Zero Unit
öffnete sich mit einem lauten »Ding« und Quinn stiefelte hinaus. Gregg war derartig verblüfft, dass die Tür sich beinahe vor seiner Nase geschlossen hätte. In letzter Sekunde streckte er die Hand aus und stieß sie wieder auf, ehe er Quinn folgte.
Für STORM arbeiten? War Quinn verrückt geworden?
Gregg wusste, die Abkürzung stand für Strategic Technical Operations and Rescue Missions. Hauptsächlich wurde STORM von privaten Firmen in Anspruch genommen, für die sie Sachgegenstände wiederbeschafften oder Geiselbefreiungen durchführten. Manchmal arbeitete die Truppe jedoch auch im Auftrag irgendeiner Regierung, um ultrageheime oder politisch heikle Spezialeinsätze durchzuführen. Ähnlich wie Zero Unit, nur ohne die strengen CIA -Vorgaben.
Doch Gregg gefielen die CIA -Vorgaben. Prinzipien? Irgendjemand musste dieses Land in den gefährlichsten, finstersten, zwielichtigsten Jauchegruben der Welt verteidigen. Der Auftrag war eindeutig: Amerika um jeden Preis zu schützen. Und das tat Zero Unit. Diese Arbeit passte zu Gregg. Denn auch er war gefährlich, finster und zwielichtig. Mit anderen Menschen kam er nicht gut aus. Dafür hatte sein Vater gesorgt.
»Gina ist drüben in der Suite«, sagte Darcy, als Gregg ins Zimmer kam.
»Wie bitte? Alleine? «, entfuhr es Gregg.
»Sie hat mich angefleht«, rief ihm Darcy hinterher, als er auf dem Absatz kehrtmachte. »Ich habe das Zimmer selbst überprüft. Sie hat geschworen, dass sie –«
Zu mehr kam sie nicht, denn er hatte bereits die Tür hinter sich zugeknallt, rammte seine Zimmerkarte in das Schloss der gegenüberliegenden Suite und stürmte hinein.
»Gina!«, rief er. »Bist du –«
Doch es war nicht Gina, die ihn im Zimmer erwartete, sondern diese Polizistin. Sie hielt mit einer Hand ihre Marke hoch und zielte mit der anderen auf ihn.
»D.C. Metro Police. Keine Bewegung!«
Ehe er die SIG ziehen konnte, spürte er einen Pistolenlauf im Rücken. »Denk nicht mal dran, Drecksack«, riet ihm eine barsche Stimme. Ein Mann packte Gregg von hinten am Arm, und er spürte, wie sich Handschellen um sein eines Handgelenk schlossen.
»Gregg van Halen, Sie sind festgenommen, und zwar wegen –«, fing die Polizistin an.
Scheiß drauf. »Gina!«, schrie er. Aber sie antwortete nicht. Er bekam es mit der Angst zu tun.
»– des Mordes an Gibran Allawi –«
»Niemand außer uns ist hier«, informierte ihn die männliche Stimme hinter ihm. Das Rascheln hörte auf. Sein anderer Arm wurde hinter seinen Rücken gezerrt.
»– Bakreen. Sie haben das Recht zu schweigen –«
»Was habt ihr mit Gina gemacht?«, knurrte Gregg. »Wo ist Dr. Cappozi?«
»– aber alles, was Sie sagen … Hören Sie mir überhaupt zu , Mister?«, fragte die Polizistin.
»Hier ist niemand außer uns«, wiederholte der Mann hinter ihm ungeduldig. Die andere Handfessel rastete ein.
Auf. Keinen. Fall. Verdammt.
Sein Instinkt gewann die Oberhand. Gregg rammte dem Mann einen Ellbogen ins Gesicht und trat gleichzeitig der Polizistin die Waffe aus der Hand. Sie schaute ihn überrascht an. Mit einem Drehkick schickte er sie zu Boden und wirbelte herum. Ihr Kollege lag auf dem Teppich, stöhnte und hielt sich die blutüberströmte Nase. Gregg setzte ihn ebenfalls außer Gefecht. Da bemerkte er einen Zettel auf dem Boden. Als er das Dokument wiedererkannte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.
Scheiße .
Er nahm die Schlüssel des Polizisten an sich sowie beide Dienstwaffen und war fünf Sekunden später bereits auf der Fluchttreppe. Er hob die Hand zum Headset, bekam es aber ungeschickt zu fassen, und schon segelten Hörer und Mikro auf die Betonstufen. Ehe er ausweichen konnte, knirschte es laut – sein Stiefel hatte das dünne Plastikteil zerbrochen.
Mist!
Sein Handy klingelte. Gott sei Dank. »Gina?«, bellte er. Der Name hallte wie ein Pistolenschuss von den engen Wänden wider.
»Was zum Teufel ist los?«, hörte er Quinns Stimme.
»Da haben mich zwei Bullen erwartet«, stieß er hervor. »Gina ist weg.«
Quinn fluchte. Gregg hörte ihn hitzig mit Darcy sprechen. »Sie schwört, dass Gina –«
Gregg hatte den Haupteingang des Hotels erreicht. »Sparen Sie sich das. Er hat sie, Quinn. Ich habe eine Kopie der Tagesordnung von diesem Treffen des Unterkomitees auf dem Boden gefunden. Dasselbe wie in Altos’ Büro.« Deutlicher ging es ja wohl nicht. »Es muss der Zünder sein.«
Der Commander fluchte erneut »Sie wissen, dass wir trotzdem an unserem Plan festhalten
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