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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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einer vergebenen Frau über einen verheirateten König, fand ich unpa s send. Außerdem war ich frustriert, weil der einzig interessante Mensch an diesem Tisch nichts für mich übrig hatte und immer meinem Blick auswich. Versager ... unkte eine böse Stimme in mir, während ich in meinem Essen herumstocherte und keine Lust mehr auf Ko n versation hatte. Sogar Gabriele fing an zu gähnen, nachdem sie mein offensichtliches Desint e resse am König bemerkt hatte.
                  D ie ersten Gäste verabschiedet en sich und ich machte mich bereit ebenfalls zu gehen. Ha n na hatte mir verboten bei Festivitäten die Erste oder Letzte zu sein und das hatte ich mit Müh und Not durchgehalten. Der Abgang der ersten Gäste war also wie ein Startschuss für mich, d och als ich gerade im Begriff war möglichst unauffällig aufzustehen, war plötzlich der Herzog neben mir.
                  „Sie wollen doch nicht etwa schon gehen, Frau von Hochdeutschland?“, fragte er und l ä chelte charmant, als hätte er mich nicht gerade drei Stunden lang ignoriert. Warum er ausg e rechnet jetzt zu mir kam, konnte ich mir nicht erklären und es war mir auch egal. Die ganze Zeit hatte ich mich geärgert oder war enttäuscht gewesen. Wie sollte ich da jetzt noch die Hö f liche spielen?
                  „Nun, die Reise war doch anstrengender als erwartet “, meinte ich reserviert und wollte mich endlich erheben, als er neben mir Platz nahm und mir deutete sitzen zu bleiben.
                  „Aber, aber! Nehmen Sie sich doch ein Beispiel an Ihrer Tante! Die scheint sich geradezu köstlich zu amüsieren “, meinte er und deutete auf Hanna, die immer noch lachend ins G e spräch mit ihrer Tischnachbarin vertieft war. Selbst jetzt schenkte sie mir keine Beachtung, obwohl der Herzog neben mir saß. Allmählich fragte ich mich schon, wie sie mich während des Festes schützen wollte, wenn sie sich so leicht von ihrer Aufgabe a b lenken ließ .
                  „S ie hören mir ja gar nicht zu “, meinte Rabenhof etwas zu laut und nahm meine Hand , um mehr von meiner Aufmerksamkeit zu erlangen . Sanfter Zwang, mit neuerlich teuflisch kribb e liger Wirkung.
                  „Oh, Entschuldigung! Ich war ganz in Ged anken “, murmelte ich verwirrt und starrte auf seine Hand, die wie selbstverständlich meine hielt und so ungewohnte Gefühle in mir auslö s te .
                  „Ein Königreich für Ihre Gedanken “, flüsterte er ernst , ehe er langsam mit seinem Da u men über meinen Handrücken fuhr. Es war nur ein ku r zer, intimer Moment, a ber er genügte, um mich komplett durche i nander zu bringen. Herrgott! ... mahnte ich mich und versuchte meinen Herzschlag mit reiner Willenskraft zu besänftigen . Es ist doch nur sein Daumen! Auch Rabe n hofs Blick veränderte sich und er zog seine Hand so schnell zurück, als hätte er sich ve r brannt. Er hat es also auch gespürt! Ich bilde mir das nicht einfach nur ein ! Seinem Blick nach hatte er aber nicht nur mit der Berührung zu kämpfen, sondern auch mit seinen eigenen Worten. Dabei war an dem Ausspruch „Ein Königreich für ihre Gedanken “ nichts wirklich erkennbar Schlimmes. Z u mindest nicht für mich. Sein Benehmen war seltsam und das ganze Hin und Her ging mir allmählich auf die Nerven . Natürlich war ein gewisser Zauber zwischen uns, doch für sein wechselhaftes Verhalten und seine Launen war ich zu müde. Und ja, ich war pa t zig.
                  „Oh, ich habe Sie offensich tlich beleidigt “, meinte der Herzog plötzlich instinktiv richtig , obwohl ich nichts gesagt hatte . „ D as tut mir natürlich aufrichtig leid, Frau von Hochdeutsc h land. Egal was Ihren Unmut hervorgerufen hat, ich entschuldige mich v on ganzem Herzen dafür .“ Wie er das machte, war mir ein Rätsel, aber er war wie ausgewechselt, hatte seine trüben Gedanken abgeschüttelt und sich seiner Rolle als Gastgeber besonnen. Vermu t lich musste er mit einer Unzahl innere r Dämonen kämpfen, doch das sollte mich eigen t lich nicht bekümmern. Nicht in dem Ausmaß . Und dann dieses Lächeln! Mein Gott, er wicke l te mich schon wieder um den Finger! Wenn ihm danach war, benahm ich mich wie ein dummes, ve r liebtes Mädchen. Ve r liebt? Oje, oje, oje.
                  „Wollen wir nicht einen Schluck Apfelwein trinken und auf das morgige Fest anstoßen?“, zwi n kerte er mir versöhnlich zu und

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