Zero Unit
verdammt noch mal zu sagen, wie sehr er sie liebte und dass er das alles nur um ihretwillen tat, verflucht! Damit sie in Zukunft glücklich werden konnte.
»Ich werde fahren«, sagte sie, als sie beim Auto angekommen waren.
Er wollte ihr die Schlüssel geben. Doch sobald sich ihre Finger berührten, konnte er sich nicht mehr beherrschen. Packte sie an der Hand und zog sie an sich.
»Bitte, Alex, ich kann das nicht«, sagte sie tief bewegt.
Er nahm sie trotzdem liebevoll in den Arm. Ein dicker Knoten saß in seiner Brust. »Ich will nur, dass du weißt –«
»Dir ist schon klar, dass wir mitten auf einem Parkplatz voller fremder Menschen stehen, ja?« Nicht weit von ihnen plärrte ein Polizeifunkgerät. Ein paar Uniformierte liefen an ihnen vorbei und starrten sie an.
»Das ist mir vollkommen egal.« Er vergrub das Gesicht in ihrem wohl duftenden roten Haar. Sie roch nach süßen Träumen und Märchen. Frisch. Blumig. Verführerisch.
Unerreichbar.
Er barg die Lippen an ihrer Schläfe, hielt sich jedoch zurück und küsste sie nicht an dieser so empfindsamen Stelle, obwohl er es gern getan hätte. »Du musst das doch einsehen. Es ist besser so.«
»Ich weiß, dass du das denkst.« Er sah, wie sich ihre grünen Augen mit Tränen füllten. »Aber als du mich geliebt hast, hat dein Körper etwas ganz anderes gesagt.«
Wieder rauschte eine Sirene vorbei. »Ich hätte das niemals tun dürfen. Es war falsch, dich im Glauben zu lassen, wir beide hätten eine Zukunft, obwohl ich verdammt genau wusste, dass es nicht so ist.« Er umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und hatte das Gefühl, ihm würde das Herz herausgerissen. »Ich kann dir nicht das Leben geben, das du verdient hast.«
Eine Träne glitt über ihre Wimpern. »Ist das nicht meine Entscheidung?«, fragte sie nachdrücklich. Und brach ihm damit endgültig das Herz.
»Bei Gott, ich wünschte, es wäre anders«, sagte er todtraurig.
»Aber das kann es sein«, sagte Rebel. »Du wirst wieder gesund werden. Und es gibt viele Möglichkeiten, Kinder in die Welt zu setzen. Es muss nicht so enden.«
»Selbst wenn –« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Das war alles ein Fehler. Nichts hat sich geändert.«
Die traurigen grünen Augen hielten ihn einen endlos scheinenden, herzzerreißenden Moment lang gefangen.
»Du irrst dich, Alex«, widersprach sie leise. » Alles hat sich verändert.«
Dann küsste sie ihn. Mit Leib und Seele, bis er gequält und sehnsüchtig zugleich aufstöhnte. Denn alles in ihm verlangte nach ihr.
Und, Gott steh ihm bei, dann erwiderte er den Kuss.
Sarah riss die Augen auf und hob den Kopf vom Schreibtisch, zuckte aber sofort zusammen, weil ihr Nacken schmerzte. Dann versuchte sie, die Uhrzeit auf der großen Bürouhr an der Wand abzulesen.
Ver dammt ! Sie hatte doch nur zwanzig Minuten schlafen wollen. Jetzt waren beinahe vier Stunden vergangen. Mist, Mist, Mist.
Wacklig kam sie auf die Beine, schüttelte einen eingeschlafenen Fuß aus und humpelte zur Kaffeemaschine. Die schwarze Brühe, die sich am Boden abgesetzt hatte, würde sich bestimmt durch ihre Tasse fressen, wenn sie nicht schnell genug trank, aber das war genau, was sie jetzt brauchte. Herrje, sie wurde langsam zu alt, um die Nacht durchzuarbeiten.
Verschlafen versuchte sie sich zu erinnern, was sie heute als Erstes hatte erledigen wollen.
Ach ja. Wade Montana anrufen.
Nicht wegen einer Verabredung. Diese kindische Schwärmerei hatte sich erledigt. Ein kurzer Anfall geistiger Umnachtung, weil der Mann wie ein GQ -Model aussah. Okay, dass er unglaublich gut küssen konnte, hatte wohl auch eine Rolle gespielt. Aber der Kerl schleppte wirklich enorm viel emotionalen Ballast mit sich herum, und ihr Leben vertrug definitiv niemanden, der noch größere Probleme hatte als sie selbst.
Zu schade. Wenn er wollte, konnte er nämlich wirklich bezaubernd sein.
Sie stürzte den Kaffee hinunter und wartete, bis die Wirkung einsetzte. Dann wählte sie Montanas Nummer. Er nahm erst nach einer ganzen Weile ab.
»Hallo?« Er klang müde. Na so was! Hatte er etwa auch gerade ein Nickerchen gemacht?
»Hallo. Hier ist Sarah. Tut mir leid, ich war beschäftigt und habe deine Anrufe verpasst.«
»Ach. Kein Problem.« Es raschelte in der Leitung, und im Hintergrund hörte Sarah etwas, das wie der gedämpfte Schrei einer Frau klang. »’tschuldige. Der Fernseher ist an.«
Es raschelte wieder. Wahrscheinlich stellte er ihn aus. Während Sarah wartete, blätterte sie durch die vor
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