Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
gleichmäßig in flachen Zügen weiteratmete. Nichts. Doch instinktiv spürte er, dass er Gesellschaft hatte. Unauffällig testete er seine Bewegungsfreiheit. Offenbar war er nicht gefesselt. Er lag seitlich auf kaltem Betonboden, mehr konnte er nicht feststellen. Mit zusammengebissenen Zähnen unterdrückte er ein Stöhnen. Der Stromstoß und das Liegen auf dem harten Untergrund waren seinem Rücken nicht besonders gut bekommen. Er hörte das Rascheln einer Zeitung, die umgeblättert oder zusammengelegt wurde. Vorsichtig öffnete er die Augen einen Spalt und versuchte, seine Umgebung zu erkennen.
    »Wie fühlen Sie sich? Alles in Ordnung?«
    Damit konnte er es vergessen, weiter den Bewusstlosen zu spielen und auf eine Gelegenheit zu einem Gegenangriff zu warten. Über die Sorge in der Stimme überrascht öffnete er die Augen. Langsam setzte er sich auf und musste erneut die Zähne zusammenbeißen, als von seinem Rücken aus ein reißender Schmerz durch seinen Körper fuhr. Es gab keinen Grund, den Grauhaarigen darüber zu informieren, dass er sich keineswegs in Topform befand. Ihm war, als hätte er sich mit einer Dampfwalze angelegt und dabei den Kürzeren gezogen. Wenn er die Angelegenheit nicht möglichst schnell geregelt bekam, würde Jake ihm wegen seines Alleingangs den Hals umdrehen. Oder Dirk, je nachdem, wem er zuerst über den Weg lief. Sven hätte vermutlich am meisten Verständnis für ihn. Oder auch nicht. Entschieden schob er die Gedanken zur Seite und sah den Grauhaarigen ausdruckslos an.
    Außer einem Stuhl, auf dem der Mann gesessen und Zeitung gelesen hatte, war der Raum leer. Keine Fenster, weder Tapeten noch Farbe an der Wand. Das Ganze wirkte wie ein Rohbau. Mark ignorierte den Grauhaarigen ebenso wie die auf ihn gerichtete Neunmillimeter und stand auf. Trotz der Schmerzen hatte er keine Probleme, auf den Beinen zu bleiben. Wenigstens etwas.
    »Ich bin froh, dass Sie die Attacke mit dem Taser einigermaßen unbeschadet überstanden haben. Auch wenn Sie es vermutlich nicht glauben, lag das nicht in meiner Absicht. Mein Chef müsste bald eintreffen. Er will mit Ihnen reden, und ich hoffe, dass dann einige Missverständnisse ausgeräumt werden.« Ein nachdenkliches Stirnrunzeln. »Ich könnte mir vorstellen, dass Sie das gleiche Ziel verfolgen. Wenn Sie mich wirklich nicht bemerkt haben, werden Sie Ihrem Ruf nicht gerecht. Außerdem verstehe ich nicht, warum einer Ihrer Männer unsere Aktion lediglich beobachtet hat. Der Schwarzhaarige gehört doch zu Ihnen, oder?«
    Im Gegensatz zu dem blonden Kerl war der Grauhaarige clever und verstand seinen Job, aber ehe Mark nicht wieder die Regie übernommen hatte, würde er kein Wort sagen.
    Seufzend nickte der Grauhaarige. »Meinetwegen, ich habe schon damit gerechnet, dass Sie den großen Schweiger spielen. Ich weiß, dass Sie jünger und besser trainiert sind als ich. Auch wenn es mir keinen Spaß machen würde, werde ich sofort schießen, wenn Sie irgendwelche Tricks versuchen. Vielleicht tröstet Sie der Gedanke, dass ich nicht vorhabe, Sie zu töten, aber eine Kugel ins Knie dürfte Ihnen auch nicht gefallen. Öffnen Sie die Tür, dann den Flur rechts entlang.«
    Der Grauhaarige hielt exakt so viel Abstand, dass jeder direkte Angriff Selbstmord wäre. Aber es würde eine andere Gelegenheit kommen. Sein Eindruck war richtig gewesen: Das Gebäude war ein Rohbau. Anscheinend befanden sie sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses inmitten eines Neubaugebietes, so viel konnte er bei einem Blick aus dem Flurfenster in der beginnenden Dämmerung erkennen. Am Ende des Flurs schien eine Art Treppenhaus zu sein.
    »Stehen bleiben. Hier rein. Und nochmals: Keine Tricks, Captain.«
    Ohne ihn einer Antwort zu würdigen öffnete Mark die Tür und blieb unmittelbar hinter der Schwelle stehen. Zwei Fenster, die mit Planen abgedeckt waren, mehrere Klappstühle und ein Tapeziertisch, der als provisorischer Schreibtisch genutzt wurde.
    Dort saß der Blonde mit einem Notebook vor sich, in dem Marks USB-Stick steckte, den er üblicherweise am Schlüsselbund trug und der lediglich ein paar private Daten enthielt. Direkt daneben lagen sein Handy und seine Sig Sauer.
    Verächtlich sah der Mann ihn an. »Keine besonders beeindruckende Vorstellung, Rawlins. Ich dachte, SEALs hätten mehr drauf. Wie ist das Passwort für den Zugriff auf den Stick? Sag es mir lieber, ehe ich ungemütlich werde.«
    Mark registrierte ein scharfes Luftholen hinter sich, und das Bild nahm

Weitere Kostenlose Bücher