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Zero Option: Thriller

Zero Option: Thriller

Titel: Zero Option: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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gilt für den Yamout-Auftrag. Sie konnten nicht damit rechnen, dass der Mossad seine Finger im Spiel hat.«
    »Ich weiß diese Geste zu schätzen.«
    »Das ist eine clevere Art, sich zu bedanken, ohne tatsächlich Danke sagen zu müssen.«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht.«
    In der anschließenden Pause konnte Victor Procters Lächeln nachgerade spüren. »Also dann, mein Freund. Wir sind am Ende unseres Wegs angelangt. Sie wollten die Kasakov-Sache wirklich durchziehen, wie vereinbart, und ich bin ein Mann, der sein Wort hält. Sie sind mir nicht mehr länger verpflichtet. Sie sind ein freier Mann. Genießen Sie den Ruhestand. Sie brauchen einfach nur zuzugreifen.«
    Victor überhörte diese Bemerkung, zumindest vorerst. »Eine Frage hätte ich noch: Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden, um Kasakov und Ariff das Handwerk zu legen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Warum diese konspirative Heimlichtuerei, warum mit mir als Handlanger, anstatt mit einem CIA-Team? Kasakov und Ariff haben doch in Washington garantiert nicht viele Freunde.«
    »Das ist richtig«, pflichtete Procter ihm bei. »Aber Kasakov ist schon seit ewigen Zeiten das Schoßhündchen des Kremls. Er hat dem russischen Staat mit seinen Waffengeschäften viele Milliarden eingebracht. Falls es auch nur den leisesten Hinweis auf eine Beteiligung der CIA an seinem Tod gegeben hätte, dann wäre die Hölle los gewesen. Hätte mich das irgendwie gekratzt? Nein, Sir. Nur ist man auf dem Capitol Hill diesbezüglich ganz anderer Meinung. Aber mit Ariff in der Rolle des Hauptverdächtigen sieht die Sache gleich ganz anders aus.«
    »So weit die eine Hälfte der Geschichte.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Es wäre doch bestimmt besser gewesen, Ariff einfach entführen zu lassen. Sie wussten ja, wo er wohnt. Dann hätte man ihm einerseits die Schuld an Kasakovs Tod in die Schuhe schieben können, aber gleichzeitig hätten Sie ihn aufgrund diverser Kriegsverbrechen vor den Internationalen Gerichtshof bringen können. Das wäre doch ein riesiger PR-Erfolg gewesen.« Victor unterbrach sich kurz. »Es sei denn, Sie wollten unter allen Umständen vermeiden, dass Ariff von den Anklagevertretern in Den Haag in die Mangel genommen wird. Was hat er gegen Sie in der Hand gehabt?«
    Nach kurzem Schweigen sagte Procter: »Ich habe früher einmal mit Ariff zusammengearbeitet, vor langer Zeit. Es ist ja kein Geheimnis, dass die CIA in den Achtzigerjahren die afghanischen Mudschaheddin mit Stinger-Raketen versorgt hat, um damit Sowjethubschrauber vom Himmel zu holen. Ariff hat schon damals mit Eselkarawanen Maschinengewehre von Pakistan nach Afghanistan gebracht. Und dann hat er in meinem Auftrag eben auch die Stingers geschmuggelt.«
    »Warum sollte das heute überhaupt noch jemanden interessieren?«
    »Weil Ariff schon lange, bevor er die Feinde Amerikas im Irak und in Afghanistan mit Schusswaffen und Sprengkörpern versorgt hat, ein allseits bekannter Schweinehund war. Damals hat er mit der PLO, dem Schwarzen September, der Hisbollah und jeder anderen terroristischen Vereinigung zwischen Tripolis und Teheran Geschäfte gemacht. Der Sprengstoff, mit dem 1983 der Anschlag auf den Stützpunkt der Internationalen Streitkräfte im Libanon verübt wurde, den hat Ariff geliefert. Das alles habe ich gewusst, und trotzdem habe ich ihn für mich arbeiten lassen, ohne Genehmigung der CIA. Unsere Welt ist die Welt nach dem Elften September, mein Freund, und wenn Ariff in Den Haag meinen Namen erwähnt hätte, hätte mir das einen Haufen Schwierigkeiten eingebrockt. Darum, ja, ich habe auch meinen ganz persönlichen Vorteil aus dem Ganzen gezogen. Zufrieden?«
    »Überraschenderweise, ja.«
    »Jetzt haben Sie also Ihre Antworten bekommen und Ihre Freiheit dazu«, sagte Procter. »Ist das der Punkt, an dem sich unsere Wege trennen?«
    Victor hatte im Verlauf der vergangenen Tage kaum an etwas anderes gedacht. Procter hatte ihm Informationen vorenthalten, und daraus hatten sich für ihn viele zusätzliche Gefahren und Risiken ergeben. Andererseits hatte er seine Identität preisgegeben, zum Beweis dafür, dass Victor ihm vertrauen konnte. Das bedeutete eine Menge.
    Er sagte: »Mein Bedürfnis nach einer endgültigen Trennung hat sich spürbar abgeschwächt.«
    »Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen würden. Aber gerechnet habe ich nicht damit.«
    »Sobald meine Handlungen vorhersehbar sind, ist mein Leben Vergangenheit.«
    »Soll das heißen, dass Sie mir jetzt

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