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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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kann von Airen als hässlich empfunden werden. Was Vostoken als hässlich bezeichnen, kann für Airen schön sein. Wenn etwas dem Schönheitsideal der Vostoken oder Senjyou nicht entspricht, heißt das nicht, dass es auch nicht dem Schönheitsideal der Airen entspricht.“ Dann schaute Haril etwas zur Seite und sagte mit einer leichten Röte auf den Wangen: „Schönheitsideale werden überschätzt. Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Eine Blume ist nur schön, weil die Person, die sie betrachtet, sie als schön empfindet. Ich glaube nicht, dass sich einer aus unserer Reisegruppe sich voller Abscheu je von dir abgewandt hat. Miss Molly vergöttert dich und Miss Serena lässt dich nur selten aus den Augen.“
    Dann tat er etwas, was er sonst nie tat. Haril legte seine Hand auf Airas Kopf und streichelte ihn unbeholfen. Aira sah ihn an, griff ohne ein Wort zu der Spitze seines Ohrs mit der einen Hand und mit der anderen Hand nach der ihres Ohres und zog an seinem. Das kam so unerwartet, dass Haril ein seltsames Quietschgeräusch von sich gab und Aira lachte laut auf.
    Es klang hell und klar, wie das Lachen eines Kindes und da verstand Haril. Denn nichts anderes war Aira. Ein Kind, das zu schnell erwachsen werden musste. Haril nahm sich vor, von nun an seinen Unterricht mit kleinen Spielen und Belohnungen zu gestalten, wie man es eben bei Kindern machte. Sie würde auf diese Weise bestimmt besser werden. Er lächelte sie warm an und streichelte ihr etwas sicherer über den Kopf.
    Malhim stand weit genug weg, um die beiden nicht zu stören, aber nahe genug, um Haril Worte zu hören. Er lächelte leicht. Er wusste, dass sein Vater nicht ohne Grund Haril als Lehrer für Aira ausgesucht hatte. Nicht weil sein Airisch akzentfrei war, sondern weil er wollte, dass Haril etwas von dem kleinen Airenmädchen lernte.
    Malhim und sein Vater wussten das Haril ein loyaler Königshausanhänger war und ein treuer Freund. Aber er hatte ein großes Laster. Eines , das den Senjyou häufig zu Recht vorgeworfen wurde: Hochmut. Haril schaute wie so viele Senjyou auf die anderen Völker herab. Eine solche Weltansicht machte eine diplomatische Beziehung unmöglich. Der König hoffte wohl, dass durch den Umgang mit Aira, Haril Verständnis und Zuneigung für das Volk der Airen entwickeln könne. Malhim hoffte vor allem auch, dass freundschaftliche Gefühle zu Aira in Harils Herzen erblühen und sich um seinen Hochmut ranken würden, bis sie erstickte.
    Die wichtigste Eigenschaft eines guten Beraters war die Fähigkeit, die Sachlagen aus allen Perspektiven betrachten zu können. Er durfte nicht von falschem Stolz oder Hochmut geblendet werden. Und genau diese Position sollte Haril einst einnehmen. Die Rolle des königlichen Beraters, seines Berater s.
    Malhim dachte über den Wahrheitsgehalt von Harils Worten nach und seine Hand fuhr unbewusst zu seinen eigenen spitzen Ohren. Er blickte gedankenversunken erst zu Serena und dann zu seinem Gesicht, das sich im Wasser spiegelte. Ob er in ihren Augen unansehnlich war? Sie schaute ihn nur selten an, während er Schwierigkeiten hatte seinen Blick von ihr abzuwenden. Er blickte wieder zu ihr.
    „Serena. Die Tochter der Verräter Alara und Laron ...“
     
    ----
     
    „Meister Morphis“, er hörte den Ruf ihrer Stimme in seinen Kopf, nahm sich jedoch Zeit zur Wasserschale zu gehen. Dort angelangt, blickte er ins Wasser und sah anstelle seines Gesichtes Alaras.
    „Ich habe die Quelle des Bebens ausgemacht.“
    „Wo ist sie und mit wem hängt sie zusammen?“
    „Sie befindet sich kurz vor dem verbotenen Teil des Senjyouwaldes. Es ist eine Gruppe aus zehn Personen. Sechs Senjyou, eine Airin und drei Vostoken. Sie haben ihr Lager gerade aufgeschlagen.“
    „Zehn Personen schaffen es ein solches Beben zu erzeugen? Wer genau ist es?“
    „Das Airenmädchen mit dem Amulett. Die Senjyou kenne ich nicht. Sie scheinen sehr jung und noch unerfahren zu sein. Einer ist wie ein Magier gekleidet, die anderen sind vielleicht Adelige. Ein Vostoke hat die Aura eines Diebes, das andere Vostokenmädchen scheint noch rein und unschuldige zu sein.“
    „Was ist mit dem dritten Vostoken?“ Nach einem kurzen Schweigen, antwortete Alara: „Es ist Serena, meine Tochter.“
    „Hat dein Balg also doch teil an dem Beben. Überrascht mich nicht all zu sehr.“
    „Was befehlt Ihr, Meister?“
    „Wir müssen handeln, bevor sie den verbotenen Wald betreten. Keiner kann vorhersehen, was dort passieren wird und ob

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