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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ihren Augen.
    »Du kannst uns doch zurückbringen, oder?«
    »Nach Hause? Ja.«
    »Wohin noch?«
    »Überallhin. Na ja, es gibt eine Grenze, aber die dürfte dich kaum interessieren.«
    Auf der Straße rannten Kinder mit Baseballhandschuhen vorbei. »Und er hält es für unabänderlich, dass er irgendwann auf diesem Friedhof landet.«
    »Ja.«
    »Ich verstehe nicht, warum er das denkt.«
    »Es scheint so etwas wie eine übergeordnete Instanz zu geben, die keine Paradoxien zulässt.« Er erzählte ihr von Ivy und davon, wie Shel im Meer gelandet war.
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich weiß nicht, ob wir etwas tun sollen. Bei dieser irren Logik könnte er richtig liegen. Ich würde auch nicht zurückkehren, um eins über die Rübe zu kriegen und verbrannt zu werden. Du etwa?«
    »Nein«, sagte sie. »Eher nicht.«
    »Aber ich habe eine Idee. Vielleicht gibt es noch eine Lösung«, sagte Dave.
    »Einen Moment mal. Fangen wir hier an: Haben wir eine Ahnung, wo wir ihn finden können?«
    »Ich kenne zumindest ein paar Orte, an denen er sein könnte.«
    »Wirst du mich mitnehmen?«
    »Ja. Ich glaube, er braucht dich.«
    Ein Pferdewagen holperte vorbei. Sie musterte die stillen Gebäude. Kleine Häuser mit einer Verkleidung aus geweißten Holzschindeln. »Neunzehnhundertfünf«, sagte sie. »Shaw fängt gerade erst richtig an.«

Kapitel 40
    Es war einmal ein Mägdelein, Könnt' schneller als das Licht noch sein, So ging es auf die Reise, Auf relative Weise, Und kam am Abend zuvor wieder heim.
    Punch
    Mark S. Hightower war jahrelang Shels Zahnarzt gewesen. Er betrieb eine Praxis in einem Ärztehaus gegenüber dem University Hospital, in dem Helen Assistenzärztin gewesen und noch immer Fachärztin war.
    Dave war Dr. Hightower einmal begegnet. Er war klein und stämmig, hatte einen flachen Schädel und erinnerte alles in allem eher an einen Ringer als an einen Zahnarzt. Aber er war ein Mann der leisen Töne und, so hatte Shel ihm erzählt, einfach toll im Umgang mit seinen Patienten.
    Helen und Dave ließen sich von einem Taxi vor dem Sandsteingebäude absetzen. Die Namen der Ärzte - vier an der Zahl - standen auf Praxisschildern. High towers Praxis war im Erdgeschoss. Auf einem Schild im Fenster war zu lesen: WIR HELFEN AUCH HASENFÜSSEN.

    Dave bat den Fahrer zu warten und ging mit einem Konverter in der Notebooktasche in die Praxis. Ein Patient und ein Mann, der vermutlich etwas verkaufen wollte, saßen im Empfangsbereich, während im Fernseher zwei Leute über die jüngsten Missgeschicke einer bekannten Schauspielerin diskutierten. Die Empfangsdame, die hinter einer Glasscheibe saß, blickte auf. »Guten Tag«, sagte sie, öffnete ein Fenster und schob das Anmeldeformular zu ihm hinüber.
    »Ich würde gern einen Termin vereinbaren.«
    »Haben Sie Beschwerden, Mr ...?«
    »McCloskey. Ich bin neu in Philadelphia und brauche einen Termin für eine Routineuntersuchung.«
    Sie nickte, suchte ein paar Formulare zusammen und schob sie zu ihm hinüber. »Bitte füllen Sie das aus.«
    »Danke.« Er ging zu einem der Stühle und legte die Papiere auf dem Tisch neben dem Stuhl ab. Dann ging er zurück zu dem Fenster. »Entschuldigen Sie, gibt es hier eine Toilette?«
    Sie zeigte auf eine zweiflügelige Tür. »Da durch und dann rechts.«
    Die Tür führte zu einem Korridor. Er konnte einen Bohrer im Hintergrund hören, aber auf dem Korridor selbst rührte sich nichts. Er nahm den Konverter aus der Notebooktasche und ging in die Toilette. Sie war leer. Er versetzte sich zehn Sekunden voran. So erhielt er die genaue Position der Toilette, in die er später zurückkehren wollte.
    Er wusch sich die Hände und ging wieder in den Wartebereich. »Tut mir leid«, sagte er zu der Empfangsdame.
    »Ich fürchte, ich habe mich in der Praxis geirrt. Das ist nicht die Praxis von Dr. Vester, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte sie. »Sie sind hier bei Dr. Hightower.«
    »Oh. Es tut mir leid, Ihre Zeit verschwendet zu haben.« Er gab ihr die Formulare zurück und ging hinaus.
    Helen wartete schon auf ihn. »Wie ist es gelaufen?«
    »Gut.«
    Auffahrunfälle, insbesondere Kettenauffahrunfälle, sind dank der beschränkten Kapazität der Schnellstraßen weltweit zu einer immer größer werdenden Gefahr geworden. Hunderte sterben Jahr für Jahr, Tausende werden verletzt, und der Sachschaden geht in die Millionen. An dem Tag, an dem Shel bestattet worden war, hatte sich solch ein Kettenunfall in Kalifornien ereignet. Dazu war es um kurz nach 8:00AM an

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