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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sättel.«
    »Aha.« Er lächelte, und es sah wirklich wohlwollend aus. »Darf ich fragen, warum du zwei nicht nutzbare Kerzenhalter mit dir herumträgst?«
    »Mein Vater hat sie gemacht. Er ist kürzlich gestorben, und ...« Er plapperte, und Cesare sah sich zu seinen Untergebenen um, ehe alle in Gelächter ausbrachen, erst Cesare selbst, dann die beiden anderen.
    Als sich das Gelächter wieder gelegt hatte, versuchte Dave, seinen Satz zu Ende zu bringen: »... ich hatte gehofft, ich könnte sie fertig machen. Ihm zu Ehren.«
    Der Kardinal bedeutete ihm mit einer Geste, er möge den Konverter wieder herausgeben. Er zögerte, tat aber, was von ihm verlangt wurde. Cesare legte ihn zu dem anderen auf den Schreibtisch. Dann öffnete er eine Schublade, der er einen dritten Konverter entnahm. Shels Gerät. Er legte ihn neben die beiden anderen. »Mir scheint, es gibt sogar drei davon.«
    »Er ist mein Cousin, Eminenz.«
    »Dieser hat auch keinen Sockel.«
    »Richtig. Das ist der schwierigste Teil der Arbeit.«
    »Und ihr beide habt diese Dinger bei euch - zu Ehren deines geschätzten Vaters. Ich bin gerührt.« Sein Lächeln wurde breiter und erstarb. »David Wie-immer-du-heißt, lass mich eins klarstellen: Solange du nicht ehrlich zu mir bist, muss ich davon ausgehen, dass du und dein Freund feindliche Spione und für die Kirche rettungslos verloren seid. Zwingst du mich zu solch einem Schluss, so werde ich keine andere Wahl haben, als entsprechend mit euch zu verfahren.« Er kam um seinen Tisch herum.
    »Wo ist Pater Shelborne?«, fragte Dave.
    Cesare starrte ihn einen Moment lang an, ehe sein Blick zur Tür wanderte. Der Squashspieler öffnete sie, ging hinaus und kam mit Shel zurück. Schmutzig, zerschlagen und voller Blut hing er kraftlos in den Armen zweier Gardisten.
    Dave wollte zu ihm eilen, aber der Linebacker und der Squashspieler bauten sich zwischen ihnen auf. Shel schlug die Augen auf.
    »Du siehst nicht besonders gut aus«, sagte Dave immer noch auf Italienisch.
    Shel versuchte, sich den Mund abzuwischen, aber die Gardisten zerrten seine Arme auseinander. »Hallo Dave, schön dich zu sehen.«
    Dave drehte sich zu Cesare um. »Warum haben Sie das getan, Eminenz?«
    In den Augen des Kardinals schimmerte eine innere Glut. »Du hast Courage, Pater, hierherzukommen und »wir Fragen zu stellen. Aber das kümmert mich nicht. Wir wissen, dass dein, äh, Cousin ein Ketzer ist. Vermutlich ist er zudem ein Spion und Attentäter. Ein verhinderter Attentäter.«
    »Ich habe um eine Audienz bei seiner Heiligkeit ersucht«, murmelte Shel.
    »Das war dumm«, sagte David auf Englisch. »Warum?« Alexander VI. war ein Borgia, ein Frauenheld, ein Betrüger, ein Mörder und der Vater von Lucrezia und Cesare. »Warum wolltest du den sehen?«
    »Zu dem Zeitpunkt dachte ich, es wäre eine gute Idee.«
    Der Linebacker trieb Dave die Faust in den Leib, und er ging in die Knie. »Bitte sprich ausschließlich mit mir«, sagte Cesare. »Vielleicht möchtet ihr uns nun erzählen, was ihr hier wollt. Dieses Mal bitte die wahre Geschichte.«
    »Eminenz«, keuchte Dave. »Wir sind Pilger.«
    Cesare seufzte. »Nun gut.« Er sah sich zu den Fenstern um.
    Der Squashspieler musterte Dave mit schicksalsergebener Miene, ehe er zu den Fenstern - es waren drei - ging und die Vorhänge öffnete. Dave sah einen Balkon, begrenzt von einer niedrigen Mauer. Das mittlere Fenster entpuppte sich als Tür, die der Mann nun öffnete. Sie waren einige Stockwerke hoch über dem Boden.
    Shel konnte einen großen Teil von Rom erkennen. Der Fluss war nicht zu sehen, Häuser und Straßen schon. Und sie waren weit, weit unten.
    Shels Bewacher zerrten ihn durch den Raum und auf den Balkon. »Wartet«, schrie Dave. »Nicht...«
    Shel schrie auf. Die Gardisten hielten seine Arme und hoben ihn auf die Mauer, während Dave versuchte, an den beiden Priestern vorbeizukommen. Cesare schien das alles nicht sonderlich zu interessieren. »Hast du irgendetwas zu sagen, Pater Dryden?«
    »Ja, Eminenz. Sie haben recht. Wir sind französische Spione.«
    Er nickte. »Wie ich es mir dachte. Dann wollt ihr mir jetzt vielleicht auch verraten, wer euch geschickt hat.«
    »Monte Cristo.«
    »Das überrascht mich nicht.« Cesare lächelte tückisch. »Mit welcher Absicht seid ihr hergekommen? Wolltet ihr einen Anschlag auf das Leben seiner Heiligkeit verüben?«
    »Nein, gewiss nicht. Wir hatten gehofft, politische Zerwürfnisse herbeiführen zu können.«
    Sie hoben Shel in die Luft.

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