Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Meldung, in der es hieß, das Opfer in dem Hausbrand sei zu Tode geprügelt worden.
    Eine von Shels Cousinen hatte Bilder auf ihre Website gestellt; Shel als kleinerjunge, der zehnjährige Shel mit einer Angel in einem Ruderboot, Shel, wie er mit seinem Vater im Schatten der Großen Pyramide ein Kamel füttert. Und dann war da noch Shel im Talar mit der Kappe seiner Highschool. Und Shel mit dem Mädchen, mit dem er beim Abschlussball gewesen war. Ihren Namen hatte Dave längst vergessen.
    Shel in Princeton. Shel erhält seinen Doktortitel. Shel auf einem Baum. Shel gibt vor einer Freundin mit seinem Toyota an.
    Und schließlich Bilder von der Beerdigung. Der Prediger. Der Sarg über dem offenen Grab. Die Trauergemeinde.
    Helen war zu erkennen. Und Jerry. Dave jedoch nicht.
    Die anschließende Heimfahrt hatte sich in sein Bewusstsein gebrannt. Er erinnerte sich an jede Kreuzung, an die Leute auf den Straßen; Leute, die weiterlebten, als wäre nichts geschehen. Er hatte das Radio eingeschaltet, um eine Stimme im Wagen zu hören. Irgendwo waren Friedensgespräche abgebrochen worden. Die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt war gestiegen oder gefallen. Er konnte sich nicht erinnern, was genau.
    Und dann war da noch eine sonderbare Geschichte aus Kalifornien gewesen. Der Auffahrunfall auf einem der Freeways.
    Und zwei Leute, die eine Leiche aus einem Wrack gestohlen hatten.
    Unglaublich.
    Die Rettungssanitäter hatten erst geglaubt, die Leute versuchten zu helfen. Menschen in Panik, die taten, was sie konnten. Das musste es sein. Welche andere Erklärung sollte es schon geben?
    Eine gab es.
    Dave rief Helen zu Hause an - es war Samstag - und hinterließ eine Nachricht. Eine Stunde später rief sie zurück.
    »Hast du heute Nachmittag Zeit?«, fragte er. »Ich muss dir etwas zeigen.«
    »In Ordnung«, sagte sie.
    »Legere Kleidung.«
    Als er bei ihr war, schlug er vor, einen Moment hineinzugehen, statt sie zu seinem Wagen zu führen.
    Zusammen mit seiner Aktentasche reichte das, um ihre Neugier zu wecken. »Klar«, sagte sie.
    Sie wohnte in einer Eigentumswohnung im fünften Stock mit Blick auf die City Avenue. Sie war geschmackvoll eingerichtet, und auf einem Beistelltischchen fand sich ein Foto von Shel. Sie setzten sich einander gegenüber. »Ich war ein bisschen auf Reisen«, sagte Dave.
    »Wirklich? Wo warst du?«
    Er legte den Aktenkoffer auf das Sofa und öffnete ihn. Sie musterte die Konverter. »Was ist das?«
    »Eine Erfindung von Shels Vater.«
    Helen nahm einen in die Hand. »Sieht aus wie ein Q-Pod.«
    »Es ist eine Zeitmaschine.«
    Das förderte ein breites Grinsen zutage. »Ernsthaft.«
    »Helen, Shel und ich sind in der Zeit gereist.«
    »Hör auf, Dave. Willst du jetzt mit mir reden oder nicht?«
    »Ich mache keine Witze.«
    Sie lehnte sich zurück und nickte. Richtig. Selbstverständlich. Darauf hätte sie doch selbst kommen müssen.
    »Es ist wahr«, beharrte er.
    »Dave ...«
    »Wenn du gestattest, werde ich es dir demonstrieren.«
    Sie zog die Stirn kraus. Sah zur Uhr.
    »Also gut«, sagte Dave. »Ich zeige es dir.« Erreichte ihr einen der Konverter. »Kannst du den irgendwo festklemmen? An einer Tasche oder so? Auf der Rückseite ist ein Clip.«
    »Du meinst es wirklich ernst.«
    »Tu mir den Gefallen.«
    Sie atmete einmal tief durch, schob den Konverter in eine Hosentasche und klemmte ihn fest. »Okay. Was jetzt?«
    »Steh auf.«

    Er erhob sich. Sie musterte ihn verunsichert und folgte seinem Beispiel.
    »Bereit?«
    »Ich schätze schon. Wir werden aber nicht mit Sauriern Fangen spielen, oder?«
    »Lach nur.«
    »Falls es dir nicht aufgefallen ist, Dave, ich lache nicht.«
    »Okay. Da ist ein großer schwarzer Knopf auf der Oberseite. Wenn du auf den drückst, wird der Raum um dich herum verschwinden. Erschrick nicht, wenn er das tut. Du wirst innerhalb von Sekunden woanders sein.« Das skeptische Lächeln war fort. Stattdessen sah sie ihn mit einem angstvollen Ausdruck in den Augen an. Sie fragte sich unverkennbar, ob er den Verstand verloren hatte. »Bereit?«
    Sie nickte mit offen stehendem Mund, sagte aber nichts.
    Er befestigte seinen eigenen Konverter an seinem Gürtel. »Eins. Auf die Plätze.« Das lockte das Lächeln wieder hervor, auch wenn es nun weniger selbstsicher wirkte.
    »Bin da.«
    »Nicht mehr lange. Zwei. Ich bin bei dir.«
    »Gut zu wissen.«
    »Drei.«
    Sie zögerte, aber sie drückte auf den Knopf. Er tat es ihr gleich. Das Wohnzimmer wurde dunkel, ihre Haltung steif. Wände

Weitere Kostenlose Bücher