Zeitreise ins Leben (German Edition)
passend an, selbst wenn ich jeden Knochen im Leib schmerzhaft spürte . Raimund war jedoch die perso nifizierte Ausnahme, fand mein Recken und Strecken provozierend und begann mich neuerlich zu umgarnen. Insgeheim musste ich über so viel Enthusiasmus und Ausdauer schmunzeln, war aber für eine weitere Runde viel zu erledigt. Raimund ging jedoch so g e schickt vor, dass ich seinen Verführungskünsten nicht entkommen konnte . Wir liebten uns wohl zum hundertsten Mal und das so sinnlich, dass ich danach am liebsten gleich wieder weiterg e schlafen hätte.
„Hast – du – jetzt – endlich – genug?“, fragte ich beinahe schon ungehalten und nach Luft ri n gend, obwohl ich ihn für seine jugendliche Frische bewunderte.
„Wieso? Gibst du etwa schon auf?“, antwortete er frech und ich blickte schmunzelnd in se i ne schönen Augen. Der Mann war wirklich ein Phänomen! Lachend rappelte ich mich in die Höhe und wollte gerade das Bett verlassen, als er mich am Fuß erwischte und noch im Bett zu Fall brachte.
„Nicht s da! Von Flucht war keine Rede “, rief er übermütig und schien so gut aufgelegt wie schon lange nicht mehr.
„Raimund bitte! Ich bin vollkommen wund, brauche eine Wäsche, einen Nachttopf und e t was zu e ssen!“ Am liebsten hätte ich nac h Maniküre und Pediküre geschri en, doch das hätte hier sowieso niemand verstanden. Auf jeden Fall hatte ich nun echt genug und war la u nisch . Raimund hingegen war nur amüsiert und sein Lümmel schon wieder halb in Bereitschaft.
„Das – ist – einfach – unmöglich! Kein normaler Mensch kann so oft ...“, stammelte ich und war gleich darauf sprachlos, fassungslos. Er musste ebenfalls wund sein, auf einen Herzi n farkt zusteuern oder wenigstens genau so erschöpft sein wie ich . Doch er wäre nicht Raimund g e wesen, wenn er nicht alle normalen Überlegungen Lügen gestraft hätte. Schelmisch grinste er mich an und zwinkerte mir zu, als ob er tatsächlich e r neut bereit wäre.
„Nein, unmöglic h! Ich kann einfach nicht mehr “, zeterte ich und rollte mich weiter von ihm fort.
„Du gibst dich also wirklich geschlagen?“, meinte er triumphierend und ich versuchte s o gar kurz zu rebellieren, ehe ich bemerkte, dass er tatsächlich Ernst machen würde.
„Ja, doch ... ich gebe auf! Himmelh errgott noch einmal!“ Endlich kapierte er, dass es mir ernst war und wir wieder ins normale Leben zurückzufinden mussten . Meine Aufgaben, Rec h te und Pflichten mussten erst einmal definiert werden und un sere Angestellten und Gäs te warteten schon seit Stunden auf uns. Gemeinsam schlüpften wir daher in unsere Gewänder und ich stellte überrascht fest, wie viele, schöne und vor allem passende Kleider ich hier b e kommen hatte. Züchtig bekleidet standen wir uns gegenüber und genossen den Ausklang des harmonischen Morgen s . Ein idealer Zeitpunkt , um Raimund endlich von unserem Kind zu e r zählen.
„Ich muss dir etwas sagen “, begann ich leise und bemerkte, wie er sich bei meinem ern s ten Ton ein wenig versteifte. Sein Gesicht spiegelte Liebe, doch in seinen Augen konnte ich auch Argwohn entdecken. Sanft umfasste er mein Kinn, um mir besser in die Augen sehen zu kö n nen.
„Was willst du mir sagen?“, fragte er mit dem sicheren Wissen, dass ich ihn niemals anl ü gen könnte, wenn ich direkt in seine Augen sehen musste .
„Ich ... Raimund … wir bekommen ein Kind “, brachte ich heraus und Raimund wirkte im ersten Moment wie versteinert, ehe seine Reaktion einsetzte . Voll er Freude wi r belte er mich in die Höhe, drückte mich an sich und drehte sich mit mir im Kreis.
„Mein Gott, Elisabeth! Bist du dir sicher?“, fragte er und ich nickte ihm glücklich zu.
„Aber wie kannst du nach so kurzer Zeit sicher sein?“, bohrte er weiter und ich erzählte ihm von meinem spirituellen Erlebnis im Kerker und , dass ich das kleine Wesen sei t dem spüren konnte. Er wirbelte mich nochmals durch die Luft, dankte Gott für dieses wunderbare G e schenk und bedeckte mein Gesicht unentwegt mit Küssen. Es war ein unbeschreiblicher M o ment mit viel Freude und Überschwang ... ehe sich seine
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