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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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sie einer Frau, die ihn wirklich liebte, nichts ausmachen würde. Die vielen Trennungen hatten ihn jedoch eines Besseren belehrt. Das war auch einer der Gründe, warum er sich schließlich auf Helena eingelassen hatte. Für sie war seine Zeugungsunfähigkeit bedeutungslos gewesen.
    Rebel hingegen war da ganz anders. Sie hatte oft davon gesprochen, dass sie sich Kinder wünschte. Mit diesem weichen, verträumten Blick, den Frauen immer dann bekamen, wenn sie sich ihre ideale Zukunft ausmalten. In der es einen liebevollen Ehemann gab, der abends zu seiner Frau und den Kindern nach Hause kam. Diese Zukunftsfantasie würde schon allein an Alex’ Beruf scheitern. Allerdings könnte er ihr dieses Leben selbst dann nicht bieten, wenn er seinen Beruf aufgeben würde. Weil er ihr keine Kinder schenken konnte. Aus diesem Grund durfte ihre Beziehung nie mehr als rein sexuell sein.
    Und wenn er ihren Gesichtsausdruck richtig deutete, war das zumindest kein Problem.
    Ihr entsetzter Blick suchte den seinen. Am liebsten hätte Alex sich abgewendet, aber er fasste sich ein Herz und erwiderte ihn. »Als Kind war ich mal sehr krank. Hatte über eine Woche hohes Fieber. Mehr hat es nicht gebraucht.«
    »Ach, Alex. Ich … wie traurig.« Sie wirkte mehr als traurig. Eher am Boden zerstört.
    Er gab sich lässig, zuckte mit den Achseln und schloss sie wieder fest in die Arme. »Tu das nicht. Keine große Sache. Ich will sowieso keine Kinder.«
    Ihr überraschtes Einatmen fühlte er mehr, als dass er es hörte. »Oh.«
    Diese kleine Silbe verriet ihm mehr über ihre Hoffnungen und Träume, als alles, was sie hätte sagen können. Scheiße .
    »Wegen meiner Arbeit, du weißt schon«, stieß er hervor und vergrub das Gesicht in ihrem Haar, als wäre dieses Thema vollkommen unwichtig. »Ich bin immer unterwegs. Und überall drohen Tod, Verletzungen oder Gefangenschaft. Das könnte man doch keinem Kind zumuten. Und auch keiner Ehefrau«, fügte er hinzu, ohne darüber nachzudenken. Denn es war die Wahrheit.
    »Aber … was ist mit Helena?«
    Ach, zum Teufel . »Sie wusste, worauf sie sich einließ«, versuchte er sich herauszureden. »Ihr war das sogar lieber so. So hatte sie mehr Freiheit.«
    »Aber … wünscht sie sich keine Kinder?«, fragte Rebel.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.« Jedenfalls nicht mit ihm.
    Rebel erstarrte noch mehr, und Alex erkannte leider viel zu spät, dass es sie wahrscheinlich noch mehr verletzt hatte, dass er mit Helena vor ihr über diese Dinge gesprochen hatte. Denn eigentlich hatten sie immer alles miteinander geteilt. Jedenfalls war Rebel davon ausgegangen.
    Wenn sie doch nur wüsste.
    Mist, Mist, Mist.
    Er ließ den Blick über den Horizont schweifen, an dem die glühende Sonne immer tiefer sank und den Himmel in bernsteinfarbenes und lila Licht tauchte. Er atmete einmal tief durch, um sich wieder zu fangen.
    »Aber genug von meinem Versagen als Mann«, sagte er dann betont fröhlich, weil er dieses beschissene Gespräch endlich beenden wollte. »Wir sollten heute wenigstens noch irgend etwas zustande bringen. Wie wäre es mit einem kurzen Auffrischungstauchgang?«
    Rebel blickte zu ihm auf, und er konnte ihr an den Augen ablesen, dass es ihr das Herz brach. Am liebsten hätte er sie geschüttelt. Um diese Mischung aus unschuldiger Enttäuschung und schwermütiger Bewunderung aus ihnen zu vertreiben.
    »Du bist kein Versager, Alex«, sagte sie sanft und küsste ihn.
    Er ließ es wehen Herzens geschehen, obwohl er wusste, dass er sich damit auf gefährliches Gelände wagte. Denn eigentlich sollte er sich jetzt von ihr distanzieren und nicht noch mehr Gefühle zulassen. Ihr zuliebe.
    Aber sie fühlte sich einfach zu gut an. Und ihn verlangte es unendlich nach ihrer Wärme, ihrem Mitgefühl. Nach ihrer selbstlosen Liebe und aufrichtigen Leidenschaft.
    Er würde ihr nie geben können, wonach sie sich sehnte. Aber er konnte sich nehmen, was er wollte.
    Er versank in ihrem Kuss, stürzte sich in ihre tröstliche Zärtlichkeit hinein. Einen schier endlosen Moment lang ließ er sich fallen, genoss ihre Nähe, badete sich in ihrem Mitleid. Dann hielt er es nicht länger aus. Weil all das nur zu schnell enden würde, jetzt, da sie die Wahrheit kannte.
    Im Nu hatte er ihr die Shorts und den Kapuzenpullover ausgezogen. Schälte sie ebenso schnell aus dem Badeanzug. Sie zitterte in der kalten Abendluft, als er sie in die Arme nahm und auf das Deck legte. Dabei entledigte er sich rasch seiner eigenen Shorts.
    »Alex

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