Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)
du alle?«, fragte Greg. »Das ist Cathy Wickham.«
Cathy, die jetzt mit John Renfrew auf dem Sofa saß, nickte ihr zu.
»Oh, jetzt in Kalifornien sein, wo hier August ist, was?«
»Und das ist Ian Peterson. Ian, meine Frau Jan.«
Peterson schüttelte ihr die Hand.
»Wie ging’s mit dem Experiment?«, fragte Jan in die Runde.
»Herrje, fangen Sie nur nicht damit an«, sagte Marjorie schnell. »Ich hatte gehofft, wenn Sie da sind, könnten wir endlich über etwas anderes reden.«
»Schlecht, aber auch gut«, antwortete Greg, Marjorie ignorierend. »Wir haben eine Menge Rauschen, aber Cathys detaillierte Erklärung für Pegel und Spektrum des Rauschens klingen gut. Mit besserer Elektronik kann John sicher einige der Probleme lösen.«
»Ich bin überrascht, dass Peterson sie Ihnen nicht mit einem Griff zum Telefonhörer besorgt hat«, sagte Cathy scharf. Blicke richteten sich auf sie. Ihre Kiefer mahlten in einer angestrengten und unbewussten Bewegung.
»Meine Allmacht wird überschätzt«, sagte Peterson freundlich.
»Beeindruckend, wie der wissenschaftliche Schwanz mit dem CIA-Hund wackelt.«
»Ich bin sicher, ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
»Man sollte Akten so zurücklegen, wie man sie vorgefunden hat.«
»Ich weiß ganz bestimmt nicht, was Sie …«
»Wollen Sie sich für immer hinter diesem auswendig gelernten Satz verstecken?«
Marjorie, von der Spannung zwischen den beiden elektrisiert, starrte sie entsetzt an. »Möchten Sie nichts zu trinken, Jan?«, fragte sie verzweifelt, ihre Stimme eine Spur zu laut. Petersons spröde Erwiderung übertönte Jans leise Antwort.
»Hier in England glauben wir noch daran, dass Takt und Höflichkeit die Räder der sozialen Beziehungen schmieren, Miss Wickham.«
» Doktor Wickham, wenn wir schon formell werden, Mister Peterson.«
» Doktor Wickham, selbstverständlich.« Er ließ das Wort wie eine Beleidigung klingen. Cathys Körper straffte sich vor Erregung.
»Männer wie Sie können es nicht ertragen, eine Frau als etwas anderes als ein hirnloses Betthäschen zu sehen, nicht wahr?«
»Ich versichere Ihnen, in Ihrem Fall trifft das nicht zu«, entgegnete Peterson aalglatt. Er wandte sich Renfrew zu, der den Eindruck machte, er wünschte sich tausend Meilen weit weg. Markham nippte an seinem Glas und blickte mit aufmerksamem Interesse von einem zum anderen. Besser als das normale Party-Geplausche …
»Komisch, heute Nachmittag hatte ich einen anderen Eindruck«, setzte Cathy nach. »Aber Sie haben es wohl nicht gelernt, eine Ablehnung hinzunehmen, nicht wahr?«
Petersons Hand klammerte sich um den Stiel seines Glases, die Knöchel traten weiß hervor. Langsam drehte er sich um. »O mein Gott«, sagte Marjorie mit brüchiger Stimme.
»Sie müssen etwas von dem, das ich gesagt habe, falsch verstanden haben, Dr. Wickham«, sagte er schließlich. »Ich würde das Thema kaum bei einer Frau Ihrer … Art ansprechen.«
Einen Augenblick war alles regungslos und stumm. Dann ging John Renfrew zum Kamin und stellte sich vor ihm auf, die Beine gespreizt, einen Krug Bier in der Hand. Er blickte ernst, jeder Zoll ein englischer Junker.
»Dies ist mein Haus«, sagte er, »und ich erwarte, dass sich meine Gäste höflich zueinander verhalten.«
»Sie haben völlig Recht, Renfrew«, sagte Peterson prompt. »Ich entschuldige mich. Es war eine Folge unerträglicher Provokation.« Die letzte Bemerkung schob Cathy den Schwarzen Peter zu.
»O Gott«, sagte sie bekümmert. »John, es tut mir Leid, dass ich mich in Ihrem Haus so habe gehen lassen. Aber es hat mir Spaß gemacht, ihm eins zu verpassen …«
»Das reicht «, erklärte Renfrew. »Genug!« Eine Bewegung seines Bierkrugs deutete an, dass die Sache für ihn erledigt war.
»Gut gemacht, John«, sagte Jan. »Bestehe auf deinem Recht! Und wenn ich jetzt etwas zu trinken haben könnte …« Lächelnd trat sie auf ihn zu. Der starre Kreis brach auf, die Spannung verflüchtigte sich. Er nahm sie beim Ellenbogen, und sie gingen zum Sideboard. Peterson zog Marjorie in ein Gespräch. Greg setzte sich neben Cathy Wickham auf das Sofa.
»Ich glaube, ich bin in dieser Runde zu Boden gegangen«, sagte sie heiter. »Aber die ein oder zwei Minuten waren es wert.«
»Hat er Ihnen wirklich einen Antrag gemacht?«, fragte Greg.
»Ich war die ganze Zeit da und habe nichts bemerkt.« Jan kam zu ihnen und hockte sich auf den Rand des Sofas.
»Machen Sie Witze?« Cathy lachte. »Natürlich hat er.«
»Wenn man sich
Weitere Kostenlose Bücher