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Zero Unit

Zero Unit

Titel: Zero Unit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Dorothea; Bruhns Kallfass
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Oder ein Sarg . Sein Puls schoss in die Höhe. Alex stockte der Atem, als die Platzangst gewaltsam von ihm Besitz ergriff. Sein Verstand schrie auf.
    O Herr im Himmel. Nein!
    Das schrille Quietschen um ihn herum verwandelte sich in die verzweifelten Schreie seiner sterbenden Zero-Unit-Kameraden.
    Nicht jetzt! Nicht. Jetzt! Er musste doch Rebel helfen!
    Die Panik riss ihn jedoch unbarmherzig mit sich wie eine unentrinnbare Lawine der Angst. Wieder einmal war er von heißer, stickiger Wüstenluft umgeben, in der es nichts gab außer Schmerz und Leid. Blind schlug er um sich und tastete im Dunkel umher.
    Wo war sein Engel?
    Er versuchte, nach ihr zu rufen, bekam jedoch aus irgendeinem Grund keine Luft. Er röchelte … und die Dörfler zerrten an ihm. Packten ihn an den Armen und an den Knöcheln. Er wehrte sich. Versuchte, sich zu entwinden. Aber umsonst. Irgendjemand hatte ihn am Hals gepackt.
    Oh, verfluchte Scheiße. Er war ein toter Mann!
    Nachdem sie kopfüber in einen engen Vorratsschrank gepurzelt waren, bemühte Rebel sich, nicht noch mehr von dem ekelhaften Wasser zu schlucken, während sie gleichzeitig Alex’ Schläge abwehrte.
    Sie brauchte dringend Sauerstoff! Und er auch. Sie konnte in der sich wild drehenden Schwärze keinerlei Luftblasengeräusch mehr ausmachen. Nur das Rauschen des an ihren Ohren vorbeidrängenden Wassers war zu hören und ein lauter Knall, wenn sie an eine der Wände stießen … und ihr laut gegen den Brustkorb hämmerndes Herz.
    Mit einem markerschütternden dumpfen Knall rammte der Bug des Schiffes den schlammigen Grund und wurde wieder nach oben geworfen.
    Lieber Gott, bitte hilf mir , flehte sie.
    Gestern, bei den Wiederauffrischungstauchgängen, war es ihr doch noch so einfach erschienen, nach dem Regler zu angeln: auf die rechte Seite drehen, kurz warten und dann den Regler mit dem rechten Arm von unten aufgreifen. Das war eine Standard-Notfallübung, die jeder Taucher beherrschen musste. Und es hatte auch jedes Mal geklappt. Aber jetzt bekam sie immer nur Alex’ Arme oder seinen Hals zu fassen. Und das brachte ihn vollends zum Ausrasten. Er trat um sich und fuchtelte wild umher, und da sie immer noch aneinandergebunden waren, waren sie beide bald dem Ertrinken nahe. Ganz offensichtlich war er in einer posttraumatischen Episode gefangen und war sich der Todesgefahr, in die er sie beide brachte, überhaupt nicht bewusst.
    Bitte, Herr, lass uns nicht sterben .
    Mit einem letzten, gewaltigen Aufprall landete die Jacht in ganzer Länge auf dem Grund. Rebel drehte sich in dem engen Raum und versuchte es erneut. Zum allerletzten Mal, falls sie in den nächsten Sekunden keinen Sauerstoff bekam. Mit brennender Lunge drehte sie sich auf die Seite und versuchte hoch konzentriert, die dahintreibenden Tentakel des krakenähnlichen Reglers zu erwischen.
    Da!
    Sie berührte den glitschigen Luftschlauch. Mit letzter Kraft schloss sie die Finger darum, tastete sich bis nach oben vor und schob sich das Mundstück fest zwischen die Lippen. Nahm einige tiefe, herrliche Atemzüge. Und wäre vor Erleichterung beinahe ohnmächtig geworden.
    Hinter sich hörte sie Alex um Luft ringen. Sie wirbelte herum, nahm dabei noch einen tiefen Atemzug und führte das Mundstück dann im Dunkel in Richtung des Geräuschs. Sie konnte nur beten, dass seine Taucherinstinkte darauf ansprangen, obwohl sein Geist auf einem anderen Kontinent im Trockenen weilte. Ihr Flehen wurde erhört. Begierig ergriff er den Regler und führte ihn an den Mund, wobei er vollkommen zu vergessen schien, dass sie ihn auch brauchte. Daran erkannte sie, dass er immer noch in seinem Flashback gefangen sein musste. Bei klarem Verstand wäre er lieber gestorben, als sie einer Gefahr auszusetzen.
    Rebel entschied, nicht mit ihm darum zu kämpfen. Dabei würde sie ohnehin den Kürzeren ziehen. Da er ihr inzwischen jedoch einigermaßen ruhig erschien, wagte sie es, über seine Schulter nach dem Ersatzregler seiner eigenen Sauerstoffflasche zu greifen. Dabei achtete sie darauf, ihn nicht zu berühren. Dieses Mal fand sie ohne Schwierigkeiten, was sie suchte, führte den Schlauch an Alex’ Lippen und tauschte ihn behutsam gegen ihr eigenes Mundstück aus. An einen Mann gefesselt zu sein, der gerade einen psychotischen Schub erlebte, war zwar nicht gerade der Idealfall. Aber wenigstens konnten sie beide wieder atmen. Und sie hatte keinen Herzanfall bekommen. Noch nicht.
    Aber was nun?
    Alex hatte sich in die hinterste Ecke gequetscht und zu einem

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