Zeitreise ins Leben (German Edition)
standekommen einer Beziehung durch Raum und Zeit war außer jeder Norm, war beängst i gend und ließ erahnen, welch höhere Ordnung hinter all dem stecken musste. Höhere Or d nung oder Chaos pur.
„Ich habe sogar noch von dieser Frau geträumt, als wir uns schon lange füreinander en t schieden haben. Sie war in meinem Herzen und in meiner Seele, obwohl DU die Frau warst, die ich wollte. Dich und keine andere. Den Streich meines Unterbewusstseins konnte ich nicht verstehen, hatte sogar ein schlechtes Gewissen. Erst jetzt wird mir klar, warum ich von dieser geheimnisvollen, dunklen Schönheit geträumt habe. Das warst du! Du, du und noc h mals du.“ Er lachte e r leichtert und ich schwebte auf Wolke sieben, drückte seine Hand ganz fest auf mein Herz und glaubte an Gott und seine unerklärlichen Vernetzungen wie nie zuvor.
Auf unserem Weg zum Festsaal eröffnete ich ihm dann mein letztes Geheimnis indem ich ihm mein wahres Alter mitteilte. Zuerst wollte er es nicht glauben, simulierte mit schauspiel e rischer Meisterleistung einen dramatischen Herzanfall, ging dann aber lachend und kop f schüttelnd weiter.
„Mein Gott, ich liebe eine alte Frau “, keuchte er und fuhr sich dramatisch übers Gesicht.
„Von wegen alt! Erfahrung ist alles “, zischelte ich hochnäsig und er lachte.
„Greisin “, meinte er noch keck und ich konnte nicht einmal mehr etwas erwidern, weil wir uns bereits unseren Gästen zu widmen hatten.
33 . Kapitel
Hanna erreichte die steile Auffahrt zu Burg Rabenhof am späteren Abend des 17. Juli. Frie d rich hatte sie tagelang hingehalten und letztendlich nur unter der Bedingung gehen la s sen, w enn e r am 28. Juli bei Elisa beths Zeitreise dabei sein durfte . Hanna hatte sich zuerst g e sträubt, weil der Zauber nicht nur ein intime r Akt war , sondern auch gefährli ch für alle Bete i ligte n . Doch F riedrich hatte darauf bestanden.
Es war bereits stockfinster, als ihnen das erste Tor geöffnet wurde. Die Wachen hatten nicht gezögert, als Hanna sich als Tante der Burgherrin zu erkennen gab . Beim zweiten Tor hing e gen war die Wache skeptischer und ließ sie erst nach einer langen, misstrauische Ko n trolle passieren. Da der stämmige Wachmann nur zwei Frauen in der Kutsche erspähte und unter den Sitzen nichts Verdächtiges entdecken konnte, öffnete er mit einem letzten, grimm i gen Blick auf den Kutscher das Tor. Das zuckersüße Mädel, namens Silvia, war ihm natürlich nicht entgangen und ihr Blick und Lächeln hatten ihm zwei Gründe mehr geliefert den Wagen passieren zu lassen. Die stotternde Silvia hatte den Befehl erhalten mit Hanna zu reisen und weil sie Elisabeth noch aus der Zeit ihrer Gefangenschaft kannte, war sie gerne mit der alten Dame mitgefahren. Der Wachmann aber verschlang das zarte Ding mit seinen Augen und nahm sich vor, sie i rgendwann in den frühen Morgenstunden bei den Quartieren der Bedien s teten zu finden . D ie Vorfreude darauf versüßte ihm schon jetzt die restliche Nacht seines Wachdienstes.
Abgekämpft und übermüdet standen Hanna und Silvia schließlich in der Empfangshalle und warteten auf das Herzogspaar, das sich trotz später Stunde bereit erklärt hatte, die unang e meldeten Gäste persönlich zu empfangen. Als Elisabeth und ihr Mann dann die große Haup t treppe herunterkamen, war Hanna fasziniert von dem strahlend schönen Paar . Die kühle Di s tanz, die Elisabeth ihr gegenüber hatte, entging ihr de nnoch nicht . Friedrich hatte sie zwar darauf vorbereitet, doch die Zurückhaltung Elisabeths und ihr fragender, verletzter Blick tr a fen Hanna ungewohnt hart. Wie gerne hätte sie Elisabeth einfach in die Arme g e nommen und alles aufgeklärt. Doch dafür war der Zeitpunkt nicht der rechte . Elisabeth bemühte sich re d lich ihre Gefühle zu verbergen, doch die Ausdruckskraft ihres Gesichtes konnte nichts ve r bergen. Der Herzog hingegen fragte ohne Umschweife um den Grund von Hannas Ersche i nen .
„Ich bitte hier ein paar Tage nächtigen zu dürfen , um mich von einer strapaziösen Reise zu erholen. M einer Herrin hat nach mir verlangt und ich reise ihr nach. Aber ich habe wohl me i ne Kräfte überschätzt. Mein Alter macht mir zu schaffen und die lange Kutsche n fahrt ...“, sie sprach nicht weiter, weil sie
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