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Zero Gravity

Zero Gravity

Titel: Zero Gravity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schuhmacher
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seine Füße küssen.«
    Kit rieb ihr Genick, das immer noch kribbelte; zum Glück hatte der Aufenthaltsraum keine Synthetikglasfenster, denn sie wusste nicht, ob ihr ohnehin schon gereizter Magen den Anblick des zähen Schleims ertragen hätte, der sich im Interim um ein Raumschiff legte.
    »Wer ist Struk, und was ist an seinen Füßen so großartig?«
    »Anfang des Jahres gab es einen Helikopter-Crash. Struk ist der Arzt, der mich danach wieder zusammengeflickt hat. Ich sollte ihm wenigstens für den angenehmsten Langstreckensprung meines Lebens dankbar sein.« Kits Blick richtete sich auf die Narben in Corrigans Gesicht, während dieser die unbenutzte Kotztüte wieder in die Gürteltasche zurückstopfte. Wie hypnotisiert starrte sie die roten und weißen Linien an, die das rechte Auge des Chiefs umgaben. Sie hatte Corrigan so nett gefunden, und nun das…
    In seinem Schädel kann doch nicht nur Plastik sein. Damit hätte er zwar immer noch mehr im Kopf als die meisten anderen Kerle, aber…
    Die trockene Luft der Marquesa ließ sie blinzeln.
    Lieber Gehörnter, lass die Alte gelogen haben. Ich hasse Bots, und ich hasse Botfressen, dachte sie, dann aber bleckte sie die kleinen weißen Zähne in einem freundlichen Grinsen, um die schwarzen Gewitterwolken aus ihren Gedanken zu vertreiben.
    »Und seitdem bist du beschwerdefrei? Mann, was immer der Arzt mit dir angestellt hat - das will ich auch! Wo steht der nächste Helikopter, Chief?«
    Auf eine Entgegnung wartete Kit jedoch vergebens, denn genau in diesem Augenblick wurde sie von einem Nashorn angefallen. Kit quiekte und wich zur Seite aus, soweit die Gurte es erlaubten, bevor der Rhino-Beta mit ihr kollidieren konnte, aber er stürzte sich bloß auf den Mann neben ihr und umschlang ihn grob mit dicken grauen Armen.
    »Chef! Chefchen! Ich wusste es! Du bist es wirklich! Ich habe gedacht - ich dachte - was ist mit deinen Augen passiert?«
    »Komm auf der Stelle wieder her«, schrie Spinova, was den Rhinomann nicht im Mindesten beeindruckte. Er fuhr damit fort, Corrigan zusammenzupressen.
    »Chefchen, du musst mir helfen! Ich habe solche Probleme wegen, du weißt schon, Zamblian. Die vielen Toten und so! Starlook sagte etwas von mehr als 30 000 Leuten! 30 000! Ich kann nicht mehr einschlafen!« »Jugga…«, keuchte Corrigan, der vergeblich versuchte, sich aus der eisernen Umklammerung zu befreien. »Jugga!«, brüllte auch Lieutenant Spinova, die nun aufsprang und zu ihrem Justifier stürzte, um an seinem kräftigen Arm zu zerren, und da beschloss Kit, dass es auch für sie höchste Zeit war einzugreifen, bevor der Rhinomann ideelle Werte vernichtete.
    »Lass ihn schon los, du fetter Esel«, rief sie und wollte aufspringen, aber da sie noch angegurtet war, fiel sie einfach zurück in die Kissen. Fluchend tastete sie nach den Schnallen, um sich zu befreien.
    »Die Kerben«, grunzte der grauhäutige Beta. »Chef, wohin soll ich denn mehr als 30000 Kerben machen? Die passen nicht auf meine Helluvex! Ich hab’s schon ausprobiert! Der Lieutenant will nicht…«
    »Lass - los - Jugga. Du - du - brichst mir die Rippen!«

    »‘tschuldigung, Chefchen!« Jugga grunzte und ließ Corrigan vorsichtig los, gerade als sich Kit befreit hatte und sich vor dem Riesen aufbaute, die Arme in die Seiten gestemmt.
    »Sag mal, hast du sie noch alle?«, schnaubte sie, während Lieutenant Spinova noch immer an Jugga zerrte. Der bewegte sich keinen Millimeter.
    »Zurück auf deinen verdammten Platz, Junge! Du hast erst dann aufzustehen, wenn ich es dir sage, verstanden?«
    »Mann«, brummte Jugga enttäuscht, aber Spinova kannte keine Gnade. Sie boxte ihn ins breite Kreuz. »Auf deinen Platz! Sofort!«
    »Scheiße, Jugga. Du hast mir wehgetan.« Der graue Riese mochte die beiden Frauen ignorieren, aber unter Corrigans strafendem Blick schien er zusammenzuschrumpfen; seine tiefliegenden Augen blinzelten traurig. »Tut…
    tut mir leid, Chefchen.«
    »Der Transit dauert eine ganze Woche, Jugga. Wir werden noch genügend Gelegenheit haben, uns über deine Kerben zu unterhalten«, versetzte Corrigan beschwichtigend und rieb die schmerzenden Arme; Spinova boxte den Nashornmann noch einmal, und diesmal reagierte er auf sie. Mit gesenktem Kopf trottete er zu seinem Platz zurück und ließ sich krachend auf die Sitzbank fallen.
    Seine Vorgesetzte sah ihm kopfschüttelnd hinterher und wandte sich dann an Corrigan.
    »Wir müssen uns unterhalten, Chief. Sie haben doch genügend Erfahrung mit diesem

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