Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
Gesang von Neuem. Er musste dieses Vostokenkind haben.
----
Das Beben drang vor bis in die Dimension der Seraflyn und ergriff von ihrer Königin Phynissia Besitz, Hüterin aller Magie. Aus ihrem Schlaf gerissen blickten ihre goldenen Augen ins Leere. Ihr Haar einen Ton heller als die Augen glänzte in der Dunkelheit. Die weiße Haut hob sich von der Nacht, als wäre sie nie Teil von ihr gewesen und noch nie von Dunkelheit berührt worden. Das Beben war stark, kam aber nicht aus ihrer Welt. Es kam aus jener Dimension, von der sie ihr Volk vor hunderten von Jahren getrennt hatte.
Phynissia wusste was passiert war. Das gleiche Beben hatte sie vor langer Zeit schon einmal vernommen. Es waren so viele Jahre vergangen, dass es in Vergessenheit geraten sein sollte , und doch verging selten ein Tag oder eine Nacht, an der sie nicht daran dachte. Terror und Angst verzerrten ihr schönes Gesicht zu einer Fratze. Trotz all ihrer Warnungen und Verbote hatte sich das Sonnenkind mit der Saat der Dunkelheit vereinigt. Phynissia rief nach den Wachen. Sie musste sie finden und die Brut, die aus dieser Verbindung entstanden war vernichten, sonst würde es in seinem Hunger diese und alle anderen Welten verschlingen.
----
In der Dimension der Magie gänzlich getrennt von den Landen lagen sich zwei Seraflyn in den Armen. Nicht weit von einem kleinen See, am Moos bewachsenen Ufer. Zwei Wesen, die nicht unterschiedlicher sein konnten. Wie Tag und Nacht. Die eine mit goldenem Haar und goldenen Augen. Einer Haut wie Elfenbein. Sie strahlte in der Neumondnacht wie eine Sonne. Der andere pechschwarzes Haar und Augen, die einem die Seele raubten. Die dunkle Haut saugte alles Licht, das sie ausstrahlte in sich auf und schloss sie in sich ein, auf dass die Welt in ihren Urzustand der Dunkelheit zurückkehre.
Hellina sah Hados liebevoll an. Sie wusste, dass der Königin, das , was sie getan hatten, nicht gefallen würde. Doch Phynissia hatte nur Angst, dass aus ihrer Verbindung ein Kind entstehen würde, das mächtiger war als sie und ihre eiserne Regentschaft beenden würde. Aus diesem Grund waren nur von ihr abgesegnete Vereinigungen erlaubt.
Aber konnte etwas, das aus Liebe geboren worden ist, schlecht sein? Und Hellina liebte Hados, so wie er sie liebte.
„Wo ist es hin?“, fragte Hados, „wo ist das Kind unserer Liebe?“
„Ich habe es fortgeschickt. Weit weg, wo ihre Macht nicht hinreicht. Es wird wachsen, gedeihen und mächtig werden. Es wird die Welt verändern, das Kind unserer Liebe!“, hauchte sie zart in sein Ohr.
Als die Wachen sie fanden, lagen sich die beiden immer noch in den Armen und mussten mit Gewalt voneinander losgerissen werden. Hados wurde in den Kerker gebracht und in Ketten gelegt, Hellina der Königin vorgeführt. Ruhig sah Phynissia Hellina an.
„Weißt du was du getan hast?“
„Wir haben nicht Schlechtes getan! Du hast nur Angst, dass du abgesetzt wirst, dass ...“, die zarte Hand der Königin traf Hellina hart ins Gesicht.
„Wo ist es? Wo hast du es hingeschickt?“ Hellina schwieg.
„Du weißt ja nicht, was du in deinem kindischen Egoismus angerichtet hast Tochter! Wachen, bringt sie in ihr Zimmer! Sie steht unter Arrest.“ Phynissia drehte Hellina den Rücken zu. Sie brauchte jetzt alle Kraft, sie musste das Kind finden, bevor es zu spät war. Bevor es nicht mehr aufzuhalten war!
----
Serena Körper bäumte sich auf, als die Energie sie traf und in ihren Körper eindrang. Ihre Augen öffnete sich und sie kam vom Schock kurz zu sich. Über sich sah sie den Senjyouprinzen, dem trotz der kühlen Nacht der Schweiß über den Körper lief. Serenas Körper fühlte sich seltsam an. Der Prinz stöhnte laut auf und etwas warmes ergoss sich in ihren Körper. Dann sackte Malhim auf ihr zusammen und atmete regelmäßig. Serenas Kopf wurde etwas klarer, als sie wieder das Lied vernahm.
Ihr Körper bewegte sich von alleine. Sie schob den schlafenden Senjyou von sich und ging wie in Trance in den See. Ein Wasserfall erschien. Serena ging hindurch. Dann verschwand der Wasserfall und zurückblieb nur ein kristallklarer See mit einer jungfräulichen Oberfläche und einem nackten schlafenden Prinz am Ufer.
----
Malhim erwachte. Es war dunkel und kalt. Er war nass und nackt. War es doch kein Traum gewesen? Hatte er seinen Körper mit Serena, einer Vostokin vereint? Am Ufer fand er nur ihre Kleider, unachtsam zurückgelassen. Keine Serena. Er ging zu seinen, zog sich an, nahm Serenas und machte
Weitere Kostenlose Bücher