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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verbliebene Rauchwolke verdichtete sich etwas, während sie schrumpfte. Dor und Krach stießen zu den anderen drei. Jetzt bewahrten sie nur mühsam ihr Gleichgewicht auf der schwinde n den Rauchmasse. Bald würden sie ins Meer hinabstürzen, wo die Seeschlange bereits gierig sabberte.
    »Nun tu doch endlich was!« kreischte Irene Dor an.
    Unter Druck hatte Dor bisher nur ungenügend reagiert, doch jetzt funktionierte sein Gehirn wesentlich besser. »Wir müssen mehr Rauch erzeugen«, sagte er. »Irene, hast du noch mehr bren n bare Pflanzen in deinem Beutel?«
    »Nur ein paar Fackelblumen«, erwiderte sie. »Ich habe so viele gute Samen an den eklektischen Aal verloren! Aber wo soll ich sie wachsen lassen? Die brauchen doch festen Boden.«
    »Bestreiche die Wurzeln mit magischer Salbe«, riet Dor ihr. »Laß eine Fackel in diesem Rauch hier wachsen.«
    Ihr Mund öffnete sich zu einem allerliebsten erstaunten O. »Das könnte wirklich funktionieren!« Sie holte einen Samen hervor, bestrich ihn mit der Salbe, die Dor ihr reichte, und befahl ihm zu wachsen.
    Es funktionierte tatsächlich: Die Fackel entwickelte sich und rei f te, bis sie zu flammen und zu qualmen begann. Der Wind trug den Rauch als dünnen dunkelbraunen Streifen gen Westen.
    Irene sah bestürzt zu. »Ich hätte gedacht, daß der Rauch sich mehr verteilt. Das wird ein ganz schöner Balanceakt, darauf we i terzugehen.«
    »Kommt hinzu«, warf Chet ein, »daß der Rauch, in dem die F a ckel wurzelt, rapide abnimmt. Wenn sie ins Meer fallen sollte…«
    »Wir müssen sie in ihrem eigenen Rauch Wurzeln fassen lassen«, entschied Dor. »Dann kann sie nicht hinabstürzen.«
    »Das geht nicht!« protestierte Irene. »Der Rauch wird nicht nach unten ziehen, und außerdem ist er ständig in Bewegung. Das Ding würde anfangen herumzuwirbeln.«
    »Darüber hinaus schmeckt mir das zu sehr nach einer Parad o xie«, brummte Chet. »Das ist immer höchst problematisch, wenn es um Magie geht. Aber trotzdem…«
    »Irgend etwas müssen wir jedenfalls unternehmen!« mahnte Gru n dy. »Diese Seeschlange lauert mit aufgesperrtem Maul unter der Wolke.«
    »Hast du noch einen Fackelsamen?« fragte Dor.
    »Ja, einen habe ich noch«, erwiderte Irene. »Aber ich verstehe nicht…«
    »Laß ihn auf dem Rauch der Pflanze wachsen. Dann spielen wir Froschhüpfen.«
    »Bist du sicher, daß das einen Sinn hat?«
    »Nein.«
    Sie machte sich ans Werk. Schon bald loderte die zweite Fackel, im Rauch der ersten verwurzelt, und ihr eigener Rauch stieg para l lel zum anderen in etwas größere Höhen empor. »Aber auf diesen dünnen Streifen können wir doch nicht balancieren«, wandte Chet ein.
    »Können wir doch. Man muß auf jeden einen Fuß setzen.«
    Vorsichtig machte Chet einen Versuch. Es funktionierte: Er konnte sich an beiden Säulen abstützen, um nicht hinabzustürzen, und kletterte langsam voran. Irene folgte ihm etwas wackliger, da die Zwillingssäulen von unterschiedlicher Höhe waren und auch nicht immer gleichmäßig voneinander entfernt waren.
    Von unten war ein hupendes Kichern zu hören. Irene lief rot an. »Dieses Ungeheuer starrt mir unter den Rock!« schrie sie wütend.
    »Macht nichts«, meinte Grundy. »Ist ja ein weibliches Ungehe u er.«
    »Du kannst dich darauf verlassen, daß deine Beine das erste sind, was es abbeißen wird, wenn es die Gelegenheit dazu bekommt«, fauchte Dor. Im Augenblick hatte er keinerlei Geduld mit ihrer Eitelkeit.
    Krach bestieg als nächster die Säulen. Mühelos hielt er sein Gleichgewicht; der Oger war keineswegs so unbeholfen, wie er aussah.
    »Jetzt du, Grundy«, sagte Dor. »Ich werde die erste Fackel bew e gen.«
    »Wie willst du das denn schaffen?« wollte der Golem wissen. »Du kannst doch nicht auf einer einzigen Säule balancieren!«
    »Wird schon irgendwie gehen«, versicherte Dor, obwohl er diese Komplikation noch nicht völlig durchdacht hatte. Wenn die erste Fackel bewegt wurde, gab es keinen Rauch mehr, auf dem er we i tergehen konnte.
    »Du bist so sehr damit beschäftigt, den Helden zu mimen, daß du noch als Monsterfutter enden wirst«, bemerkte Grundy. »Wo bleibt denn Xanth, wenn dir das gleiche Schicksal widerfährt wie König Trent?«
    »Das weiß ich auch nicht. Vielleicht entdeckt der Zombiemeister doch noch seinen Geschmack an der Politik.«
    »Dieser Sauertopf? Haha!«
    »Aber die Fackeln müssen nun einmal weiterbewegt werden.«
    »Ich werde sie weiterbewegen. Ich bin klein genug, um auf einer Säule balancieren

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