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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einem Tag mit perfekten Sichtverhältnissen gekommen, als ein Pick-up auf einen Kombi voller Kinder aufgefahren war, der zu einem Frühstück und einem Tag in den Universal Studios unterwegs gewesen war.
    Helen und Dave materialisierten sich wenige Augenblicke, nachdem die Kettenreaktion abgeschlossen war, in angemessener Entfernung von dem Highway. Straße und Randstreifen waren mit schrottreifen Autos verstopft.
    Manche Leute waren aus ihren Wagen ausgestiegen, um zu helfen; andere trotteten wie betäubt durch das Chaos.
    Die Morgenluft war angefüllt mit Schreien und dem Gestank brennenden Öls.
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe«, sagte Helen, als sie eine blutende Frau in einem auf dem Kopf liegenden Ford sah. Sie ging hinüber, öffnete die Tür und winkte David zu, ihr zu helfen. Die Frau war allein in dem Wagen. Sie war bewustlos, und ihr Arm sah aus, als wäre er gebrochen.
    »Helen«, sagte Dave, »wir haben noch eine größere Rettungsaktion vor uns.«
    Sie schüttelte den Kopf. Nein. Erst das hier.
    Sie stoppte die Blutung, und Dave suchte jemanden, der bei der Verunglückten bliebe. Sie halfen noch ein paar anderen Leuten, zogen ein älteres Paar aus einem brennenden Van, hielten einen Mann auf, der gerade ein Unfallopfer mit zwei gebrochenen Beinen aufrichten wollte. Aber Dave war nicht glücklich mit der Situation. »Wir haben keine Zeit für das hier«, mahnte er.
    »Ich habe keine Zeit für etwas anderes.«
    Sirenen näherten sich. Dave überließ sie ihrer Mission und konzentrierte sich darauf, das aufzutreiben, was sie hergeführt hatte.
    Er saß in einem blauen Toyota, der sich mehrfach überschlagen hatte, ehe er gegen einen Baum gekracht war. Die Front des Wagens war vollständig zertrümmert, eine Tür herausgerissen, und der Fahrer sah tot aus. Er hatte durch eine Kopfwunde viel Blut verloren. Ein Reifen drehte sich gemächlich. Dave konnte keinen Puls ertasten.
    Der Mann, der in seinem Sicherheitsgurt hing, hatte etwa die richtige Größe. Als Helen wieder zu ihm stieß, bestätigte sie ihm, dass er tot war. Dave schnitt den Sicherheitsgurt mit einem Klappmesser durch.
    Rettungssanitäter huschten nun zwischen den verunglückten Wagen umher. Tragen wurden herbeigebracht.
    Helen litt sichtlich unter dem, was sie zu tun beabsichtigten. »Dein Eid hat damit nichts zu tun«, sagte David.
    »Nicht jetzt und hier. Vergiss ihn.«
    Verzweifelt schaute sie ihn an.
    Sie zerrten ihn aus dem Wagen, wickelten ihn in Folie und legten ihn auf die Straße. »Er sieht Shel sogar ein bisschen ähnlich«, bekundete sie mit dünner Stimme.
    »Genug, um damit durchzukommen.«
    Dave hörte Schritte hinter ihnen. Jemand verlangte zu erfahren, was sie da taten.

    Ein großer, fleischiger Rettungssanitäter.
    »Schon in Ordnung«, sagte Dave. »Wir sind Ärzte.«
    Helen musterte die Leiche. »Er ist tot«, fügte sie erklärend hinzu.
    Der Sanitäter sah verärgert aus. »Wir könnten da vorn Ihre Hilfe brauchen.«
    »Wir sind schon unterwegs«, sagte Dave.
    Kaum war er weg, zogen sie Kunststoffhandschuhe an. Dave befestigte einen Konverter am Gürtel des Opfers und drückte auf den schwarzen Knopf. Sie sahen zu, wie er vor ihren Augen verblasste und verschwand. »So weit, so gut«, sagte Dave. »Ich hatte schon befürchtet, es könnte wieder so laufen wie bei dem Kissen.«
    »Welches Kissen?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte er. »Ich habe mal versucht, ein Kissen mit einem Konverter zu transportieren, aber das hat nicht funktioniert. Vielleicht muss er mit einem Menschen verbunden sein.«
    Dave folgte dem Toten. Das Gemetzel auf der Straße wurde durchscheinend, und an seiner Stelle erschien wieder der Waschraum in Dr. Hightowers Praxis. Der Tote lag auf dem Boden. Er löste den Konverter von seinem Gürtel und brachte ihn zurück zu Helen. Augenblicke später kehrten sie zurück. Helen hatte ein Notebook dabei.
    Sein Name war Victor Randall. Sie fanden Fotos von ihm, die ihn zusammen mit einer hübschen Frau mit kurz geschnittenem, braunem Haar auf einer Hollywoodschaukel zeigte. Und ein Bild zweier Kinder. Die Kinder strahlten in die Kamera, ein Junge und ein Mädchen, beide etwa sieben oder acht Jahre alt. »Vielleicht«, sagte Helen, »können wir ihnen, wenn alles vorbei ist, eine Nachricht schicken und alles erklären.«
    »Das können wir nicht machen.«
    »Dann werden sie nie erfahren, was aus ihm geworden ist.«
    »Das ist richtig, und ich fürchte, da führt kein Weg daran vorbei.«
    Da

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