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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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seufzte sie schwer und putzte sich die Hände an ihrem Rock ab, als hätte sie sich schmutzig gemacht oder einfach nur den lästige n Gast gut verschnürt und wegg e packt. „Stell dir vor, dieser Mann hat einen nicht zu unterschätzenden Messerstich in der Leisteng e gend. Dabei war in seiner Stimme und seinem ganzen Auftreten nichts davon zu bemerken. Er muss ein Meister der Verstellung sein oder auch nur ungeheure Willenskraft haben. J e denfalls hat er Glück gehabt, weil er keine Nierenverletzung davongetragen hat. Ich bin zwar keine Studierte, aber ich denke, wir haben ihn ganz gut versorgt. Die Bader in di e sem Jahrhundert sind nämlich ein eigenes Kapitel von Inkompetenz und kaum als Ärzte zu bezeichnen . Jetzt muss dieser Valentier erst einmal seinen Blutverlust durch viel Schlaf und Ruhe au s gleichen. Ein Schlückchen Rotwein habe ich ihm auch verpasst. “
                  „Wo ist er denn untergebracht?“
                  „Wieso willst du das wissen? “, fragte sie forsch und mit solch einem Unterton, dass ich s o fort merkte, wie unerwünscht meine Neugierde war. „ Du sollst jeden Kontakt zu ihm meiden! Wir wissen ja nicht, was er ausplaudern oder wie er überhaupt auf dich reagieren könnte. Du musst dich hier so unscheinbar und unauffällig wie möglich verhalten. Der Ko n takt zu ihm ist dir strengstens ve r boten !“
                  „Ja, natürlich “, antwortete ich verdutzt, weil sie gar so übertrieben reagierte. „ Aber wenn ich weiß, wo er sich befindet, kann ich ihm besser aus dem Weg gehen, meinst du nicht?“ Schließlich hatte ich wirklich keine anderen Hintergedanken gehabt und das schien sie nun zu merken .
                  „Angeblich ist er nicht unweit von hier überfallen worden. Und das macht mir wirklich Angst, Elisabeth. Wir hatten schon sehr lange keine Probleme mehr mit Überfällen, denn das Schutznetz der Templer hat immer a usgezeichnet funktioniert. Gleich morgen werde ich einen Brief an den Orden schicken, mit der Bitte, diesem angeblichen Überfall nachzugehen.“
                  „Das klingt, als ob du dem Reisenden die Geschichte nicht abnimmst.“
                  „Ja, was soll ich denn machen, Kind? Ich weiß nicht was besser sein soll: Ein Herr Vale n tier, der nach Strich und Faden lügt oder mögliche Banditen, die sich unmittelbar in unseren Wäldern herumtreiben . So oder so ist die Situation nicht gerade berauschend . Und jetzt g e hen wir zu Bett! Wir brauchen unseren Schlaf. Leider muss ich dich bitten in deinem Zimmer zu bleiben und das Reiten morgen ausfallen zu lassen. Schließlich möchte ich wegen diesem Herrn nichts ri s kieren. “
     
    Am nächsten Morgen musste ich dringend aufs Klo, warf mir den Umhang um und schlich mich vorsichtig auf den Gang . Es graute mir zwar davor, so früh am Morgen meinen Allerwe r testen durch die kalte Sitzöffnung ins Freie zu hängen , doch in Zeiten wie diesen war ich ja schon froh, nicht extra in die Botanik auswandern zu müssen. Auf dem Gang war es ziemlich dunkel. Bibbernd vor Kälte , hielt ich meinen Umhang zu und stürmte in Richtung Abort. Ich biss die Zähne so fest zusammen und war derart in Gedanken, dass ich das Hi n dernis vor der Tür gar nicht bemerkte und m it voller Wucht gegen den massiven Brustkorb von Herrn Vale n tier prallte .
                  „Holla “, meinte der überrascht, obwohl ih n der Zusammenprall ziemliche g e schmerzt haben musste. Seinem Gesicht war kaum etwas anzumerken , aber die verkrampfte Hand auf seinem Verband bestätigte, dass er am liebsten laut geflucht hä t te.
                  „Oh, Verzeihung “, entfuhr es mir erschrocken, während ich überlegte ebenfalls meine Hand gegen seinen Verband zu pressen. Fehlte noch, dass die Wunde aufgeplatzt war und alle s gleich blutrot werden würde. Doch das pa s sierte, Gott sei Dank, nicht.
                  „Es geht schon … wenn Sie nur bitte die Güte hätten, mir die Türe freizumachen “, meinte er Zähne knirschend und mit einem Gesichtsausdruck von höch s ter Not. Und dann begriff ich endlich , dass ich ihm im Weg stand und er dringend aufs Klo musste. Mein Gott, wie blöd! I ch sprang förmlich zur Se i te.
                  „Oh, ja ... äh, natürlich “, meinte ich verlegen und kam mir vor wie die letzte Idio tin . Der a r me Mann musste schon die längste Zeit wieseln und ich hatte

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