Zero Option: Thriller
Tages.«
Kasakov packte Eltsina an der Bluse. Wenn er gewollt hätte, hätte er die zierliche Frau mit einer Hand in die Luft heben können, aber er zog sie nur an sich.
»Abgestürzt?«
Sie schluckte. »Oder abgeschossen.«
Kasakov ließ sie los und stieß einen Verzweiflungsschrei aus, die mächtigen Hände zu Fäusten geballt, während die Sehnen an seinem Hals die Haut zu sprengen drohten. »Das glaube ich einfach nicht« , presste er hervor.
Eltsina zog sich Bluse und Jackett wieder zurecht. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
Er versetzte Eltsina einen Stoß gegen die Schulter. Sie verzog das Gesicht und taumelte rückwärts. »Als Erstes sagst du mir mal, wie es sein kann, dass wir Ware im Wert von hundertvierzig Millionen Dollar, ein Frachtflugzeug im Wert von sechzig Millionen Dollar und dazu noch meine erfahrenste Besatzung verloren haben.« Er versetzte ihr einen zweiten Schlag, noch kräftiger als der erste. Sie geriet erneut ins Stolpern und konnte nur mit knapper Not einen Sturz verhindern. »Und wenn du damit fertig bist, dann kannst du mir erzählen, wie ich den Nordkoreanern klarmachen soll, dass sie die ersten beiden Kampfflugzeuge nicht wie versprochen erhalten werden.«
»Ich …«
Kasakov blickte zurück zur Villa. Die Wachleute beobachteten sie zwar, waren aber klug genug, sich nicht einzumischen. Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, dachte nach. »Irgendetwas stimmt hier nicht. Das ist der dritte schwere Rückschlag innerhalb einer Woche. Zuerst kontrolliert dieser UN-Inspektor in Äthiopien rein zufällig unsere Lastwagen mit den Flugabwehrraketen. Und seit gestern werden unsere Repräsentanten in Syrien vermisst.«
»Man hat sie in einem Straßengraben außerhalb von Damaskus gefunden«, meldete Eltsina sich zu Wort. »Alle tot, mit aufgeschlitzter Kehle.«
Er schien Eltsina mit seinem wütenden Blick zu durchbohren. »Einmal ist Zufall, zweimal ist Pech, aber dreimal ist ein Angriff. Also wer, verfluchte Scheiße noch mal, tut uns das an? «
Eltsina schüttelte den Kopf.
»Wage es nicht«, zischte Kasakov. »Wage es nicht, mir zu sagen, dass du nichts darüber weißt. Ich bezahle dir ein Vermögen dafür, dass du alles weißt.«
»Ich habe noch keine Beweise«, fing sie an. »Die UNO hat zwar die Waffen in Äthiopien beschlagnahmt, aber sie würden niemals unsere Leute umbringen oder ein Flugzeug abschießen. Aber derjenige, der auch der UNO den Tipp mit unserem Konvoi gegeben hat, dem wäre das durchaus zuzutrauen.«
»Wer?«, sagte Kasakov ungeduldig.
»Außer Baraa Ariff fällt mir niemand ein, der genügend Informationen besitzt, um uns solchen Schaden zuzufügen.«
»Das ist doch absolut lächerlich. Ariff ist ein wehleidiges, jämmerliches ägyptisches Schwein. Er würde es niemals wagen, mich anzugreifen. Sogar du hast mehr Eier in der Hose als er.« Kasakov knöpfte seinen Smoking auf, um sich etwas Luft zu verschaffen. »Und außerdem … welchen Grund sollte er haben?«
»Vielleicht hat er ja erfahren, dass du ihn umbringen lassen willst?«
»Aber wie?«
»Er hat seine Augen und Ohren überall, Vladimir, genau wie wir. Wir haben die Meldung gestreut, dass wir für eine große Sache ein Killerteam suchen. Womöglich ist er dahintergekommen, wie der Auftrag lautet.«
Kasakov schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Es sei denn, du hast dich ausdrücklich an dreckige Araber gewandt.«
»Natürlich nicht«, versicherte sie ihm. »Ich habe ein paar allgemein anerkannte Makler und meine Kontaktleute beim SVR und beim FSB angesprochen.«
»Dann dürfte er eigentlich keine Ahnung haben, welches Schicksal ihn erwartet, es sei denn, einer deiner Ansprechpartner hat auch Kontakte zu Ariff.«
Eltsina meinte: »Ich habe gehört, dass Ariffs Geschäftspartner, Gabir Yamout, vor einer Woche in Minsk war und bei einem Blutbad in einem Hotel beinahe getötet worden wäre.«
Kasakov runzelte die Stirn. »Und was hat das alles mit dieser Sache hier zu tun?«
»Vielleicht nimmt Ariff irrtümlich an, dass du hinter dem Attentat auf Yamout steckst. Burliuks Leute haben doch diesen Attentäter zur Strecke gebracht, du erinnerst dich. Das war auch in Minsk und ungefähr zur gleichen Zeit. Vielleicht haben Ariffs Leute die Männer gesehen und daraus die falschen Schlüsse gezogen.«
»Julia, manchmal kannst du wirklich gleichzeitig genial und dämlich sein.«
»Wie bitte?«
»Wenn Yamout zur gleichen Zeit wie dieser Attentäter in Minsk war, dann besteht
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