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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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uns dabei helfen wird, König Trent ausfindig zu m a chen.«
    Irenes Augen begannen zu glitzern. »Manchmal bist du fast ein Genie!« hauchte sie, dankbar für diese Möglichkeit, nach ihren Eltern suchen zu können.
    »Natürlich bin ich das«, stimmte Crombie ihr zu, obwohl die Bemerkung überhaupt nicht ihm gegolten hatte. Dann marschierte er wieder los, um seinen Streifgang ums Schloß fortzusetzen.
    Sofort suchte Dor erneut den Ältesten Roland auf, wobei er diesmal Irene vom Zauberer mitbefördern ließ. Sie war noch nie im Norddorf gewesen und fand es recht merkwürdig. »Was ist denn das für ein komischer Baum da mitten auf dem Dorfplatz?« wollte sie wissen.
    »Das ist Justin Baum«, antwortete Dor, der überrascht war, daß sie das nicht wußte. »Dein Vater hat ihn von einem Menschen in einen Baum verwandelt, vor etwa vierzig Jahren, noch bevor er das erste Mal nach Mundania gegangen ist.«
    Sie war verblüfft. »Warum hat er ihn denn dann nicht wieder z u rückverwandelt, nachdem er König geworden ist?«
    »Justin gefällt es, ein Baum zu sein«, erläuterte Dor. »Er ist so e i ne Art Symbol des Norddorfs geworden. Die Leute bringen ihm frisches Wasser und Erdreich und Dünger, wenn er was braucht, und in seinem Schatten umarmen sich die Pärchen.«
    »Au ja, laß uns das auch mal versuchen!« sagte sie.
    War das ernst gemeint? Dor wollte lieber nichts riskieren. »Wir sind dienstlich hier, nämlich um deinen Vater zu retten. Da wollen wir keine Zeit verlieren.«
    »Natürlich«, sagte sie sofort. Sie eilten zu Rolands Haus, wo Dors Großmutter Bianca, von seiner Rückkehr überrascht, sie einließ.
    »Großvater«, sagte Dor, als Roland erschien, »ich muß eine Reise nach Süden machen, jedenfalls Crombie zufolge. Er zeigte mir, daß ich dort eine Pflicht zu erledigen habe, weit jenseits des Sees Oger-Chobee. Dazu können die Ältesten doch wohl kaum nein sagen, oder?«
    Roland furchte die Stirn. »Wir könnten es versuchen, Euer M a jestät.« Er blickte Irene an. »Hat das etwas mit der Abwesenheit von Magier Trent zu tun?«
    »König Trent!« fauchte Irene.
    Roland lächelte nachsichtig. »Wir Ältesten machen uns ebens o viel Sorgen wegen dieser Sache wie ihr«, sagte er. Er sprach fest und sanft; niemand hätte aus seinem Verhalten schließen können, daß er die Fähigkeit besaß, die Leute auf der Stelle zu lähmen. »Wir sind durchaus daran interessiert festzustellen, wie es um Trent im Augenblick steht. Aber wir können es nicht zulassen, daß unser gegenwärtiger König – das bist du, Dor – sein Leben törichterwe i se aufs Spiel setzt. Ich fürchte, daß eine lange Reise, vor allem eine in die Nähe des Strudelsees, im Augenblick außer Frage steht.«
    »Aber es geht um eine Angelegenheit, um die ich mich kümmern muß!« protestierte Dor. »Und außerdem soll ich gar nicht direkt zum See, sondern südlich davon. Also brauche ich mich den U n geheuern gar nicht zu nähern. Wenn ein König nicht tut, was er tun soll, dann taugt er nichts als König!«
    »Man hätte sich gewünscht, daß König Trent diesen Grundsatz besser beachtet hätte«, sagte Roland, und Irene lief rot an. »Doch manchmal gibt es einander widerstrebende Pflichten. Zur Kunst des Regierens gehört es auch, daß man den besten Weg durch bevorstehende Konflikte auswählt. Bisher hast du gute Arbeit geleistet, Dor; ich glaube, daß du einmal ein guter König werden wirst. Aber dann darfst du jetzt auch nicht verantwortungslos ha n deln.«
    »König Trent meinte so ziemlich dasselbe«, sagte Dor, dem dies wieder eingefallen war. »Kurz bevor er ging riet er mir, mich im Zweifelsfall an die Ehrlichkeit zu denken.«
    »Das ist gewiß richtig und wahr. Wie merkwürdig, daß er selbst nicht ehrlich verfahren ist und sich vor seiner Abreise mit den Ältesten beratschlagt hat.«
    Das machte Dor auch immer mehr Sorgen, und er bemerkte, daß Irene kurz vor dem Explodieren stand. Sie haßte es, wenn man ihren Vater kritisierte – und doch schien Roland zu Recht verä r gert zu sein. Hatte König Trent noch ein grundlegenderes Motiv für seine Reise gehabt als den Handel mit Mundania? Hatte er – unglaublicherweise – vielleicht sogar geplant, nicht wieder zurüc k zukehren?
    »Am liebsten würde ich mich ins Bett legen und mich unter einer Decke verstecken«, sagte Dor.
    »Diesen Luxus kannst du dir nicht mehr erlauben. Die Nach t mähren würden dich wahrscheinlich schon bald ausfindig m a chen.«
    »Das haben sie schon«,

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