesicht und sein Körper wehrte sich gegen die Bürde, weiteratmen zu mü s sen. Mit zit ternder Hand ergriff er ihre starren Finger und führte sie mechanisch an se i ne Lippen. Sie war so kalt, so leblos, so ... doch was war das? Plötzlich hielt er inne, denn er hatte etwas gespürt. Ein kalter Schauer erschütterte seinen Körper und er drückte energisc h ihre Hand, fühlte, suchte und fand tatsäc h lich das wenige Leben, das noch in ihr pulsierte.
                  „Guter Gott “, schrie er auf, dann versagte ihm die Stimme. Er hatte noch nicht verloren! Sie war am Leben, auch wenn es nur ein Hauch ihrer selbst war . Er fühlte es mit all seinen Si n nen. Ihr Lebensfunke war noch nicht erloschen, erfüllte ihn und verdrängte schlagartig Wahnsinn und Verzweiflung. Doch die Zeit drängte ! Elisabeth benötigte rasch ärztliche und geistliche Hilfe. Er konnte zwar nicht sagen, ob all das Blut ihr eigenes war, doch es erschien ihm unwahrscheinlich. Vermutlich hatten sie Tierblut als Verstärker der schwarzen Magie verwendet . Außer einem seltsamen Brandmahl zwischen ihren Brüsten und der Verletzung an ihrer linken Hand konnte er keine weiteren Einschnitte erkennen. Ein Seufzen ging durch ihren Körper und  bestätigte ihm, dass sie atmete.
                  „Gott im Himmel, hab Dank “, stieß er hervor, als ihn die Verzweiflung neuerlich überman n te und die Tränen in die Augen trieb. Der Kummer um ihre Schmerzen, der Anblick, den sie bot und ihr eiskalter Körper, raubten ihm fast den Verstand. Wie hatte er jemals glauben können ohne diese Frau leben zu wollen ? Er liebte sie , wie er nie zuvor einen Menschen g e liebt ha t te. Fest nahm er sie in seine Arme, drückte sie verzweifelt an sich und besudelte sich mit dem Blut auf ihrem Körper. Er flehte zu Gott, rief Elisabeths Namen, küsste sie und be t telte mit allem was er hatte um ihr Leben. Und dann ... öffnete sie tatsächlich die Augen. Langsam und mit flatter n den Lidern, doch sie versuchte es und ihm war, als würde die Sonne aufgehen oder ein Wunder gesch e hen. Seufzend presste er sie an sich, flüsterte unentwegt ihren Namen und konnte trotz seiner Tränen sie erkennen . S ie und nicht etwa ein seelenloses Monster , wie es die Kartausianer oft durch ihre Magie hervorbrachten .
                  Schnell wickelte er sie in eine schmutzige Decke, hob sie mit einiger Mühe in die Höhe und machte sich sofort auf den Weg. Dabei konnte er seine Gefühle kaum beschreiben, als er i h ren Versuch bemerkte, ihn zu umarmen. Sie war so schwach und ihre linke Hand schlimm verletzt. Ständig rutschte ihr Arm über seinen Rücken, doch sie versuchte es beständig wi e der. Er hatte keine Hand frei, um ihr zu helfen und es bereitete ihm Höllenqualen sie bei i h ren verzweifelten Versuchen b e obachten zu müssen.
     
    Martin von Kreuzfang stand schon seit geraumer Zeit in der Nähe, mischte sich jedoch nicht ein. Raimund e ntdeckte ihn erst, als er seine Frau bereits im Arm trug und spürte sofort die b e ruhigende Ausstrahlung dieses Mannes. Ein kurzer Blick in Martins Augen spendete ihm Trost und Zuversicht. Dieser Mann war ihm ein Rätsel, schien in seinem Glauben vollko m men au f zugehen, rein von jedem Laster zu sein und Verständnis für alles und jeden zu haben – außer für Andersgläub i ge. Zum Glück hatte Raimund Gott letztendlich um Hilfe angefleht und ihn nicht in seiner Ve r zweiflung zum Teufel

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