Zentauren-Fahrt
Königreich so zu regieren, als ob König Trent einfach nur um die Ecke verschwunden gewesen wäre, sie beobachtete und ihnen Punkte erteilte. Es war wichtig, nichts ve r kehrt zu machen. Ein Basilisk kam in ein Dorf spaziert und ve r setzte die Einwohner in Angst und Schrecken, weil sein Blick sie zu Stein werden ließ. Dor war sich nicht so sicher, daß er ihn e benso wie das Seeungeheuer würde verjagen können, obwohl es mit Sicherheit ein recht dummes Tier war. Basilisken hatten ein äußerst störrisches Wesen. Er konnte auch keinen Felsblock he r beizaubern lassen, mit dem man ihn hätte zerquetschen können, denn König Trent hatte die Basilisken zur bedrohten Gattung erklärt. Das war eine fremdartige Vorstellung, die der König aus Mundania mitgebracht hatte – die Vorstellung, daß seltene Leb e wesen beschützt werden müßten, so schrecklich sie auch sein mochten. Dor verstand das zwar nicht ganz, wollte aber das K ö nigreich für Trents Rückkehr bewahren und entschied sich fol g lich, es nach Trents Weise zu machen. Er brauchte ein harmloses Mittel, mit dem er das Wesen dazu überreden konnte, menschliche Ansiedlungen in Frieden zu lassen – und dabei konnte er nicht einmal seine Sprache sprechen.
Doch Grundy der Golem konnte es. Grundy benutzte einen Helm und ein Periskop – das war ein magisches Gerät, mit dem man um die Ecke schauen konnte –, um das kleine Ungeheuer indirekt anblicken zu können; er erzählte ihm von der fürchte r lichsten Basiliskin, von der er je gehört hatte. Sie sollte irgendwo im Toten Wald südöstlich von Schloß Roogna ihr Unwesen tre i ben. Da der Basilisk ein Drachenhahn war, reizte ihn der Gedanke an eine solche Drachenhenne. Es war nicht einmal gelogen: Im Palast gab es einen Wächter namens Crombie, der die Fähigkeit besaß, auf Dinge zu zeigen, auch wenn sie weit entfernt waren. Als man ihn darum gebeten hatte, die schrecklichste Basiliskin zu o r ten, hatte er auf jenen Wald gedeutet. Natürlich war die Sexualität bei Basilisken mehr oder weniger eine Illusion, da jeder Basilisk von einer Kröte aus einem Ei ausgebrütet wurde, das ein Hahn unter dem Hundsstern auf einem Dunghaufen gelegt hatte. De s halb war diese Art auch bedroht, da nur sehr wenige Hähne Eier auf Dunghaufen unter dem Hundsstern legten – sie neigten dazu, ihn mit dem Katzenstern zu verwechseln –, und die wenigsten Kröten brachten die Geduld auf, das Ei, wie es normalerweise erforderlich war, volle sieben Jahre lang auszubrüten. Doch wie die Menschen jagten auch die Basilisken eifrig derartigen Illusionen hinterher. Also sauste der Basilisk in vollem Tempo – ungefähr so schnell wie eine Schnecke – in Richtung Toter Wald davon, wo die einsame Henne ihr Nest hatte, und damit war das Problem auch schon gelöst.
Dann gab es eine Streitigkeit in der Kolonie, jenem Dorf, das die alten Soldaten von Trents früherer mundanischer Armee errichtet hatten, welche später wieder aufgelöst worden war, nachdem er an die Macht gelangt war. Jeder besaß dort einen Hof, und viele ha t ten mundanische Frauen eingeführt, um das Geschlechtergleic h gewicht wiederherzustellen. Sie besaßen zwar selbst keine Magie, dafür aber ihre Kinder, genau wie die richtigen Bürger von Xanth. Die alten Soldaten amüsierten sich damit, daß sie Kriegsspiele abhielten, bei denen Holzschwerter verwendet wurden und ko m plizierte Manöver durchgeführt werden mußten. König Trent ge s tattete derlei Übungen, solange niemand dabei verletzt wurde. Soldaten, die ihre Mordlust nicht unterdrücken konnten, wurden mit echten Bajonetten von Bajonettbüchsen, die eigens zu diesem Zweck angebaut wurden, ausgerüstet und auf Drachenjagd g e schickt. Sie jagten jene Drachen, die darauf bestanden, menschl i che Siedlungen plündern zu müssen. Das hatte den Effekt, daß einige der Drachen und die meisten der gewalttätigen Soldaten ein Ende fanden. Es funktionierte recht gut. Doch diesmal gab es eine Meinungsverschiedenheit über einen Treffer, den die rote Man n schaft bei der grünen Mannschaft erzielt hatte.
Die Roten hatten ein Katapult aufgestellt und einen Rauchball abgefeuert, der auf dem Höhepunkt seiner Flugbahn in hübschem Rauch aufging. Es war den Soldaten, sehr zu ihrer Verärgerung, nicht gestattet, während der Spiele richtige Steine oder andere g e fährliche Gegenstände aufeinander zu schleudern. Die Roten b e haupteten nun, das Hauptquartierzelt der Grünen getroffen und damit die Grüne Bohne und
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