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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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mir entfernt , aber das reichte, um mich völlig aufzuwühlen . Gut, er war eine stattliche Ersche i nung, trug keinen Bart und das Abendlicht schmeichelte seinen kant i gen Zügen, aber mein Körper benahm sich extrem seltsam und mein Inne r stes bebte.
                  Was für ein Mann !  … schwärmte ich im Stillen und stierte auf seine sinnlichen Lippen, se i ne schön geschwungenen Brauen und sein braunes Haar. Von wegen rau und brutal! Der Mann mochte ja überdurchschnittlich gut kämpfen, aber mich beeindruckte vor allem seine weiche, sinnliche Ausstrahlung. Zum Glück standen wir noch weit entfernt und hatten das Sonnenlicht im Rücken, so dass er uns nicht wirklich gut sehen konnte. Er war schlicht g e blendet, wenn auch nur vom strahlenden Himmelskörper und nicht etwa von meiner zarten Erscheinung. Als er dann seine Hand über die Augen hob, um besser sehen zu können, zog sich mein Herz krampfartig z u sammen.
                  Diese Bewegung, diese Hand ... selbst in Gedanken stotterte ich, denn etwas an dieser ei n fachen Geste schürte eine Erinnerung. Ein Déjà vu , vielleicht , oder ein Traum . Zuhause hatte ich oft Albträume von gruseligen Monstern gehabt, konnte also nicht wirklich von schönen Erinnerungen bei Träumen sprechen. Selbst die helfende Hand, die ich bei Hanna schon e r wähnt hatte, war in dem Traum zwar ein Lichtblick gewesen, aber stets brutal abgehackt worden und somit zum Teil des wahren Horrors geworden . Verwirrt blinzelte ich zu dem schönen Mann, weil ich plötzlich nicht mehr wusste, warum ich bei ihm ausgerechnet an Monster dachte.
                  Ganz ruhig! ... mahnte ich mich und versuchte mich mit einem tiefen Atemzug zu konzen t rieren. Schließlich würde der Herzog jeden Moment vor mir stehen. Face to face – soz u sagen. Und wenn er schon auf die Entfernung solch eine Wirkung auf mich hatte, dann kon n te ich mir schon ausrechnen, was für eine Breitseite ich abbekam, wenn er erst direkt vor mir stand. Also a t mete ich noch einmal tief durch und versuchte an etwas anderes zu denken, meinen Blick abzulenken und das Herzrasen zu vergessen. Doch was soll ich sagen? Wie sol l te man an e i nem Anziehungspunkt von 1,80 Metern mit breiten Schultern und strammen Muskeln an den richtigen Stellen, vorbeisehen? Selbstverständlich gaffte ich weiter . Es ging einfach nicht anders! W e nigstens hatte mich der Zauber so umsichtig an diese Zeit angepasst, dass ich nun wirklich froh war jünger und kleiner zu sein.
                  Meinem Zeitgefühl nach waren schon Minuten, wenn nicht Stunden vergangen, seit er  aus dem Schatten getreten war, doch in Wirklichkeit waren es vermutlich Sekunden. De n noch befand ich mich bereits in einer inneren Hysterie, als er sich endlich in Bewegung setzte und auf uns zukam. Während er mit großen , selbstsicheren Schritten voranschritt, verdeu t lichte er mir durch seine aufrechte , stolze Haltung , wie müde und angeschlagen meine eigene war. Automatisch streckte und reckte ich mich und, auch wenn ich zuvor noch dankbar über me i ne angepasste Größe war, kam ich mir nun doch ein wenig zu klein geraten vor. Viel li e ber hätte ich dem stolzen Burgherrn ebenbürtig in die Augen gesehen. Dabei war ich im Grunde mit ganz anderem beschäftigt ... mit a tmen zum Beispiel. Zu meiner Überraschung schien er eher meine Richtung anzusteuern, anstatt Ha n na, als der Älteren, die Ehre zu erweisen. M ein flaues Gefühl steigerte sich um ein Vielfaches und ich wurde richtig zappelig. D azu knackten meine Knochen verspannt, weil ich mich i m mer wieder streckte, um ein bisschen an Höhe zu gewinnen. Das Bedürfnis, diesem Herrn g e wachsen zu sein, war deutlich größer als meine körperliche n Voraussetzungen dafür. Auch mein Hinterteil machte mir sorgen, denn es schmerzte und pochte nach der langen Kutsche n fahrt und war in meiner Vorstellung bereits völlig violett und blau. Weil ich durch diesen Herrn aber so abgelenkt war, bemerkte ich gar nicht, wie ich mir immer wieder über meinen Allerwertesten massierte . Hanna stupste mich schließlich energisch an und ich zog meine Hand sofort z u rück, schaffte ein starres Lächeln. Das hatte ich schon ganz automatisch drauf, obwohl es schon verdammt schwer war , einen „auf feine Dame“ zu machen, wenn einem jeder Kn o chen im Leib weh tat . Das Schlimme an der Situation aber war, dass der Herzog alles mitbekam. Sein stilles Amüsement konnte ich

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