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Zerbrochene Traeume

Zerbrochene Traeume

Titel: Zerbrochene Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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angefangen und gesagt: „Wenigstens deinen Humor hast du
noch!“
    Ich hatte alles so satt! Ich
wollte diesem Leben als abgestempelte, brave Außenseiterin endlich entfliehen!
    Plötzlich klingelte es. War es
Donna? Sie war zu früh! Ich ging hinaus, und tatsächlich wartete Donna dort in
ihrem Wagen: „Was machst du schon hier, ich bin noch nicht fertig!“
    „Na, klar! Ich habe deine Kleidung
eingekauft. Ich bin auch noch nicht fertig! Ich dachte, wir fahren jetzt zu mir
und machen uns bereit. Oder würde es nicht merkwürdig aussehen, wenn wir uns
vor deiner Mutter so herrichten?“
    Schnell verabschiedete ich mich
von meiner Mutter und stieg zu Donna ins Auto, als sie los fuhr. Ihr Lächeln ließ
sie wie immer strahlen.
    „Wovon hast du die Kleidung
gekauft?“
    „Wird von Jörg gestiftet.“
    „Das ist voll lieb von ihm! Er ist
süß, nicht? Bist du denn nicht in ihn verliebt?“
    „Ist schon lange her.“
    Schließlich kam ich auf das Thema
zu sprechen, was mich so beschäftigte: „Du, Donna?“
    „Hm?“
    „Es gibt da ein Problem. Ich bin
noch Jungfrau.“
    Erschrocken sah sie mich von der
Seite an: „Was? Wieso hast du das Jörg nicht gesagt?“
    „Wieso sollte ich denn, das ist
doch voll peinlich!“
    „Du musst es ihm sagen!“
    „Kommt gar nicht infrage!“
    Niemals würde ich das tun! Das
ging ihn doch gar nichts an!
     
    Überrascht betrachtete ich mich im
Spiegel. „Du hättest Maskenbildnerin werden sollen, Donna!“
    In den aufreizenden Klamotten und
mit der Portion Schminke erkannte ich mich selbst nicht wieder. Ich musste
lachen: „Mann, sehe ich sexy aus!“
    „Ja, wirklich! Du wirst gut
verdienen! Du siehst aus, wie Anfang zwanzig!“
     
    Wir standen nun schon eine ganze
Weile am Hintereingang unserer Stammdisco und warteten wieder einmal auf Jörg.
Mein Herz flimmerte vor Vorfreude. Ich konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu
sehen. Außer uns schien sich niemand hier hinten aufzuhalten. Es war dunkel.
Leichte Nebelschwaden ließen den Ort gespenstisch wirken. Ich fühlte mich
unbehaglich, und mein Körper fröstelte leicht in der abgekühlten
Nachttemperatur.
    Endlich kam Jörg, wie immer mit
der Lederjacke, dem Zopf und dem breiten, siegessicheren Grinsen auf den
Lippen.
    „Wow, Jennifer, baby! Du siehst
hinreißend aus! Da verliebe ich mich ja gleich noch mehr in dich!“
    Das, was er sagte, machte mich
glücklich! Plötzlich meinte Donna: „Jörg? Sie hat dir etwas verschwiegen!“
    Sie würde doch nicht etwa …
    „Sie ist noch Jungfrau!“
    Ich war so schockiert, dass ich
keinen Ton heraus brachte. Jörg hingegen wurde zornig und sein Grinsen
verwandelte sich mit einem Mal in einen wütenden Ausdruck. Er fing an, zu
schreien: „Was, soll das ein Scherz sein? Jennifer, wieso hast du mir das nicht
gesagt, du bist doch wahnsinnig! Und was sollen wir nun tun, wie stellst du dir
das vor? Glaubst du, ein Kunde will mit einer Jungfrau schlafen? Wir verkaufen
nur Profis!“
    Den Tränen nahe und voller
Verwirrung sah ich auf seine Hände, die seine Hose aufknöpften.
    „Komm her!“
    Er zog mich an sich, begrapschte
mich und zog mir unter wildem Betatschen den Slip hinunter.
    „Nein! Voller Angst schrie ich um
Hilfe, doch Donna stand nur daneben und sah zu, als ob sie das schon tausende
Male erlebt hätte.
    Plötzlich spürte ich Jörg hart in
mich eindringen, und der Schmerz brachte mich zum Schreien. Jede seiner
Bewegungen tat höllisch weh. Es war ein grauenvolles Gefühl, als ob mich jemand
bei lebendigem Leib aufschlitzen würde. Endlich ließ er von mir ab und stieß
mich grob weg: „Donna, sorg dafür, dass sie sich wieder anzieht und dass sie
keine Dummheiten macht! Ich will, dass ihr in spätestens zehn Minuten verdienen
geht! Ich werde es überprüfen!“
    Donna nickte, als Jörg mit
schnellen Schritten verschwand. Langsam sank ich unter meinen Tränen und
Schmerzen auf den kalten Asphalt, wo ich schluchzend liegen blieb. Noch nie in
meinem Leben hatte ich mich so elend gefühlt, so schmutzig, hilflos und
verloren. So gedemütigt.
    Donna kam zu mir und hob mich auf.
„Komm jetzt, wir müssen gehen.“
    „Lass mich in Ruhe! Ich will
alleine sein!“
    Ich wollte, dass sie ging. Ich
wollte nur noch nach Hause, und zur Polizei.
    Plötzlich hörte ich Schritte und
spürte auf einmal einen festen Stich in meinem rechten Arm. Kurz darauf wurde
mir schwindelig, und alles um mich herum verschwamm langsam, bis ich nichts
mehr sah oder hörte, fühlte, oder spürte. Mir

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